April 19, 2024

Februar 2017

Kolumne vom 06.02.2017 – Nr. 442


Jilliane Hoffman

daumen rauf

Insomnia

Insomnia

Verstört und mit Schnittwunden übersät taumelt Mallory Knight in eine Biker-Bar in Süd-Florida. Zwei Tage lang war die 17-jährige Schülerin spurlos verschwunden. Sie behauptet, dem „Hammermann“ entkommen zu sein, einem Serienkiller, der bereits über ein Dutzend Teenagermädchen entführt und mit seinen schrecklichen Werkzeugen zu Tode gequält hat. Aber als Special Agent Bobby Dees Mallory befragt, verstrickt sie sich in Widersprüche. Kurz darauf wird ein weiteres Mädchen vermisst, und Mallory muss erkennen, dass ihre Aussage fatale Folgen hat…

Die amerikanische Bestsellerautorin Jilliane Hoffman hat durch ihre Werke wie „Cupido“, „Morpheus“, „Mädchenfänger“ und weitere Thriller Weltruhm erlangt. Nun liegt ihr neuer Thriller „Insomnia“ vor. Ein Thriller-Highlight, ganz klar! Es bricht zu Anfang mit den normalen Strukturen des Genres und erzeugt dadurch zusätzlich Spannung und die Story geht einem sehr nahe. Man fühlt jederzeit mit Mallory mit. Jilliane Hoffman spielt auch ihre Wissensstärken von vor der Schriftstellerkarriere aus, als sie Staatsanwältin war und Spezialeinheiten der Polizei in juristischen Fragen beraten hat. Das gibt dem Roman noch mehr Substanz und Dichte. Spannung sowieso, denn sie setzt ihr Wissen dosiert und genau richtig ein.

Auch als Hörbuch erhältlich bei Argon Hörbuch. Andrea Sawatzki liefert eine tolle Lesung für diesen Thriller-Hochgenuss ab!. 19,95 Euro.

Wunderlich, 458 Seiten; 19,95 Euro


Kiera Cass

daumen runter

Siren

SirenKahlens Familie kommt bei einem Schiffsunglück ums Leben. Sie selbst wird als Einzige gerettet – von drei betörenden jungen Frauen: Sirenen. Wunderschön und unsterblich. Von nun an ist Kahlen eine von ihnen. Scheinbar ein ganz normales Mädchen, doch ihr Leben gehört dem Meer. Jeder Mensch, der ihre Stimme hört, muss sterben. Und so schweigt sie. Bis sie Akinli begegnet, einem jungen Studenten, der Kahlen auch völlig ohne Worte versteht. Nach nur wenigen Stunden haben nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Seelen zu einander gefunden. Und als Akinli schwer erkrankt, droht auch der eigentlich unsterblichen Kahlen der Tod.

Die Amerikanerin Kiera Cass ist eine Autorin, die für Furore gesorgt hat! Ihre Reihe „Selection“ wurde zum internationalen Bestseller. Nun schreibt sie mit „Siren“ etwas ganz Neues. In Amerika ebenfalls ein Nr.-1-Bestseller. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kiera Cass mit „Siren“ nie so einen Erfolg gehabt hätte, wie mit der „Selection“-Reihe, hätte sie diesen Roman zuerst veröffentlicht. „Siren“ ist nämlich ihr Erstlingswerk, wie sie am Ende schreibt. „Siren“ hat als Ausgangslange eigentlich eine tolle Geschichte, aber was Kiera Class daraus macht ist wenig überraschend, wenig originell, zu viel Blabla und zu wenig spannende Momente.

Fischer, 357 Seiten; 12,99 Euro


Stephen Baxter / Alastair Reynolds

daumen rauf

Die Medusa Chroniken

Die Medusa Chroniken Bei einem schrecklichen Unfall verlor Commander Howard Falcon einst beinahe sein Leben, nur die hochentwickelte Technologie seiner Zeit konnte ihn damals retten. Nun macht er sich – halb Mensch, halb Maschine – auf eine atemberaubende Reise in die Zukunft, eine Reise durch Raum und Zeit. Es ist der Beginn eines Abenteuers, das die Geschichte des Menschen im Universum neu schreiben wird. Mit Die Medusa-Chroniken haben die beiden Science-Fiction-Ikonen Stephen Baxter und Alastair Reynolds erstmals gemeinsam einen Roman geschrieben – ein Meisterwerk der modernen Science-Fiction.

„Die Medusa Chroniken“ von dem Bestseller-Autorenduo Stephen Baxter und Alastair Reynolds ist ein spektakulärer und innovativer Science-Fiction-Roman! Für den geneigten Science-Fiction-Fan bieten „Die Medusa Chroniken“ viele interessante Einfälle und Ideen für das Genre, und jeder der verschiedenen Erzählstränge hat seine ganz eigene Qualität. „Die Medusa Chroniken“ sind 516 Seiten lang, 73 Seiten lang ist die Story „Ein Treffen mit Medusa“ von Kultautor Arthur C. Clark, an dem sich das Autorenduo für diesen Roman orientiert hat. Clark hat mit Cyborg Howard Falcon, Mensch und Maschine, einen spannenden Charakter erschaffen, den das Autorenduo perfekt aufleben lässt und ihm viel neues Leben einhaucht. „Die Medusa Chroniken“ ist ein eher ruhiger Science-Fiction-Roman, der für mich aber auf keiner Seite Langeweile bot.

