BuchKolumne 24.07.2023 Nr. 779
Giulia Romanelli – Villa Amalfi – Wünsche unter azurblauem Himmel
Richard Coles – Der Tote in der Dorfkirche
Jürgen Bärbig – Wikingerblut – Aufstand der Pikten
Brigitte Riebe – Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin
Franzi Kopka – Gameshow – Der Preis der Gier
Giulia Romanelli – Villa Amalfi – Wünsche unter azurblauem Himmel
Längst ist der jungen Angestellten Ida das kleine Traditionshotel Villa Amalfi mit Blick auf das türkise Meer zur Heimat geworden. Sie liebt den Trubel der stetig wachsenden Gästeschar, die das familiäre Flair und die köstlichen Pasta-Gerichte des Hauses zu schätzen weiß und sich an der malerischen Amalfi Küste verzaubern lässt. Mit ihrer liebenswürdigen, zupackenden Art wird Ida immer mehr zur rechten Hand des verwitweten Eigentümers Vittorio. Und damit zur Rivalin von Vittorios Tochter Guendalina, auch wenn diese sich von jeher zu fein für die Hotelarbeit ist. Als der Tag von Idas Hochzeit mit ihrer großen Liebe, dem deutschen Sprachlehrer Thomas, naht, steht ein lang gehütetes Geheimnis vor seiner Enthüllung. Und es kommt zu einer Begegnung, die Ida einen mutigen Entschluss fassen lässt.
Sommer, Sonne, Italien! Möchten Sie diesen Ort genießen, dann reisen Sie in die Villa Amalfi zu Ida und den anderen netten Menschen dort. Sie werden diese literarische Reise nie wieder vergessen! Nach „Träume über dem Meer“, wo sehr viel passiert ist und es sehr ereignisreich zuging, nimmt uns die Autorin wieder mit in die „Villa Amalfi“. „Wünsche unter azurblauem Himmel“ beginnt im Juli 1961. Der erste Band begann im Sommer 1950. Das Flair der 1960er Jahre, man kann ihn spüren. Auf jeder Seite. Ida ist in dieser Zeit zu einer zupackenden Frau geworden, die vorangeht und etwas erreichen will. Sie ist freundlich und lieb, aber kann auch Zähne zeigen. Auch im zweiten Band passiert wieder so einiges. Lassen Sie sich überraschen. Und genießen Sie die Zeit im Italien der 1960er Jahre.
Lübbe, 399 Seiten; 15,00 Euro
Richard Coles – Der Tote in der Dorfkirche
Pfarrer Daniel Clement liebt die kleine beschauliche Dorfgemeinde von Champton. Seit acht Jahren lebt er zusammen mit seiner Mutter – der so furchtlosen wie temperamentvollen Audrey – und den Dackeln Cosmo und Hilda im alten Pfarrhaus. Doch mit dem Frieden ist es vorbei, als Daniel den Plan fasst, im Kirchengebäude eine Toilette zu installieren. Plötzlich ist das Dorf in zwei Lager gespalten, und im Verlauf der Streitigkeiten drängen lange gehütete Geheimnisse ans Licht. Als der Archivar des imposanten Adelssitzes Champton House tot in der Kirche aufgefunden wird, tut Daniel alles, um seine Schäfchen vor weiterem Unheil zu bewahren. Und dazu muss er einen Mörder fassen.
Die Briten haben ja zuweilen einen eigenwilligen Humor. Vielleicht ist es so zu erklären, dass „Der Tote in der Dorfkirche“ dort ein Nr.-1-Bestseller war. Ein sympathischer Kriminalroman! Ja, das kann ich unterschreiben, aber mehr ist er dann auch nicht. Die meisten Charaktere haben einen gewissen Charme, aber einige nerven auch sehr. Die Geschichte fließt dahin wie ein ruhiger englischer Waldbach. Hochgradig unspektakulär, immer wieder auch sehr seicht und der Kriminalfall ist von echter Spannung weit entfernt. Ein Wort noch zum Autor. „Der Tote in der Dorfkirche“, der erste Fall für Pfarrer Daniel Clement, ist der erste Kriminalroman von Richard Coles. Um genauer zu sein, von Reverend Richard Coles. Das ein echter Pfarrer einen Nr.-1-Bestseller schreibt ist immerhin auch schon eine Geschichte für sich.
