November 21, 2024

Januar 2014

Kolumne vom 27.01.2014


Hannah Rothschilddaumen rauf

Die Jazz-Baroness

Die Jazz Baroness

Sie ließ das alte Europa, den Glamour und sogar ihre Familie zurück, um in die verruchte Welt von Harlem abzutauchen: Nica Rothschild, die rebellische Baroness und Millionenerbin, wurde zur Schutzpatronin von Jazz-Genies wie Thelonius Monk und Charlie Parker. Im März 1955 stirbt dann Parker im Apartment der Erbin. Wer war diese Frau, in deren Hotelsuite das Saxophon-Genie seine letzten Stunden verbrachte? Pannonica Baronesse de Koenigswarter, geborene Rothschild, was schon immer die Rebellin ihrer berühmten Familie gewesen: Sie hatte unter de Gaulle gegen Deutschland gekämpft, war Bomber geflogen und Jeeps gefahren. Nun hatte sie ihr ödes Leben als Diplomatengattin hinter sich gelassen und in New York eine neue Leidenschaft entdeckt: Die Millionen-Erbin half den schwarzen Musikern mit Geld und großem Herz.

Ein Buch, das Stärke ausstrahlt, den Willen ausleben möchte, so zu sein, wie man will. Mit Konventionen brechen, sein Glück dort suchen, wo andere es nicht für möglich halten. Nica Rothschild ist eine Frau, die genau das tut. „Die Jazz-Baroness“ ist aber auch ein Buch über eine berühmte und mächtige Familie, die Rothschilds. Über ihre Geschichte und wie sie so reich wurden, dass fast keiner an ihnen vorbeikam. Und es ist ein Buch, das fast ein Jahrhundert umfasst, von Beginn des 20. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert. Und natürlich ein Buch über die Kunst und die Musik, vor allem den Jazz. Es war eine heiße und aufregende Zeit, als Nica mittendrin war. Nica Rothschild ist echt abgefahren! So hätte sie sich wohl auch selbst beschrieben, unter anderem. Der deutsche Titel „Die Jazz-Baroness“ passt weniger gut als der englische „The Baroness: The Search for Nica, the Rebellious Rothschild“.

Berlin Verlag, 352 Seiten; 19,99 Euro


Rachel DeWoskindaumen runter

Kleine Frau, was nun?

Kleine Frau, was nun?

Teenager haben es schwer. Man soll erwachsen werden und wird behandelt wie ein Kind. Man will sein wie die anderen und trotzdem irgendwie auffallen. Vor allem will man jedoch eins, nämlich dazugehören. Nur, wie soll das gehen, wenn man aussieht, als sei man aus einer Puppenstube entführt worden, fragt sich die 16-jährige und ein Meter fünfzehn kleine Judy. Besonders, wenn sie Kyle, dem coolsten Typ ihrer Schule, über den Weg läuft. Dann geschieht ein Wunder – Kyle interessiert sich für sie, er mag ihren Witz, er mag sie. Judy glaubt es nicht, der Schwarm aller Mädchen und sie, eine Zwergin?

Interessantes Thema aus dem man viel hätte machen können. Leider hat die Amerikanerin Rachel DeWoskin es nicht geschafft, daraus einen Roman zu machen, der einen fesselt. Der Verlag schreibt, dass „Kleine Frau, was nun?“ ein beißend komischer Roman sein soll. Hat der Verlag ein anderes Buch gelesen? Die Komik ist in diesem Buch dünn gesät, die Spannung auch. Eher handelt es sich hier um ein Drama, das kleine Schmunzler aufweist. Judy ist eine Figur, die mich von Anfang an nicht einfangen konnte. Sie hat schon sehr komische Ansichten und trägt diese kompliziert an den Leser heran. Bei ihr weiß man nicht, an was man ist. „Kleine Frau, was nun?“ – Sag danke und Lebwohl.

Piper, 348 Seiten; 16,99 Euro


Ted Simondaumen rauf

Jupiters Heimkehr

Jupiters Heimkehr

Ted Simon kehrt noch mal auf die Straße zurück. Aber wohin soll die letzte Reise gehen? Er entscheidet sich für die Britischen Inseln und kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück. Ziele sind die Metropole London, wo er als Kind die Nachkriegszeit erlebte. Nach Cardington, das eng mit seiner Leidenschaft für das Schreiben und für Motorräder verbunden ist, und Manchester, wohin er als junger Mann per Anhalter gelangte. Ted Simon fährt durchs Land bis nach Belfast und besucht alte Freunde und vertraute Orte, kommt durch abgelegene Landstriche und große Industriezentren und gewinnt mit seiner Offenheit die Menschen für sich.

Ted Simon gilt als einer der Pioniere der Motorradabenteuerliteratur. Er hat zweimal mit dem Motorrad die Welt umrundet, zuletzt im Alter von 69 Jahren. Mit stattlichen 79 Jahren schwingt er sich noch mal aufs Motorrad und durchquert seine britische Heimat. „Jupiters Heimkehr“ ist ein Buch voller kleiner Anekdoten über das Land, die Leute, die Veränderungen, über die Vergangenheit, über das Alter und natürlich über das Freiheitsgefühl mit einem Motorrad unterwegs zu sein. Literatur, bei der man mitfährt! Nach „Jupiters Fahrt“ und „Jupiters Träume“ ist „Jupiters Heimkehr“ nun wahrscheinlich leider das letzte Buch des Pioniers.