Heyne, 590 Seiten; 14,99 Euro


Markus Friedrich

daumen rauf

Die Jesuiten

Die Jesuiten

Seit seiner Gründung durch Ignatius von Loyola 1540 wirkte der heute größte katholische Männerorden in fast alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens hinein: Zwischen Armenseelsorge und elitärer Wissenschaft, politischer Beratung und weltweiter missionarischer Tätigkeit – kaum ein Gebiet, in dem die Jesuiten nicht tätig waren. Das Buch erklärt, wie der Orden organisiert war, was ihn so erfolgreich machte, wie das Alltagsleben im Orden aussah, welche Aufgaben er in der säkularen Welt einnahm und wie er damit den Gang der Geschichte prägte.

„Die Jesuiten – Aufstieg, Niedergang, Neubeginn“ ist ein Lesefest für den interessierten Leser! Der Historiker Markus Friedrich erzählt sehr detailreich von dem Orden und wie er wirkte. Der Hauptteil des Buches liegt bei den Bereichen Aufstieg und Niedergang, der Neubeginn nimmt nur einen kleinen Teil des Buches ein. Es ist oft sehr spannend zu lesen, wie und was die Jesuiten alles in der Welt bewegt haben. Markus Friedrich hat hier sicherlich über Jahrzehnte hinweg ein Standardwerk zu diesem Thema verfasst.

Piper, 736 Seiten; 39,00 Euro


Sascha Fligge / Frank Fligge

daumen rauf

Echte Liebe – Das spektakuläre Comeback des BVB

Echte Liebe Das spektakuläre Comeback des BVB

Elf Jahre nach der Beinahe-Insolvenz strotzt Borussia Dortmund wirtschaftlich vor Kraft und sportlich vor Selbstbewusstsein. Dabei lag der Klub im Frühjahr 2005 in Trümmern: der Schuldenberg gigantisch, das Stadion veräußert, der Zwangsabstieg bedrohlich nah. Mit strategischem Geschick und klugen Konzepten gelang dem Team um Hans-Joachim Watzke, Dr. Reinhard Rauball und Thomas Treß schließlich die Rettung. Unter Trainer Jürgen Klopp begann 2008 eine neue Erfolgsära. „Echte Liebe“ zeichnet das spektakuläre Comeback des BVB spannend und anschaulich nach. Mit vielen Hinterzimmer-Geschichten, Anekdoten und exklusiven Fakten liefern die Autoren ungewöhnliche Einblicke hinter die Kulissen des Vereins. Sie lüften das Scouting-Geheimnis der Borussia, lassen in Gastbeiträgen schwarzgelbe Ikonen wie Dede und Sebastian Kehl zu Wort kommen und verraten, wie der Klub seinen einzigartigen Markenkern fand. Jürgen Klopp spricht in einem Interview so offen wie nie zuvor über seine Dortmunder Jahre. Diese Erfolgsstory zeigt: Der BVB ist weit mehr als nur ein Fußballverein. Er ist eine Lebenshaltung: bodenständig, echt, ambitioniert.

Wer guten, angriffslustigen und spektakulären Fußball liebt, der muss Borussia Dortmund lieben! Auch ich als Bayer bin u. a. auch Fan von Borussia Dortmund. So sehr ich den Fußball und den Verein bewundere, so bewundere ich auch den wirtschaftlichen Gipfelsturm des Vereins. Von einem Verein, der vor 11 Jahren faktisch pleite war, haben vor allem Joachim Watzke, wirtschaftlich, und Jürgen Klopp, sportlich, einen neuen Verein, ein Unternehmen, eine weltweite Marke geformt. Vor dieser Leistung kann man nur den Hut ziehen. „Echte Liebe“ zeigt diesen spannenden und außergewöhnlichen Weg noch einmal auf. Ein quietschgelbes Buch, das auch einen nicht BVB-Fan, begeisternde Lesestunden bereiten wird.

Econ, 250 Seiten; 16,99 Euro


Hörbuch der Woche

daumen rauf

Claire North

Touch – Dein Leben gehört mir

Touch Dein Leben gehört mirIhr könnt mich Kepler nennen. Der Name ist so gut wie jeder andere. Ich bin seit Jahrhunderten kein Mensch mehr, ich bin ein Geist. Ich kann durch eine Berührung ― Haut an Haut ― von einem Körper in den nächsten wechseln. Menschen sind für mich nur Hüllen. Gefäße, die ich mit einer Berührung in Besitz nehmen kann. Ich könnte dieser alte Mann dort sein oder die junge Frau mit dem Kinderwagen. Und eine Sekunde später das Kind, das ihre Hand hält. Doch nun kennt jemand mein Geheimnis und hat einen Auftragskiller auf mich angesetzt. Ich werde herausfinden, wer dahintersteckt ― und was wäre einfacher, als dies im Körper meines Mörders zu tun?

