







BuchKolumne 02.06.2025 Nr. 859
Sarah Höflich – Maikäferjahre
Michael Cunningham – Ein Tag im April
Liane Moriarty – Vorsehung
Oliver Maria Schmitt – KomaSee
Kimberly McCreight – Tochterliebe
Hörbuch zur Ausgabe Nr. 859
Hera Lind – Um jeden Preis
Sarah Höflich – Maikäferjahre

Frühjahr 1945, Europa ist zerstört. Anni flieht mit ihrer kleinen Tochter und dem halbjüdischen Geiger Adam aus dem brennenden Dresden, quer durch das besetzte Deutschland – auf der Suche nach einer sicheren Zuflucht. Im Tiroler Bergdorf bei Annis Schwiegereltern werden sie dann vor eine folgenreiche Entscheidung gestellt: Will Anni bleiben, muss Adam gehen. Ihr geliebter Zwillingsbruder Tristan ist als junger Luftwaffenpilot nur knapp dem Tod entronnen und in englische Kriegsgefangenschaft geraten. Trotz schwerer Anfeindungen pflegt ihn die britische Krankenschwester Rosalie – es entsteht eine Liebe, die vom Gesetz verboten ist. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs getrennt, in Gedanken immer verbunden: Nie hören die Geschwister Anni und Tristan auf, sich Briefe zu schreiben – in der verzweifelten Hoffnung, der jeweils andere möge noch leben.
„Maikäferjahre“ ist wie ein Gedicht aus Liebe, Grauen und Hoffnung! Sarah Höflich versteht es packende Geschichten zu entwerfen. Nach „Heimatsterben“ ist „Maikäferjahre“ ihr zweiter Roman. Ein Roman, der fesselnd aufgebaut ist. Abwechselnd erfährt man, was Anni und Tristan durchleben. Man ist nah bei ihnen und leidet, liebt und lebt mit ihnen. Sarah Höflich hat die Zeit zum Ende des 2. Weltkrieges und dem danach sehr gut eingefangen. Man begreift anhand der Figuren wie schwer es war, in dieser Zeit zu leben, zu überleben. Aber trotzdem nie die Hoffnung zu verlieren und sich trotz der Düsternis auch verlieben zu können. Und die beiden Liebesgeschichten, die nicht sein dürfen, tragen einen wie mit Zauberhand durch den Roman. „Maikäferjahre“ wird Sie weiter begleiten, auch wenn Sie den letzten Satz gelesen haben!
dtv, 464 Seiten; 23,00 Euro
Michael Cunningham – Ein Tag im April

5. April 2019: Dan und Isabel leben mit ihren beiden Kindern in Brooklyn. Doch die Fassade des häuslichen Glücks bekommt erste Risse. Während Violet, fünf Jahre alt, die wachsende Kluft zwischen ihren Eltern auszublenden versucht, unternimmt der zehnjährige Nathan seine ersten unsicheren Schritte in Richtung Unabhängigkeit. Und dann ist da noch Robbie, Isabels Bruder, der aus dem Dachgeschoss ausziehen soll. Und dessen Weggang die Familie auseinanderzureißen droht. 5. April 2020: Als die Welt im Lockdown ist, fühlt sich das Haus in Brooklyn eher wie ein Gefängnis an. Isabel und Dan umkreisen sich misstrauisch. Robbie ist derweil auf Island gestrandet, allein in einer Holzhütte, mit nichts als seinen Gedanken – und seinem geheimen Instagram-Leben – als Gesellschaft. 5. April 2021: Die Familie hat das Schlimmste der Krise überstanden und kommt zusammen, um sich mit einer neuen, ganz anderen Realität auseinanderzusetzen – mit dem, was sie gelernt und was sie verloren haben. Und wie es weitergehen könnte.
Michael Cunningham ist eine literarische Ikone! Vor mittlerweile über 25 Jahren schrieb er „The Hours“, ein Roman, der bis heute unvergessen ist. Ebenso wie die Verfilmung und der Soundtrack dazu. Nun legt er mit „Ein Tag im April“ sein neuestes Werk vor. Und der Titel ist Programm. Der Roman handelt von einem Tag im April, wenn der Frühling einen neuen Aufbruch verkündet, in den Jahren 2019, 2020 und 2021. Die Jahre sind geschickt gewählt vom Autor, die Zeit vor, während und nach Corona. Wie ist das Leben einer normalen Familie in dieser Zeit: eine Familie, eine Ehe, die Risse bekommt, einfach aus dem Druck heraus, jeden Tag aufs Neue bestehen zu müssen, als Mutter, Vater, Ehefrau und Ehemann. Dazu noch die Geschichte von Robbie, der mit Wolfe ein Insta-Profil erschaffen hat, und das Leben nun online führt, mit allem, was dazu gehört, der einzige Haken daran ist, Wolfe existiert gar nicht. So kann man auch ein Leben führen, eines, das man toll findet, aber eines, das es gar nicht gibt. Ein Spiegelbild unserer Gesellschaft! „Ein Tag im April“ ist große literarische Kunst! Mit einem exzellenten Auge von Michael Cunningham für die Figuren, die in dieser Geschichte ihre LeserInnen fesseln!
Luchterhand, 347 Seiten; 24,00 Euro
Liane Moriarty – Vorsehung
Droemer, 511 Seiten; 24,00 Euro
Oliver Maria Schmitt – KomaSee