Malik, 314 Seiten; 19,99 Euro


Heidi Rehndaumen rauf

Die Liebe der Baumeisterin

Die Liebe der Baumeisterin

Preußen, 1544. Dora will ihr Talent als Baumeisterin ausleben und damit den wenig begabten Vater beerben. Der aber verheiratet sie aus Geldnot mit dem fast 30 Jahre älteren Urban. Doch die Ehe wird glücklich und Dora kann als Baumeisterin arbeiten. Doch dann verliebt sie sich in den jungen Laurenz und Urban stirbt bei einem Unfall. Laurenz wird verdächtigt …

Heidi Rehn gehört in Deutschland zu den ganz großen Historien-Ladys! Sie hat u. a. die Bestseller „Die Wundärztin“ und „Hexengold“ geschrieben. Mit ihrem neuen Roman legt sie wieder einen prächtigen historischen Roman vor, der mit Detailfülle glänzt und dessen Figuren einen sofort mitfiebern lassen.

Auch als Hörbuch erhältlich bei Lübbe Audio. Dana Geißler, die u. a. große Frauengeschichten schon mehrfach groß präsentiert hat, liest auch hier wieder im vollen Einklang mit der Geschichte.

Knaur, 747 Seiten; 19,99 Euro


Sat Hari Singhdaumen rauf

Das Herz des Yoga

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Die Yoga-Haltungsübungen sind nur ein kleiner Teil des über tausendjährigen Kundalini-Yoga-Systems. Mit diesem Buch bekommt man nun einen verständlichen Zugang zum spirituellen Yoga.

 

 

Der Autor Sat Hari Singh ist seit über 30 Jahren Ausbilder für Kundalini-Yoga. Sein Buch „Das Herz des Yoga“ ist verständlich aufgebaut und man kann geistig und körperlich voll eintauchen. Ein Buch mit einem großen Mehrwert, der weit über die Lektüre hinausgeht. Dem Buch liegt zudem eine CD mit Mantra-Chants zu den Übungen bei.

Allegria, 303 Seiten; 14,99 Euro


Hörbuch der Woche

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Elizabeth George

Whisper Island – Wetterleuchten

Wisper Island

Die 14-jährige Becca King ist auf der Flucht vor ihrem Stiefvater, der ein Mörder ist. Nun ist sie auf einer abgeschiedenen Insel untergetaucht, ganz allein, mit einem neuen Namen, einer neuen Haarfarbe und einer neuen Identität. Ein Neuankömmling versetzt die Inselbewohner in Aufregung. Die junge Meeresbiologin Annie hofft auf eine wissenschaftliche Sensation, die Entdeckung einer unbekannten Spezies. Die Inselbewohner misstrauen Annie, und auch Becca will herausfinden, was Annie wirklich vorhat. Bei einem dramatischen Tauchgang macht Becca eine unglaubliche Entdeckung.

Elizabeth George goes Jungendroman. Der erste Teil der „Whisper-Island-Trilogie“ „Sturmwarnung“ hat mich begeistert. Der zweite Teil „Wetterleuchten“ hat spannende und feinfühlige Momente. Manchmal merkt man aber auch, dass die Geschichte aufgefüllt werden musste. Trotzdem wartet man ungeduldig auf Teil 3. Laura Marie verzaubert einen mit ihrer erotischen Feenstimme wieder vollkommen. Sie macht aus jeder Geschichte ein sinnliches Hörvergnügen. „Wetterleuchten“ wird so noch besser, auch wenn die Geschichte mal künstlich in die Länge gezogen wird, Laura Marie zaubert einen darüber hinweg.

Auch als Hardcover erhältlich bei INK, 19,99 Euro.

Lübbe Audio, 6 CDs, 405 Minuten; 19,99 Euro


Denglers-buchkritik.de

 

Kolumne vom 20.01.2014


Douglas Preston & Lincoln Childdaumen rauf

Attack – Unsichtbarer Feind

Droemer Douglas Preston  Lincoln Child

Special Agent Pendergast reist in das eingeschneite, luxuriöse Wintersportgebiet Roaring Fork in Colorado. Er muss seinen Schützling Corrie Swanson retten. Corrie, Studentin der Forensik, hat dort die exhumierten Leichen von elf Arbeitern einer Silbermine untersucht, die vor über hundert Jahren ums Leben kamen. Angeblich sind die Männer alle einem bösartigen Grizzly zum Opfer gefallen, doch Spuren eines Bärenangriffs kann Corrie nicht feststellen. Ganz im Gegenteil. Mit ihren Nachforschungen ist sie offenbar einem Killer in die Quere gekommen, der nicht nur ihr Leben, sondern die Existenz des ganzen Ortes bedroht. Pendergast ist Corries letzte Hoffnung.