Claire North hat mit ihrem Roman „Die vielen Leben des Harry August“ schon bleibenden Eindruck hinterlassen. Nun holt sie zum nächsten Schlag aus. „Touch“ ist eine, im positiven Sinne, total verrückte Geschichte, die vor Ideenreichtum und unvorhersehbaren Wendungen nur so strotzt! Trotz der unkonventionellen Story, findet man doch überraschend schnell Zugang zu Kepler und seinem Wechsel in andere Körper. Man möchte diese als Leser oft gar nicht wieder verlassen, doch Kepler muss weiterziehen. „Touch“ wird sie berühren – auf allen Ebenen! Wer sonst, außer ein Stefan Kaminski, der Mann der tausend Stimmen, kann so eine Geschichte vorlesen. Und er macht das mit all seinem Können, holt Stimmen hervor, bei denen man oft schmunzeln muss, weil er sie einfach so gut rüberbringt.

Auch als Hardcover erhältlich bei Lübbe, 20,00 Euro.

Lübbe Audio, 6 CDs, 423 Minuten; 20,00 Euro


Denglers-buchkritik.de

 

Kolumne vom 13.02.2017 – Nr. 443


Sebastian Sons

daumen rauf

Auf Sand gebaut

Auf Sand gebaut

Saudi-Arabien spielt eine Schlüsselrolle in den Konflikten des Nahen Ostens, doch über seine Gesellschaft, Wirtschaft oder religiöse Ausrichtung sowie über die Machtkämpfe seines Königshauses wissen wir kaum etwas. Das Buch liefert Information über das Land, seine Bewohner und seine Herrscher, geht aber auch auf die Fehler des Westens gegenüber dem saudischen Königreich ein, insbesondere die Nachsicht gegenüber der destabilisierenden Rolle der Saudis in der Region. Saudi-Arabien, einer der konservativsten Staaten der Welt, ist ein problematischer Verbündeter. Menschenrechte werden mit Füßen getreten, Regimekritiker ausgepeitscht, Frauen haben minimale Rechte. Radikale islamistische Bewegungen werden weltweit unterstützt. Der Konflikt mit dem Iran um die Vorherrschaft in der Region droht zu eskalieren.

Ein wichtiges und aktuelles Buch, das jeder gelesen haben sollte, wenn er über das Thema Naher Osten und Saudi-Arabien mitreden will! Sebastian Sons zeigt uns das Saudi-Arabien, das seine mittelalterlichen Gesellschafts- und Denkstrukturen aufrecht erhält, aber durch die junge Generation das Königshaus immer mehr gezwungen wird, auch etwas moderner zu werden. Im Land und in der Gesellschaft. Teils ist das geschehen, doch einen richtigen Wandel wird Saudi-Arabien in naher Zukunft nicht vollziehen. Nicht so wie Dubai oder Katar, doch wäre das auch eine große Chance, wenn das Ölzeitalter sich dem Ende neigt, denn das muss sich das Land schon neu erfunden haben, sonst geht es unter. Sebastian Sons zeigt aber auch den Konflikt mit dem Iran auf und die Fehler des Westens mit Saudi-Arabien. Nach der Lektüre sieht man vieles klarer.

Propyläen, 281 Seiten; 20,00 Euro


Veit Heinichen

daumen runter

Die Zeitungsfrau

Die ZeitungsfrauDer Raubzug im Freihafen von Porto Vecchio trägt die Handschrift seines alten Feindes Diego Colombo – Commissario Laurentis Jagdeifer ist geweckt. Insgeheim nötigt ihm die Präzision des Verbrechens zwar einigen Respekt ab – doch ein Unschuldiger stirbt, und Proteo Laurenti ist entschlossen, Diego, an dessen angeblichen Selbstmord er nie geglaubt hat, endlich die Handschellen anzulegen. Was für einen Grund aber könnte Diego haben, nach so vielen Jahren seine Tarnung unnötig aufs Spiel zu setzen? Habgier, Leichtsinn? Oder vielleicht Rache? Laurenti begreift, dass er die Antwort auf diese Frage in den feineren Kreisen Triests finden wird, zu denen Diegos Komplizen von einst längst gehören …

Veit Heinichen hat mit seinem Commissario Laurenti einen Querkopf geschaffen, den der geneigte Krimileser lieb gewonnen hat. „Die Zeitungsfrau“ ist nun der neunte Fall für den beliebten Commissario. Das Ambiente und das Betrachten der italienischen Gesellschaft stimmen wieder, aber ansonsten bietet der Kriminalroman nichts, was den Namen auch wirklich verdient. „Die Zeitungsfrau“ ist quälend und ausschweifend erzählt, die Spannung sucht man am Grund vom Golf von Triest, aber mit einem besticht der Kriminalroman dann doch maßlos: mit Langeweile!