Goldmann, 316 Seiten; 16,00 Euro
Jürgen Bärbig – Wikingerblut – Aufstand der Pikten
In der Heimat sucht Kjelvar fieberhaft einen Weg, um zu seiner Familie zurückzukehren. Doch am Hofe von König Harald wird er zum Spielball einer tödlichen Intrige. Thorvik reist indes auf der Suche nach Kjelvar ins Land der Skoten. Dabei trifft er nicht nur auf alte Weggefährten, sondern ebenso auf neue Feinde – und muss sich mehr als einmal den Weg freikämpfen. Und auch Sigré, die mit ihren Kindern bei den Pikten lebt und damit ein gegebenes Versprechen einlöst, schwebt in großer Gefahr. Denn die Pikten wollen sich nicht länger verstecken: Sie planen in einer letzten großen Schlacht, ihr Land zurückzuerobern.
Wollen Sie eine actionreiche Netflix-Wikinger-Serie in Buchform lesen? Dann lesen Sie die „Wikingerblut“-Reihe von Jürgen Bärbig! Nach „Die Rache des Kriegers“ und „Schlacht der Nordmänner“ folgt nun „Aufstand der Pikten“. Und wieder geht es richtig zur Sache. Jürgen Bärbig wirft einen mitten hinein in die Wikinger-Zeit. Wie geschrieben, denkt man oft, hier läuft eine actiongeladene Serie vor einem ab. Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten und es wird nie langweilig mit ihnen diese Zeit zu durchleben. Durchleben, leiden und kämpfen. Spannend, actiongeladen, atmosphärisch dicht, das ist die „Wikingerblut“-Reihe.
Lübbe, 422 Seiten; 12,00 Euro
Trier, 1920: Als die Fabrikantentochter Johanna Fuchs einen Bauernhof erbt, fällt sie aus allen Wolken. Warum hat ihr niemand aus der Familie von ihrer Tante Lisbeth erzählt, die offenbar bis zu ihrem Tod zurückgezogen im Eifeldorf Altenburg lebte? Und wieso hat sie ausgerechnet Johanna zu ihrer Alleinerbin gemacht? Als die junge Frau den Hof in Augenschein nimmt, ist sie überwältigt von dem idyllischen Fleckchen Land und beschließt gegen den Willen ihrer Eltern, dort zu bleiben. In den verwunschenen Wäldern der Umgebung fühlt sie sich geborgen, entwickelt ein Gespür für die Tiere, die hier leben. Doch dann beginnen die aufziehenden politischen Ereignisse auch das kleine Eifeldorf zu verändern, das für sie zur Heimat geworden ist.
Brigitte Riebe ist eine Institution unter den deutschen Bestseller-Autorinnen! Sie liefert seit mehreren Jahrzehnten regelmäßig prächtige Romane ab. Meist im historischen Gewand. So auch ihr neuer, aus der neueren deutschen Geschichte. Spielend in den 1920er Jahren. „Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin“ ist der erste von zwei Bänden um die „Eifelfrauen“. Ein Roman voller magischer und ganz irdischer Momente! Brigitte Riebe lässt einen an Johannas Leben teilhaben, so als ob man mit ihr auf dem Bauernhof verweilt, durch die Wälder streift, mit den Tieren lebt. Die „Eifelfrauen“ muss man erleben und bekommt glückliche Lesestunden geschenkt!
Wunderlich, 475 Seiten; 23,00 Euro
Franzi Kopka – Gameshow – Der Preis der Gier
2126, New London: Als die 17-jährige Cass in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, weiß sie, dass es nur einen Weg gibt, dieser Hölle zu entkommen: Sie muss es in die nächste Gameshow schaffen. Wer an der Gameshow teilnimmt, kann ein Ticket nach ganz oben gewinnen – oder bezahlt die Chance mit dem Leben. Cass bekommt unerwartet Hilfe von Jax, dem besten Gamer in der Arena. Die beiden werden Verbündete im großen Spiel um ihr eigenes Leben und gesellschaftlichen Aufstieg. Doch ihr Deal und auch ihre Gefühle füreinander beruhen auf einer Lüge, die alles, was sie sich gemeinsam erkämpft haben, zum Einsturz bringen könnte.
Franzi Kopka hat einen der Jungend-Bestseller des Jahres geschrieben. „Gameshow“ ist modern, fesselnd, grausam, düster und enorm spannend, ein Hollywood-Film zum Lesen! Die junge deutsche Autorin Franzi Kopka hat mit „Gameshow“ eine neue Version von „Die Tribute von Panem“ geschrieben. Natürlich ist die Story eine ganz andere, aber es gibt doch viele Anleihen an die Weltbestseller-Reihe. Und es geht weiter mit der „Gameshow“. „Der Preis der Gier“ war der Anfang, im Oktober 2023 folgt „Das Versprechen von Glück“.
Sauerländer, 429 Seiten; 18,00 Euro