Aloysios Pendergast, der Sherlock Holmes der Neuzeit, zieht wieder alle Register seines Könnens, um den Leser zu fesseln! „Attack – Unsichtbarer Feind“ ist ein Thriller voller Überraschungen. Eine Wendung jagt die nächste, eine rasante Szene die andere. Pendergast und auch sein kratzbürstiger Schützling Corrie Swanson machen aus der Lektüre einen heißen Leseritt. Preston & Child hat wieder ein Spannungs-Highlight abgeliefert, das auch in der absolut genialen Pendergast-Reihe das Prädikat Außergewöhnlich verdient.

Auch als Hörbuch erhältlich bei Argon Hörbuch. Detlef Bierstedt, der auch schon vorherig Preston-und-Child-Abenteuer eingelesen hat, verleiht der Reihe wieder seine prägende Stimme. 19,99 Euro.

Droemer, 473 Seiten; 19,99 Euro


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Alex Dengler

Blätter treiben im Wind

Cover Blaetter treiben im Wind

Boston, Massachusetts. Donna Parrish entdeckt im Internet zufällig einen gefühlvollen Liebesbrief. Dort ist er nur kurze Zeit zu lesen. Donna hat sich den Liebesbrief aber ausgedruckt. Geschrieben ist er von einem T. Sie ahnt, dass sich dahinter ein Mann mit großen Gefühlen verbergen muss. Donna begibt sich auf Spurensuche und findet den Namen des Schreibers heraus: Tom Avellone. Donna schreibt Tom. Sie hofft, dass Tom der Mensch ist, der sie versteht und bei dem sie sich für immer fallen lassen kann. Zwischen ihnen entsteht ein Briefwechsel, der keine Zweifel offen lässt. Sie sind füreinander bestimmt. Dann fährt Donna für ein Wochenende zu Tom nach Vermont, wo gerade der Indian Summer begonnen hat. Es folgen 25 Stunden, die ihrer beider Leben für immer verändern werden.

Liebesroman nach einer wahren Geschichte.

Leserstimmen:

„Alex Dengler – der deutsche Nicholas Sparks!“

„Blätter treiben im Wind gehört für mich schon jetzt zu den Buch-Highlights des Jahres 2013!“

„Dramatische Liebesgeschichte in wunderschöner Kulisse.“

Hier können Sie „Blätter treiben im Wind“ als eBook kaufen.


Martha Grimesdaumen runter

Das verschwundene Mädchen

Das verschwundene Maedchen Goldmann

Die 12-jährige Emma Graham kann nichts so schell erschüttern. Auch nicht die Morde in ihrem Heimatort La Porte an Mary-Evelyn Deverau, Rose Queen und Fern Queen sowie die Entführung eines erst wenige Monate alten Babys. Die Neugier der Hobby-Detektivin ist geweckt. Sie will herausfinden, was vor zwanzig Jahren im Luxushotel „Belle Rouen“ geschehen ist, als das Baby verschwand. Dass ausgerechnet jetzt der Vater des Kindes nach La Porte zurückkehrt, kommt ihr gerade recht. Und dann ist da noch der mysteriöse Ralph Diggs, der im Hotel ihrer Mutter anheuert. Vielleicht ist sein plötzliches Auftauchen doch kein Zufall? Emma forscht eifrig nach und bringt sich selbst in Gefahr.

Martha Grimes ist ja weltbekannt für ihre erfolgreichen Inspector-Jury-Romane. Aber seit einigen Jahren hat sie eine weitere Serie begonnen, die um die junge Emma Graham. „Das verschwundene Mädchen“ ist nun ihr dritter Fall. Leider orientiert sich das Buch an seinen Vorgängern, das heißt, dass es fast genauso langweilig und zäh geschrieben ist. Spannung will nie so recht aufkommen, zum Ende hin gewinnt dieses Element dann zumindest etwas an Fahrt. Der grimessche Humor kommt auch in „Das verschwundene Mädchen“ nicht zu kurz, genauso wie manch eigenwilligen Figuren. „Das verschwundene Mädchen“ ist ein Roman der schnell wieder von der Buchbildfläche verschwinden wird.

Goldmann, 383 Seiten; 19,99 Euro


Tracy Chevalierdaumen rauf

Die englische Freundin

Die englische Freundin

Die junge Quäkerin Honor verlässt 1850 aus Liebeskummer ihre Heimat, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft wird sie von einer harten Realität eingeholt, die Frage der Sklaverei spaltet die Nation. Zu ihrer einzigen Vertrauten wird die temperamentvolle Hutmacherin Belle. Dass sich ausgerechnet der Sklavenjäger Donovan für Honor interessiert, bringt sie in eine schwierige Lage, und sie muss sich zwischen schönen Worten und mutigem Handeln entscheiden.

Tracy Chevalier hatte mit „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ ihren großen Durchbruch. Auch ihr letzter Roman „Zwei bemerkenswerte Frauen“ war wie der Titel, sehr bemerkenswert. „Die englische Freundin“ ist eine Geschichte, die einen begeistert durch ihre tiefen Einblicke in eine vergangene Zeit und einen bestimmenden Lebensstil. Die Hauptfigur Honor zu mögen fällt einem nicht schwer. Man leidet mit ihr von der Überfahrt in das neue Leben in Amerika und freut sich mit ihr, wenn sie dort mit Nähen Freude findet, geht mit ihr den schwierigen Fragen nach, die sie beschäftigen und eine Entscheidung fordern. Tracy Chevaliers Stil ist leicht und bringt einem die Geschichte schnell nah. Sie lässt einen nicht wieder vom Faden, wenn sie einen einmal hat.