Piper, 352 Seiten; 20,00 Euro


Henner Fürtig

daumen rauf

Großmacht Iran – Der Gottesstaat wird zum Global Player

Großmacht Iran Der Gottesstaat wird zum Global Player Der Schlüssel für den Frieden in Europa liegt in Teheran: Ohne Iran ist weder der IS zu stoppen, die Flüchtlingswelle aufzuhalten noch der endlose Nahostkonflikt zu lösen. Schon heute ist das Land der wichtigste Gegner des IS, und Millionen afghanischer Flüchtlinge leben in Ostiran. Nach dem Atomabkommen von 2015 und dem Ende der Sanktionspolitik wird Iran politisch und wirtschaftlich noch mal dramatisch an Gewicht gewinnen, das Land kann wieder zur wichtigsten Regionalmacht im Vorderen Orient werden, wie es das schon vor der Revolution von 1979 war. Wie dieser Staat und seine Gesellschaft funktionieren, warum wir den Iran bei der Stabilisierung des Nahen Osten dringend brauchen und welche Chancen in den neu erwachenden Wirtschaftsbeziehungen stecken, das verrät dieses Buch.

„Auf Sand gebaut“ und „Großmacht Iran“, sind das Lesedoppel, um den Nahe Osten und beide Länder richtig verstehen zu lernen. Henner Fürtig betrachtet den Iran und seine wechselreiche Geschichte. Er geht dabei Jahrtausende zurück und arbeitet sich dann langsam bis in die heutige Zeit vor. So bekommt man ein Gefühl für das Land, ihre Menschen, ihr Denken. Bevor die islamische Revolution 1978 den Iran wieder ins 19. Jahrhundert zurückführte, war der Iran schon in so vielen Bereichen ein fortgeschrittenes Land, das, was es unter der neuen Regierung und nach dem Abkommen, wieder langsam werden will. Ein Buch, das man Donald Trump auch mal dringend zum lesen geben sollte. Oder vielleicht kann es ihm seine Alternative-Fakten-Frau Kellyanne Conway ja auch vorlesen.

Quadriga, 288 Seiten; 24,00 Euro


Helen Garner

daumen rauf

Drei Söhne

Drei Söhne

Robert Farquharson bekommt sein Leben einfach nicht auf die Reihe. Seit einiger Zeit lebt er getrennt von seiner Familie. Am Abend des Vatertags im Jahr 2005 fährt er die drei Söhne zurück zu seiner Exfrau Cindy, als sein Wagen von der Straße abkommt und in einen See stürzt. Nur er kann sich aus dem Auto befreien. Was war wirklich geschehen? War es ein Unfall oder ein Racheakt – diese Frage wird die australische Justiz und Öffentlichkeit in den folgenden Jahren beschäftigen.

 

Die Australierin Helen Garner wurde von der unglaublich schrecklichen Geschichte um Robert Farquharson und seine drei getöteten Söhne so eingenommen, dass sie dieses Buch schreiben musste. Eine Aufgabe, die Jahre in Anspruch genommen hat. „Drei Söhne“ nimmt einen schon auf der ersten Seite mit und lässt einen nicht mehr los. Ein realer Gerichts-Krimi, der einem den Atem stocken lässt!

Berlin Verlag, 351 Seiten; 22,00 Euro


David Fung & Yena Kim

daumen rauf

Fashio Dog: Der Styleguide für den Mann

Fashio Dog Der Styleguide für den Mann

Der Styleguide für Hund und Herrchen. Das Mannequin der Saison heißt “Bodhi” und ist ein fünfjähriger Shiba Inu. Sein Herrchen David und sein Frauchen Yena kommen aus der Style-Metropole New York und zeigen, was Mann dieses Jahr tragen sollte. Stilsicher auf vier Pfoten und zwei Beinen – denn der Mann und der Hund von Welt brauchen keinen Cat-Walk …

Hunde als Klamotten-Model gibt es, ja, aber daraus ein ganzes Buch zu machen, ein großes Lob vor allem an den Shiba Inu „Bodhi“, der, wenn man die tollen Fotos betrachtet, Spaß an seinem Männermodeljob zu haben scheint. Das Autorenteam zeigt in diesem Buch mit dem extravaganten Model klassische Männermode für alle Jahreszeiten und Anlässe. Ein cooleres Männermodebuch hat es in den letzten Jahren wohl nicht gegeben!

Mosaik, 157 Seiten; 18,00 Euro


Hörbuch der Woche

daumen rauf

Clare Mackintosh

Alleine bist du nie

Alleine bist du nieZoe Walker führt ein durchschnittliches Leben in einem Londoner Vorort: Sie ist geschieden, hat zwei Kinder und einen langweiligen Job. Eines Tages entdeckt sie auf dem ansonst so ereignislosen Heimweg in der U-Bahn in einer Zeitung neben einer Sexanzeige ein Foto von sich, daneben eine ihr unbekannte Telefonnummer. Bloß eine harmlose Verwechslung? Zoe ahnt, dass es hier um mehr gehen muss. Doch noch weiß sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebt – und wie bald sie alles zu verlieren droht, was sie liebt.

Ein Thriller der leisen Töne, der es an Spannung aber nicht vermissen lässt! Claire Mackintosh hat ja schon mit ihrem Debütthriller „Meine Seele so kalt“ gezeigt, das sie keine Tempothriller schreibt, in dem jedes Kapitel vor Spannung explodiert, sondern sie verwendet viel Zeit darauf, das Leben ihrer Figuren und was sie so tun, zu beschreiben. Manchmal ist es etwas zu langatmig, aber im Großen und Ganzen überzeugen ihre Geschichten. „Alleine bist du nie“ kann dann noch mal vor allem mit seinem überraschenden Ende punkten. Das Sprechertrio aus Sabina Godec, Milena Karas und Julian Horeyseck können ihren Part jeweils sehr prägend gestalten.

Auch als Taschenbuch erhältlich bei Bastei Lübbe, 10,90 Euro.

Bastei Lübbe, 6 CDs, 466 Minuten; 18,00 Euro


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Kolumne vom 20.02.2017 – Nr. 444


Preston & Child

daumen rauf

Demon – Sumpf der Toten

Demon Sumpf der Toten

In der Kleinstadt Exmouth an der Küste von Massachusetts soll Special Agent Pendergast den Raub einer wertvollen Weinsammlung aufklären. Im Weinkeller stößt er überraschend auf eine frisch zugemauerte Nische. Hinter der Wand sind Ketten zu finden, außerdem ein menschlicher Fingerknochen. Offenbar wurde hier vor langer Zeit jemand lebendig eingemauert. Die Einbrecher haben das Verlies geöffnet, das Skelett herausgeholt und die Mauer wieder geschlossen – der Weinraub war anscheinend reine Ablenkung. Schnell muss Pendergast lernen, dass Exmouth eine äußerst dunkle Vergangenheit hat.

Wollen Sie eine spannende Handlung, zahlreiche Wendungen, eine außergewöhnliche Geschichte, einen Helden, der schon lang eine absolute literarische Kultfigur geworden ist? Dann lesen Sie die Pendergast-Thriller des Autorenduos Preston & Child. Das alles trifft natürlich auch auf den aktuellen Pendergast-Thriller „Demon“ zu. Es beginnt harmlos, aber schnell wird daraus so viel mehr und man bleibt gebannt an der Story dran. Pendergasts eigenwillige Herangehensweise an die Dinge und sein Charakterkopf machen auch diesen Thriller wieder zu was ganz besonderem!

Knaur, 458 Seiten; 19,99 Euro


Paul Ewen

daumen runter

Francis Plugs Handbuch für Autoren

Francis Plugs Handbuch für AutorenFrancis Plug – Hobbyautor, Berufsgärtner und Sonderling – sorgt für Chaos und Verwirrung, wo immer er auftaucht. Und am liebsten taucht er auf Autorenlesungen auf. Dort sucht er das Gespräch mit literarischen Größen wie Salman Rushdie, Margaret Atwood, Julian Barnes oder Hilary Mantel. Denn Plug sammelt Material für ein großes Buchprojekt: einen Ratgeber für angehende Schriftsteller, der ihnen dabei helfen soll, öffentliche Auftritte zu meistern. Dass Plugs Vorhaben haarsträubend aus dem Ruder läuft, liegt nicht an seinen illustren Studienobjekten. Sondern daran, dass er seinen ärgsten Feind nicht in den Griff bekommt: sich selbst.

Auf diesen Roman war ich sehr gespannt. Einen frischen und lustigen Blick auf die Literaturwelt habe ich mir erwartet. Natürlich eine spannende Geschichte. Leider habe ich gar nichts von dem bekommen, was ich mir versprochen hatte. „Francis Plugs Handbuch für Autoren“ wird ganz schnell ganz langweilig, weil nichts wirklich Neues passiert. Der Titelheld befragt einen Autor nach dem anderen, alles britische, wenn ich das richtig gesehen habe. Die Befragungen sind zudem meist alle sehr kurz und humorvoll sollen sie sein, aber das sind sie nicht wirklich. Die jeweiligen, ebenfalls kurzen Betrachtungen des Geschehens, sind manchmal so etwas wie witzig. Ein großer Spaß war dieses Buch für mich nicht.

Manhattan, 349 Seiten; 19,99 Euro


Mary Beard

daumen rauf

SPQR – Die tausendjährige Geschichte Roms

SPQR Die tausendjährige Geschichte Roms SPQR erzählt die Geschichte eines Weltreichs, lässt uns Kriege, Exzesse, Intrigen miterleben, aber auch den römischen Alltag – wie Ärger in den Mietshäusern und Ciceros Scheidung. Sie lässt uns hinter die Legenden und Mythen blicken, hinterfragt sicher Geglaubtes und kommt zu überraschenden Einsichten. So erscheint Rom ganz nah – in seinen Debatten über Integration und Migration – und dann doch auch faszinierend fern, wenn es etwa um Sklaverei geht. Die Geschichte Roms für unsere Zeit.

Mary Beard präsentiert mit „SPQR“ Historisches in einem frischen und spannenden Gewand. Sie geht die Geschichte Roms ungewöhnlich an, beginnt mit entscheidenden Phasen des Reichs, bevor sie dann wirklich zu den Anfängen kommt. Und nie lässt sie es an dosiertem Detailreichtum und spannender Erzählform vermissen. Sie breitet nicht alles bis ins allerkleinste Detail aus, sondern nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise, die ihn nicht literarisch quälen soll. Überrascht wird man bei mancher Passage sein, weil man erkennt, so ähnlich ist das ja auch noch heute bei uns. Alleine daran sieht man, welch prägenden Einfluss Rom, das Reich, auf die Menschen und auf Europa auch nach 2.000 Jahren noch hat.