Knaus, 359 Seiten; 19,99 Euro


Adriana Lisboadaumen rauf

Der Sommer der Schmetterlinge

Der Sommer der Schmetterlinge

Nach dem Tod ihrer Eltern und vielen vergangenen Jahren treffen sich die beiden ungleichen Schwestern Maria Ines und Clarice wieder, um das Unerklärliche zu klären, das ihr Leben geprägt hat. Es kommen unausgesprochene Wahrheiten ans Licht …

Elegant und ruhig erzählt mit kleinen Lebensbildern, die Adriana Lisboa durch ihren Stil ganz groß werden lässt. Die brasilianische Autorin zeigt, wie vielfältig und ausgeprägt die Literatur des Landes sein kann. Das Land ist literarisch noch nicht so groß wie die Fußballnation Brasilien, aber für alle, die das Land der diesjährigen Fußball WM auch literarisch kennenlernen wollen, dem sei Adriana Lisboa empfohlen.

Aufbau, 283 Seiten; 19,95 Euro


Edith Whartondaumen rauf

Dämmerschlaf

Daemmerschlaf Edith Wharton

New York. Die High Society ist kein einfaches Feld. Pauline Manford weiß das nur zu gut. Die unterwirft sich dem Diktat der besseren Kreise. Ein Fulltimejob. Doch können sich die Manfords auch in den Kreisen halten? Das Hamsterrad der gesellschaftlichen Verpflichtungen dreht sich immer schneller. Alles ist gut, solange der Terminkalender voll ist.

Die amerikanische Erstveröffentlichung war 1927. Jetzt erscheint dieser Klassiker endlich auch wieder bei uns. Ein vorzüglicher Roman über das New York und die höhere gesellschaftliche Schicht der 1920er Jahre! Edith Wharton (1862 – 1937) war auch ein Kind der New Yorker Upperclass. Aus ihr sprechen hier kuriose und nachdenkliche Erfahrungswerte.

 Manesse, 299 Seiten; 22,99 Euro


Hörbuch der Woche

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Marc Gruppe

Sherlock Holmes Folge 5 bis Folge 10

Sherlock Holmes - 10 - Der Vampir Von Sussex

In „Die Affenfrau“ (5) müssen Holmes und Watson eine tote Affenfrau wieder finden, die in einem Kuriosenkabinett die große Schau war und gestohlen wurde. In „Spurlos verschwunden“ (6) verschwinden gegen Bezahlung in Pflege gegebene uneheliche Kinder spurlos. Was geschieht mit ihnen? „Der Smaragd des Todes“ (7) ist ein Stein mit einer dunklen Geschichte. Die Tänzerin Tahi Swawis trägt diesen bei ihren Darbietungen. Bald wird der Edelstein seinem Ruf gerecht. In „Walpurgisnacht“ (8) ist in einem Theater die Hölle los. Das Stück ein großer Erfolg, aber es geschehen auch immer wieder schreckliche Vorfälle. Was verbirgt sich dahinter? Zwei Mädchen behaupten in „Die Elfen von Cottingley“ (9) mit solchen Wesen Umgang im nahen Wald gehabt zu haben. Kann man das glauben? In „Der Vampir von Sussex u. a.“ (10) wird die junge Frau von Robert Ferguson immer wieder dabei ertappt, wie sie ihrem Kind das Blut absaugt. Ist sie ein Vampir?

„Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ ist eine fantastische Hörspielserie, die einen in die lieb gewonnene Holmes-Zeit zurückversetzt. Die Folgen sind: „Die Affenfrau“ (5), „Spurlos verschwunden“ (6), „Der Smaragd des Todes“ (7), „Walpurgisnacht“ (8), „Die Elfen von Cottingley“ (9) und das 2er CD-Set „Der Vampir von Sussex u. a.“ (10). Die Serie ist mit ausgezeichneten Sprechern besetzt, u. a. Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes, Detlef Bierstedt als Dr. Watson und Regina Lemnitz als Mrs. Hudson, sowie Ingrid van Bergen, Susanne Uhlen, Dirk Petrick, Anna Grisebach, Sonja Deutsch, Tayfun Bademsoy, Sabine Jäger, Dagmar von Kurmin, Wolfgang Pampel, David Nathan, Sigmar Solbach, Anita Locher, Maria Koschny, Charles Rettinghaus, Evelyn Maron, Hans-Werner Bussinger und vielen mehr.

Lübbe Audio / Titania Medien, je 1 CD, je ca. 60 – 80 Minuten; je 8,99 Euro


Denglers-buchkritik.de

 

Kolumne vom 13.01.2014


Sebastian Fitzekdaumen rauf

Noah

Fitzek Noah

Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Die Suche nach seiner Identität wird zu einem Alptraum, für Noah und die gesamte Menschheit. Ist er das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat?

Mit „Noah“ gelingt Bestsellergarant Sebastian Fitzek eine Mischung aus dem, was die deutschen Autorenschwergewichte Frank Schätzing, Thomas Thiemeyer und Andras Eschbach ausmacht. „Noah“ ist rasend schnell erzählt, hält den Pulsschlag verdammt hoch und man vergisst alles um einen herum. Sebastian Fitzek beweist mit „Noah“ eindrucksvoll, dass er nicht nur exzellente Psychothriller schreiben kann, sondern auch den globalen Thriller mit einer tiefgehenden Message beherrscht. Ein Buch, das zu einer öffentlichen Diskussion führen sollte. Denn die Themen, die in diesem Thriller angesprochen werden, betreffen uns alle. Und wenn wir keine Lösung finden, wird die Erde, so wie wir sie kennen, nicht mehr lange durchhalten können. Was dann den Tod von Hunderten Millionen Menschen nach sich ziehen würde.

Auch als Hörbuch erhältlich bei Lübbe Audio. Simon Jäger, der allen Fitzek-Hörfans bekannt ist, liest auch den neuesten Geniestreich von Deutschlands Thriller-King! 19,99 Euro.

Lübbe, 556 Seiten; 19,99 Euro


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Alex Dengler

Blätter treiben im Wind

Cover Blaetter treiben im Wind

Boston, Massachusetts. Donna Parrish entdeckt im Internet zufällig einen gefühlvollen Liebesbrief. Dort ist er nur kurze Zeit zu lesen. Donna hat sich den Liebesbrief aber ausgedruckt. Geschrieben ist er von einem T. Sie ahnt, dass sich dahinter ein Mann mit großen Gefühlen verbergen muss. Donna begibt sich auf Spurensuche und findet den Namen des Schreibers heraus: Tom Avellone. Donna schreibt Tom. Sie hofft, dass Tom der Mensch ist, der sie versteht und bei dem sie sich für immer fallen lassen kann. Zwischen ihnen entsteht ein Briefwechsel, der keine Zweifel offen lässt. Sie sind füreinander bestimmt. Dann fährt Donna für ein Wochenende zu Tom nach Vermont, wo gerade der Indian Summer begonnen hat. Es folgen 25 Stunden, die ihrer beider Leben für immer verändern werden.

Liebesroman nach einer wahren Geschichte.

Leserstimmen:

„Alex Dengler – der deutsche Nicholas Sparks!“

„Blätter treiben im Wind gehört für mich schon jetzt zu den Buch-Highlights des Jahres 2013!“

„Dramatische Liebesgeschichte in wunderschöner Kulisse.“

Hier können Sie „Blätter treiben im Wind“ als eBook kaufen.


Anna Stotharddaumen runter

Die Kunst, Schluss zu machen

Die Kunst Schluss zu machen

Mit der Liebe ist es so eine Sache. Wann ist man verliebt? Wann kann man nicht mehr anders? Alles nicht so einfach. Auch jemanden verlassen zu können ist eine Kunst. Eine Kunst, die Eva Elliot bisher perfekt beherrschte. Doch als im regnerischen Londoner Sommer die mysteriöse Grace auftaucht, ist das, was sie am besten kann, auf einmal unmöglich. Wider Willen fasziniert von ihr, muss Eva entdecken, dass Grace für ihren Freund Luke keineswegs eine Unbekannte ist. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mitten in Londons Trendviertel Soho.

Die junge Engländerin hat mit ihrem Debütroman „Pink Hotel“ auf sich aufmerksam gemacht. Auch hört sich die Grundgeschichte von ihrem zweiten Roman „Die Kunst, Schluss zu machen“ sehr vielversprechend an. Aber Anna Stothard gibt sich gerne mit allerlei Nebensächlichkeiten ab. Vögel, Baukräne, Motten und noch vieles andere sind ihr oft wichtiger, als eine Liebesgeschichte zu erzählen, der die Intensität der von Stothards geliebten Nebensächlichkeiten fehlt. Kaum kommt die Geschichte in Schwung, wird sie wieder ausgebremst. Und so passiert das oft während des Romans. Wenn man das Ende erreicht hat, fragt man sich, warum man nicht schon zuvor die Kunst ergriffen hat, mit dem Roman Schluss zu machen.

Diogenes, 323 Seiten; 14,90 Euro


Herfried Münklerdaumen rauf

Der Große Krieg

Herfried Münkler-Der Große Krieg

Er fegte die alte Welt hinweg und haftet seit vier Generationen im kollektiven Gedächtnis: der Große Krieg. In scheinbarer Sicherheit wurde sein Beginn am 1. August 1914 von vielen noch euphorisch begrüßt. An seinem Ende, im November 1918, waren zu bilanzieren: 17 Millionen Tote, eine gestürzte Weltordnung und ungestillte Revanchegelüste. Der 1. Weltkrieg veränderte alles. Nicht nur betraten die USA und die Sowjetunion die Weltbühne, auch die Ära der Ideologien und Diktaturen begann, die zu Hitler und schließlich zum Zweiten Weltkrieg mit all seinen Verwerfungen führte. Dieses Buch zeigt, wie der 1. Weltkrieg das Ende der Imperien besiegelte, wie er Revolutionen auslöste, aber auch den Aufstieg des Sozialstaats und der Nationalismen förderte.