S. Fischer, 656 Seiten; 28,00 Euro


Mary Louise Parker

daumen rauf

Die Männer meines Lebens

Die Männer meines Lebens

Eine Liebeserklärung an die Männer. Mary-Louise Parker hat 32 Briefe an die Männer ihres Lebens geschrieben. So schreibt sie an ihren verstorbenen Vater, den sie schmerzlich vermisst, an ihren Großvater, den sie nie kennengelernt hat, an ihren Sohn, den sie abgöttisch liebt. Sie schreibt ehemaligen Liebhabern und den Wildfremden, die der Zufall manchmal zu Zeugen unserer verletzlichsten Momente macht. Da ist der Schauspiellehrer, der sie fast durchfallen lässt, der zukünftige Mann ihrer Tochter, der Feuerwehrmann, dem sie am 11. September in New York auf der Straße in die Arme fällt, der krebskranke Mann, mit dem sie auf einer Cocktailparty eine schmerzlich kurze, innige Freundschaft schließt.

Hollywood-Star Mary-Louise Parker, die in der geniale Serie „Weeds“ die Hauptrolle genial verkörpert, hat sich aufs literarische Parkett gewagt, und mit „Die Männer meines Lebens“ hat sie einen literarischen Volltreffer gelandet! Man verliebt sich in Mary-Louise Parkers Sprache, man „verliebt“ sich auch in die Männer, von denen sie erzählt, denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen, die durch Mary-Louise Parkers Augen wiedergegeben wird. Und es sind Geschichten aus dem Leben, in denen man sich wiederfindet. „Die Männer meines Lebens“ – ein kleiner literarischer Schatz mit Langzweitwirkung!

S. Fischer, 286 Seiten; 20,00 Euro


Jesse Eisenberg

daumen rauf

Fünf von fünf Sternen

Fünf von fünf Sternen

Ein neunjähriger Junge muss mit seiner Mutter essen gehen, immer in ein anderes Restaurant, und so bewertet er alles mit den Augen eines Kindes: Den fancy Japaner mit dem Thunfisch, der nicht nach Thunfisch schmeckt, das Date der Mutter, die Lügen der Erwachsenen, die sich für eine Rechnung bedanken. Er selbst aber will nicht lügen, denn “Lügen sind etwas für Erwachsene, die traurig sind mit ihrem Leben.” Nur eine von vielen Storys.

Hollywood-Star Jesse Eisenberg, als Charaktermime in der Filmhauptstadt hoch im Kurs, tauscht das Vor-der-Kamera-stehen gegen Hinter-dem-Computermonitor-sitzen-und-schreiben ein. In über 40 Storys beweist er, dass er den Blick hat, Geschehnisse in kleinen Geschichten einzufangen. Er legt sich dabei auf nichts fest, mal lustig, mal traurig, mal spannend. „Fünf von fünf Sternen“ bekommt vier Sterne!

Eichborn, 300 Seiten; 20,00 Euro


Hörbuch der Woche

daumen rauf

John Williams

Augustus

AugustusOctavius ist neunzehn, sensibel, wissbegierig, und er will Schriftsteller und Gelehrter werden. Doch als Großneffe und Adoptivsohn Julius Cäsars fällt ihm nach dessen Ermordung ein gewaltiges politisches Erbe zu: Ihm, der von schwächlicher Konstitution aber enormer Willenskraft ist, wird es durch Glück, List, Intelligenz und Entschlossenheit gelingen, das riesige Römische Reich in eine Epoche des Wohlstands und Friedens zu führen.

Dtv hat John Williams (1922 – 1994) für Deutschland wieder entdeckt und damit drei Bestseller gelandet! „Butcher’s Crossing“, „Stoner“ und nun „Augustus“, John Williams letztem Roman, für den er 1973 den National Book Award erhielt. Ein monumentaler Klassiker! Hollywood könnte daraus eine 200-Millionen-Dollar-Produktion machen. Doch diesen spannenden literarischen Hochgenuss zu lesen, das ist noch besser. Augustus lebt, Rom lebt, so plastisch hat John Williams diesen Roman geschrieben. Gelesen wird dieser Briefroman von über 30 überwiegend sehr bekannten Sprechern. Darunter sind Christian Redl als Augustus, Hans Zischler Marcus Tullius Cicero, Jens Wawrczeck als Gaius Cilnius Maecenas und Corinna Kirchoff als Octavia.

Auch als Hardcover erhältlich bei dtv, 24,00 Euro.