Herfried Münkler schlüsselt ein extrem komplexes Szenario in einem flüssig geschrieben Buch auf. „Der Große Krieg – Die Welt 1914 – 1918“ hat zwar über 900 Seiten, aber Münkler schafft es fast durchgehend nicht weit auszuholen, sondern schlüssig und prägnant zu erklären und zu erläutern. Anders als bei dem Bestseller „Die Schlafwandler“, der den Weg in den 1. Weltkrieg zeigt, erfährt man in diesem Buch die Widerungen der ganzen Kriegszeit aus deutscher Sicht. Münkler zeigt auch, wie schon kleine Fehlentscheidungen eine geschichtlich epochale Wirkung haben können. Wenn man das Buch aufmerksam gelesen hat, kann man diesen Satz nur bestätigen: „Wenn wir den 1. Weltkrieg nicht verstehen, wird uns das ganze 20. Jahrhundert ein Rätsel bleiben.“

Rowohlt Berlin, 920 Seiten; 29,95 Euro


Neil Irwindaumen rauf

Die Alchemisten

Neil Irwin-Die Alchemisten

Ihre Macht ist groß und ihre Aufgabe sensibel. Ein falsches Wort eines Zentralbankers kann weltweite Krise auslösen und die Finanzmärkte in den Keller schicken. Seit Jahrhunderten wachen sie schon über die Währungen der Welt. Als 2007 die Finanzkrise begann, gehörten sie plötzlich zu den mächtigsten Männern der Welt.

Ein Buch, das einem Augen öffnet und vieles klarer sehen lässt wie es zu der Finanzmarktkrise kommen konnte und was die Zentralbanker taten, um diese zu bekämpfen. Die Erkenntnisse daraus sind beunruhigend, aber machen auch Mut, dass die Wächter des Geldes für uns alle das richtige tun und die nächste Krise nicht mehr so schlimm wird. Neil Irwins „Die Alchemisten“ ist spannend wie ein Krimi!

Econ, 512 Seiten; 26,00 Euro


Ernst Piperdaumen rauf

Nacht über Europa

Nacht über Europa - Ernst Piper

Das Buch lenkt den Blick weg vom Schlachtengetümmel des 1. Weltkriegs, hin zu den kulturellen Strömungen der Zeit. Es schildert, wie sich das Kriegsgeschehen in Debatten, Literatur und Bildmedien spiegelt. Und es stellt politische, geistige und künstlerische Akteure der damaligen Zeit vor.

2014 ist der einhundertste Jahrestag des 1. Weltkriegs. Ernst Piper erzählt den Krieg von einer anderen Seite. Nachdem jetzt mehrere Bücher über den „Großen Krieg“ erscheinen, bietet die Betrachtungsweise in „Nacht über Europa“ interessante Einblicke auf eine andere Seite des Krieges. Sehr lesenswert!

 Propyläen, 587 Seiten; 26,99 Euro


Hörbuch der Woche

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Verschiedene Autoren

Gruselkabinett Folge 79 bis Folge 83

Lodoiska Grruselkabinett für Erwachsene 79-83

Wer ist die mysteriöse Frau in Trauerkleidung, die mit ihrem Diener in das einsam gelegene, verfallene Haus im Wald gezogen ist? Diese Frage wird in „Lodoiska“ (79) geklärt. Die Gläubigen in Madrid strömen in die Kirche um den flammenden Predigten des jungen Mönchs Ambrosios zu hören. Besonders weibliche Gläubige. Doch Ambrosio hat auch dunkle Seiten. Und die können Tot verheißen und direkt in die Hölle führen. Wie es kommt, erfahren Sie in „Der Mönch (80 und 81). Mitte der 19030er Jahre. Granville Lee muss sich wegen eines Lungenleidens im milden Klima der Kleinen Antillen aufhalten. Dort kommt er schon bald mit dem Voodoo-Kult der Eingeborenen in Berührung. Wie gefährlich das wird, hört man in „Der Zombie“ (82). Abtei Abbotsbury 1925. Lady Throgmorton wird von einer grässlichen allnächtlichen Erscheinung heimgesucht. Sie wendet sich an zwei junge Experten in Sachen Spuk-Pänomene. Können sie das Rätsel in „Heimgesucht“ (83) lösen?

Das Gruselkabinett bietet wieder fürchterlich schöne Hörstunden! Die Folgen sind „Lodoiska“ (79) von Theodor Hildebrand, „Der Mönch“ (80 und 81) von M. G. Lewis, „Der Zombie“ (82) von Henry S. Whitehed und „Heimgesucht“ (83) von Allen Upward. Die grandiosen Sprecher sind u .a. Hasso Zorn, Sascha Wussow, Susanne Uhlen, David Nathan, Marie Bierstedt, Patrick Bach, Joseline Gassen, Gerd Holtenau, Mogens von Gadow, Peter Lontzek, Horst Naumann, Benedikt Weber, Stephanie Keller, Christina Hoeltel und viele andere mehr.

Lübbe Audio / Titania Medien, je 1 CDs, je ca. 70 – 80 Minuten; je 6,99 Euro


Denglers-buchkritik.de

 

Kolumne vom 06.01.2014


Nicholas Sparksdaumen rauf

Kein Ort ohne dich

Kein ort ohne dich

Der 91-jährige Ira hat einen Autounfall auf einer einsamen Straße. Er ist verletzt, verliert Blut. In seinen Halluzinationen erscheint ihm seine verstorbene Frau Ruth, und gemeinsam erinnern sie sich an die großen Stationen aus ihrem bewegenden Eheleben. Parallel wird die die Geschichte eines jungen Paares erzählt: Eher gegen ihren Willen hat sich die Studentin Sophia in den sympathischen Rodeoreiter Luke verliebt. Denn wie soll eine gemeinsame Zukunft zwischen einer weltoffenen Kunsthistorikerin und einem provinziellen Rancher funktionieren, der auf wilden Bullen reitend Kopf und Kragen riskiert? Doch dann treffen die Liebenden der unterschiedlichen Generationen an einem schicksalhaften Tag aufeinander. Kann das etwas verändern?

Vor Jahren schrieb ich „Nicholas Sparks lässt kein Herz unberührt“. Das trifft heute noch genauso zu wie damals. Nicholas Sparks‘ Geschichten wohnt eine Wärme inne, mit der man die Welt da draußen vergessen kann und sich glücklich fühlt, solche eine Geschichte zu lesen. „Kein Ort ohne dich“ ist ein sehr vielschichtiger Roman, der die Liebe mit ihren vielen Facetten zeigt. Ob Alt, ob Jung, ob in vergangenen Zeiten oder der Gegenwart, die Liebe war und ist immer das Größte was es gibt auf diesem Planeten. Und kein kann so schön darüber schreiben wie Nicholas Sparks.

Auch als Hörbuch erhältlich bei Random House Audio. Alexander Wussow liest wieder samtweich! 19,99 Euro.

Heyne, 536 Seiten; 19,99 Euro


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Alex Dengler

Blätter treiben im Wind

Cover Blaetter treiben im Wind

Boston, Massachusetts. Donna Parrish entdeckt im Internet zufällig einen gefühlvollen Liebesbrief. Dort ist er nur kurze Zeit zu lesen. Donna hat sich den Liebesbrief aber ausgedruckt. Geschrieben ist er von einem T. Sie ahnt, dass sich dahinter ein Mann mit großen Gefühlen verbergen muss. Donna begibt sich auf Spurensuche und findet den Namen des Schreibers heraus: Tom Avellone. Donna schreibt Tom. Sie hofft, dass Tom der Mensch ist, der sie versteht und bei dem sie sich für immer fallen lassen kann. Zwischen ihnen entsteht ein Briefwechsel, der keine Zweifel offen lässt. Sie sind füreinander bestimmt. Dann fährt Donna für ein Wochenende zu Tom nach Vermont, wo gerade der Indian Summer begonnen hat. Es folgen 25 Stunden, die ihrer beider Leben für immer verändern werden.

Liebesroman nach einer wahren Geschichte.

Leserstimmen:

„Alex Dengler – der deutsche Nicholas Sparks!“

„Blätter treiben im Wind gehört für mich schon jetzt zu den Buch-Highlights des Jahres 2013!“

„Dramatische Liebesgeschichte in wunderschöner Kulisse.“

Hier können Sie „Blätter treiben im Wind“ als eBook kaufen.


Richard C Moraisdaumen runter

Buddha in Brooklyn

Buddha in Brooklyn

Der buddhistischen Mönch Oda soll die Stille seines japanischen Klosters verlassen und ins laute New Yorks fliegen. Er soll dort den Bau eines Tempels beaufsichtigen. Oda gefällt das nicht, doch er muss sich dem Willen seines Ordens fügen. Dem freundlichen und in sich gekehrten Priester im lauten Westen steht einiges bevor. Man nennt ihn plötzlich „Reverend Oda“, zwingt ihm die Beschäftigung mit New-Age-Kristallen auf und konfrontiert ihn mit „Buddhismus für Dummies“. Aber so richtig ins Schwitzen bringt ihn Jennifer, deren lässige Haltung und scheinbare Respektlosigkeit ihr wahres Interesse an Oda lange verbergen.

Das Buch heißt wohl „Buddha in Brooklyn“, aber bis Seido Oda wirklich in New York ankommt, ist man schon auf Seite 103. Da hatte ich mir vor der Lektüre etwas anderes erhofft. Autor Morais holt damit sehr weit aus, bevor er dann richtig loslegt. Und folglich sind die ersten 100 Seiten dann auch eher langweilig, sobald Seido Oda dann in New York landet, kommt Schwung in die Geschichte. Dann bietet die Geschichte auch Unterhaltung auf gutem Niveau, mit viel Liebe zum Detail. Wie gehen die Menschen mit dem Glauben um? „Buddha in Brooklyn“ zeigt hier einige Anschauung und Auswüchse. Und man lernt etwas, über den Glauben und die Liebe.