Der Hörverlag, 2 MP3 CDs, 851 Minuten; 24,99 Euro


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Kolumne vom 27.02.2017 – Nr. 445


Klaus-Peter Wolf

daumen rauf

Ostfriesentod

Ostfriesentod

Schlimmer hätte es nicht kommen können: Ann Kathrin Klaasens Twingo war geblitzt worden, aber zu einer Zeit und an einem Ort, an dem sie nicht gewesen sein konnte. Weiter wird Ann Kathrin beschuldigt das Notebook einer jungen Frau ohne Grund beschlagnahmt zu haben. Was auch nicht sein kann. Und dann der große Schock: Sie soll eine Frau erschossen haben. Mit ihrer eigenen Dienstwaffe. Es gibt nun eine ganze Beweiskette gegen Ann Kathrin. Wie soll sie ihre Unschuld beweisen? Denn jemand hat sich ihrer Identität bemächtigt. Jemand verübt in ihrem Namen Straftaten. Jemand will sie vernichten.

Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf – wunderschönes Ostfriesland – spannender Kriminalroman – eine literarische Kult-Ermittlerin. Diese vier Dinge gehören zusammen wie Ebbe und Flut. Auch auf den 11. Fall von Ann Kathrin Klaasen trifft das zu. Wobei hier diesmal die Kommissarin selbst im Mittelpunkt eines Täters steht. Ich war gefesselt, von dem nicht nervenaufreibenden, sondern eher unaufgeregten und nachdenklich machenden Kriminalroman. Wer Ann Kathrin Klaasen und ihre Truppe nicht kennt oder schätzt, dem kann manch Passage im Roman als langweilig erscheinen. Doch wer alle Bände gelesen hat, folgt der Entwicklung der Figuren mit Spannung.

Fischer, 541 Seiten; 10,99 Euro


Alexandra Oliva

daumen runter

Survive

SurviveTief in einem felsigen Waldgebiet beginnt die Fernseh-Show: mit zwölf Frauen und Männern, die sorgfältig gecastet wurden, um den Zuschauern etwas zu bieten. Schon bei den ersten Gruppenaufgaben geraten einige Teilnehmer an ihre Grenzen – Orientierungsläufe, Lager bauen, Nahrung finden. Allianzen werden geschmiedet, Konflikte brechen auf, die Prüfungen werden härter und perfider. Und bald muss sich jeder Kandidat ganz allein zu seiner großen Einzel-Challenge aufmachen. Doch keiner ahnt, welch tödliche Gefahr bereits in das Überlebens-Spiel eingebrochen ist.

Ich war sehr gespannt auf diesen Thriller! Ich hatte mir schon ausgemalt, wie er geschrieben, wie gut er geschrieben sein wird. Leider traf meine Vorfreude weder auf die Umsetzung der guten Idee zu, noch wie der Roman aufgebaut war. Auch konnte ich mich für die Charaktere nie richtig erwärmen. Es gibt spannende Momente in „Survive“, manchmal sogar richtig viele hintereinander, aber dann passiert wieder lange nichts annähernd nur Spannendes. Das liegt eben auch daran, wie der Roman aufgebaut ist und an den unzureichenden Figurenbeschreibungen. Die Rechte des Thrillers wurden in über 25 Länder verkauft. Da fragt man sich schon, was die Einkäufer an diesem Thriller gut fanden. Wahrscheinlich nur die Idee, denn die ist ja gut, aber gelesen haben sie das Buch wohl nur ansatzweise.

Scherz, 409 Seiten; 14,99 Euro


Philippe Georget

daumen rauf

Rabenschwarzer Winter

Rabenschwarzer Winter Inspecteur Gilles Sebag kommt gerade in Weihnachtsstimmung, als er entdeckt, dass seine Frau Claire ihn betrügt. Seine Welt bricht zusammen. Kann er ihr das jemals verzeihen? Zusätzlich beschäftigt ihn auch sein nächster Fall. Eine erschlagene Frau, ein Mann, der sich aus dem Fenster stürzt, ein weiterer, der droht, sich in die Luft zu jagen … Gilles findet schnell heraus, dass die Morde zusammenhängen: Es handelt sich bei allen um Eifersuchtsdramen. Wer ist der Psychopath, der hier die Fäden in der Hand zu halten scheint? Woher hat er sein Wissen über die untreuen Partner? Gilles muss das beschauliche Perpignan vor einem moralischen Rachefeldzug bewahren – und gleichzeitig seine Ehe retten.

Nach den begeisternden Kriminalromanen „Dreimal Schwarzer Kater“ und „Wetterleuchen im Roussillon“ folgt mit „Rabenschwarzer Winter“ nun der dritte Fall für Inspecteur Sebag. Gilles Sebag muss bei diesem Fall mehr mit seinen eigenen Gefühlen kämpfen, als gegen einen Verbrecher. Philippe Georget lässt den Kriminalfall doch etwas links liegen und kümmert sich sehr um seine Protagonisten und ihre Probleme. Doch langweilig wird der Roman nicht, denn Philippe Georget überträgt das Frankreich-Flair auf seine Figuren und auch auf seine literarische Umgebung. Er schafft es, dass man auch die weniger spannenden Momente mit großem Genuss liest. Philippe Georget ist eine sichere Bank, wenn es um gute Frankreich-Krimis geht!