Pendo, 349 Seiten; 19,99 Euro


Karl Ove Knausgårddaumen rauf

Spielen

Karl Ove Knausgård Spielen

Eine Geschichte über eine Kindheit, die eine Welt beschreibt, in der Kinder und Erwachsene parallele Leben führen, die sich nie begegnen. Alles beginnt mit einer traditionellen Familie: Vater, Mutter und zwei Jungen, die nach Südnorwegen ziehen, in ein neues Haus in einer neuen Siedlung. Es sind die frühen Siebzigerjahre, die Kinder sind klein, die Eltern jung, die Zukunft scheint offen und verheißungsvoll. Aber irgendwann beginnt sie sich zu schließen, irgendwann wird das, was mit großen Hoffnungen begann, klein und festgelegt. Was ist passiert? Wie konnte es dazu kommen?

Der Norweger Karl Ove Knausgård ist ein literarisches Genie! Er schreibt einfache und schwierige Dinge aus dem Leben, große und kleine Gefühle, er beschreibt was er gesehen hat, was er wahrgenommen hat. Was bei anderen schnell langweilig und träge klingt, ist bei Knausgård etwas, von dem man jedes Wort aufsaugt. Bei ihm werden sogar Mulden in einem Felsen zu einem literarischen Ereignis oder eine Verfolgungsjagd von einer Katze und einer Maus zum Actionthriller. „Spielen“ ist nach „Sterben“ und „Lieben“ der dritte Band aus dem genialen, auf sechs Bände angelegten, autobiographisch unterfütterten Projekt. Wild und ungestüm, ehrlich, leise und auch laut erzählt er in diesem Band vom jung sein, was man alles sieht, erlebt, fühlt. Und vom Erwachsen sein, die Empfindungen haben sich geändert.

Luchterhand, 573 Seiten; 22,99 Euro


Sytze van der Zeedaumen rauf

Schmerz

Sytze van der Zee Schmerz

Dieses Buch spürt dem Phänomen Schmerz nach. Eine Geißel der Menschheit, schon immer, die zugleich Überlebens- und Schutzmechanismus ist. Gibt es Therapien, die den Schmerz lindern können? Welche Arten von Schmerz gibt es?

Der Niederländer Sytze van der Zee hat eine Biografie von vielen Millionen Menschenverfasst, die, die unter Schmerzen und chronischen Schmerzen leiden. Aber das Buch enthält noch mehr. Der Schmerz ist leider so vielfältig, dieses Buch geht dieser Vielfältigkeit nach. Es erzählt von harten Schicksalen,  kleinen und großen Erfindungen, wichtigen Heilfortschritten, Schmerzüberwinder und Schmerzliebhaber.

Knaus , 376 Seiten; 22,99 Euro


Anne Applebaumdaumen rauf

Der Eiserne Vorhang

der eiserne Vorhang Anne Appelbaum

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs gerieten die Bewohner Osteuropas unter eine neue Form totalitärer Herrschaft. Hinter der Linie, die bald „Eiserner Vorhang“ genannt wurde, verwandelten russische und einheimische Kommunisten die Staaten Osteuropas in eine sozialistische Gesellschaft.

Das Buch schildert die Unterdrückung Osteuropas von den Jahren 1944 bis 1956. Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum vermittelt mit dem Buch eindringlich, das die Staaten Osteuropas von einem grausamen Regime ans nächste übergeben wurden. Freiheit und Demokratie war ein Gut, das dort nicht zu finden war. Applebaums „Der Eiserne Vorhang“ ist ein Buch, das einem den Teil und seine Geschichte von Europa näher bringt, der bisher noch im Dunkeln lag. Beeindruckende Lektüre!

  Siedler, 637 Seiten; 29,99 Euro


Hörbuch der Woche

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Mark Allen Smith

Der Experte

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Verhörexperte Geiger weiß genau, wie man einen Menschen bricht. Er zählt weltweit zu den Besten seiner Branche. Aber Geiger hat Moral. Schwache Menschen verhört er nicht und das ist der Grund, aus dem er abgetaucht ist. Bei seinem letzten Auftrag hat er sich mit der Zielperson verbündet und einen gegnerischen Agenten verkrüppelt. Vielleicht hätte er den Mann besser getötet. Denn der ist ebenfalls ein Folterprofi, allerdings ohne Moral. Und ihm schießt nur ein Gedanke durch den Kopf: Geigers Tod. Das bedeutet für Geiger, dass er wieder in Erscheinung treten wird und es entbrennt ein Duell, das nur einen Sieger kennen kann.

Mark Allen Smith hat mit seinem Debütthriller „Der Spezialist“ für Aufregung gesorgt. Dort stellte er den Verhörprofi Geiger und sein Tun ausführlich vor. In „Der Experte“ setzt er es nun fort. Herausgekommen ist wieder ein Thriller der nichts für Menschen mit einem schwachen Magen ist. Smith zeigt drastisch anschaulich, wie man einem Menschen wehtun kann. Richtig weh! Aber der Roman hat nicht nur Gewalt anzubieten, sondern auch ausgefeilte Figuren, die das andere wieder erträglicher machen. David Nathan liest wieder ausgesprochen ansprechend. Man muss ihm einfach zuhören, egal was er erzählt. Wenn es dann noch so ein Thriller ist, dann passt alles.

Auch als Paperback erhältlich bei Lübbe, 14,99 Euro.

Lübbe Audio, 6 CDs, 439 Minuten; 19,99 Euro


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