Ullstein, 476 Seiten; 9,99 Euro


Catherine Simon

daumen rauf

Bitterer Calvados

Bitterer Calvados

Deauville im Frühling. Bereits zum fünften Mal lockt der Ort mit seinem Krimi-Festival „Mord am Meer“ die Besucher an. Und diesmal konnte man auch den berühmten Bestsellerautor Jean-Paul Picard für eine Lesung zu engagieren. Der Autorenabend ist ein voller Erfolg. Doch am nächsten Morgen liegt Picard tot in seiner Hotelsuite. Das Letzte, was er zu sich genommen hatte, war ein Calvados. Picard wurde vergiftet. Bei seinen Ermittlungen trifft Kommissar Leblanc auf missgünstige Autoren, gierige Verleger und weibliche Fans, die es faustdick hinter den Ohren haben.

Ach wie schön mörderisch ist es an der Küste der Normandie! Catherine Simon macht aus ihren Frankreich-Krimis um Kommissar Leblanc, ein Genussmensch auf allen Ebenen, einen Spannungsurlaub für gestresste Seelen. Nach den fantastischen „Kein Tag für Jakobsmuscheln“ und „Wintergäste in Trouville“ darf Kommissar Leblanc auch ins seinem dritten Fall wieder all seine Trümpfe ausspielen. Seine laissez faire Art und sein Geschick, Kriminalfälle zu lösen.

Goldmann, 255 Seiten; 8,99 Euro


Arno Strobel

daumen rauf

Im Kopf des Mörders – Tiefe Narben

Im Kopf des Mörders Tiefe Narben

Max Bischoff, Oberkommissar, Anfang dreißig, ist der Neue bei der Düsseldorfer Mordkommission. Er ist hoch motiviert und schwört auf moderne Ermittlungsmethoden, was nicht immer auf Gegenliebe bei den Kollegen stößt. Sein erster Fall beim KK11 hat es in sich. Auf dem Polizeipräsidium taucht eines Morgens ein Mann auf, der völlig verstört und von oben bis unten mit Blut besudelt ist. Er weiß weder, was in der Nacht zuvor geschehen ist, noch hat er eine Erklärung für das Blut auf seiner Kleidung. Wie sich bald herausstellt, stammt es nicht von ihm selbst, sondern von einer Frau. Einer Frau, die vor über zwei Jahren spurlos verschwand. Die für tot gehalten wird. War sie all die Zeit über noch am Leben und ist erst vor kurzem getötet worden? Und was hat der Mann mit der Sache zu tun? Ist er Täter oder Opfer? Als kurz darauf eine Leiche am Rheinufer gefunden wird, verstricken Max Bischoff und sein Partner Horst Böhmer sich immer tiefer im Dickicht der Ermittlungen, um einen Fall zu lösen, in dem lange nichts zusammenzupassen scheint …

Wenn Arno Strobel eins sehr gut kann, dann ist es nervenaufreibende Thriller zu schreiben, die einen nur wenig Möglichkeit geben, Luft zu holen. Das trifft auch auf seinen neue Thriller „Im Kopf des Mörders – Tiefe Narben“ zu. Von Seite eins an geht es Schlag auf Schlag. Arno Strobel hält sich nicht mit zu vielen Nebensächlichkeiten auf, sondern kommt schnell auf den Punkt. Dieser Thriller ist der erste einer Trilogie um Oberkommissar Max Bischoff. Da ist eines sicher: Eine Thriller-Trilogie, die es in sich hat!

Fischer, 364 Seiten; 9,99 Euro


Hörbuch der Woche

daumen rauf

Tana French

Gefrorener Schrei

Gefrorener SchreiAislinn Murray ist jung, hübsch und liegt tot in ihrem Haus, der Tisch ist für ein romantisches Abendessen gedeckt. Eindeutig wieder so eine Beziehungstat, denkt die Polizei. Doch bald stoßen die Detectives Antoinette Conway und Stephen Moran auf Ungereimtheiten. Und es wird immer offensichtlicher, dass jemand in der Mordkommission ihre Arbeit behindert. Weil sich Antoinette mit ihrer toughen Art Feinde gemacht hat? In einem Ermittlungskreisel wird nur eines immer deutlicher: Unschuldig ist hier niemand.

Bestsellerautorin Tana French gehört zu den ganz großen Autorinnen der europäischen Krimi-Szene! Ihre Kriminalromane überzeugen immer durch ihre sehr intensive Betrachtung ihrer Figuren und den tiefen Blick in die Seele ihre Protagonisten. So auch in ihren neuen Krimi „Gefrorener Schrei“, der zweite Fall für Conway und Moran nach „Geheimer Ort“. In „Gefrorener Schrei“ steht die Polizeiarbeit sehr im Mittelpunkt, und wie es unter den Kollegen zugeht. Der Fall wird manchmal etwas an den Rand gedrückt. „Gefrorener Schrei“ –spannend und authentisch! Die Krimi- und Thriller-Stimme Nina Petri liest bestechend souverän. Was anders kennt man von ihr auch nicht.

Auch als Paperback erhältlich bei Scherz, 16,99 Euro.

Argon Hörbuch, 2 MP3 CDs, 1.006 Minuten; 19,99 Euro


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