Elena Barone, berühmte Paparazza, will es allen noch mal zeigen. Sie will ein Foto von George Clooney schießen – DAS unglaubliche, tolle, irre, skandalöse Bild von Clooney schlechthin: der Star privat, in seiner Villa am Comer See – und mit seiner geheimnisvollen Affäre, über die man tuschelt! Also fährt Elena an den Lago di Como, quartiert sich ein, späht und spioniert, um an Clooney ran-zukommen. Das ist schwieriger als ge-dacht. Elena versucht alles, und mehrere merkwürdige Männer sollen, wollen ihr helfen, bald auch ihre glamouröse Mamma aus Mailand beziehungsweise Titisee. Kein Wunder, dass es rund um den See wilder zugeht als in den Holly-wood Hills. Wird Elena in Clooneys Villa gelangen und das Foto bekommen, mit dem sie für immer ausgesorgt hat?
Oliver Maria Schmitt ist ein erfahrener Autor und Journalist und er lebt u. a. auch am Comer See. Erleben Sie mit Elena Barone einen Sommer am Comer See. Das ist bedeutend billiger als die horrenden Hotelzimmerpreise. Und be-deutend ereignisreicher, denn Elena möchte unbedingt George Clooney foto-grafieren. Ein Auftrag, der der immer klammen Elena einiges an Geld ein-bringt. Doch die Jagd nach diesem Foto ist nur ein kleiner Teil des Romans, denn darüber hinaus erlebt man mit Elena das entspannte und sündhaft teure Leben am Comer See. Und ein bisschen Krimi ist auch noch dabei. Ein Roman, wie eine Italien-Urlaubsreise, bei der man eine verrückt-spannende Komödie erlebt, die den Zeitgeist erfüllt und genau den richti-gen Ton trifft!
Rowohlt Berlin, 319 Seiten; 24,00 Euro
Kimberly McCreight – Tochterliebe
Studentin Cleo hat nicht das beste Verhältnis zu ihrer Helikopter-Mutter Kat. Während Cleo sich von ihren Gefühlen leiten lässt und dabei auch mal an den falschen Mann gerät, führt Kat das perfekt durchgeplante Leben einer glücklich verheirateten, extrem erfolgreichen New Yorker Anwältin. Jedenfalls ist es das, was Cleo denkt – bis Kat eines Abends spurlos verschwindet. Ausgerechnet an jenem Abend, an dem es eine Aussprache zwischen Mutter und Tochter geben sollte. Als Cleo zum Abendessen im Haus ihrer Kindheit eintrifft, herrscht dort vollkommenes Chaos – und von Kat fehlt jede Spur. Schließlich entdeckt Cleo einen blutigen Schuh ihrer Mutter unter dem Sofa und weiß: Etwas Schreckliches muss passiert sein. Cleo hat nicht die leiseste Ahnung, wie dunkel die Abgründe sind, in die sie blicken wird.
Kimberly McCreights Thriller sind es immer wert gelesen zu werden! Nach „Eine perfekte Ehe“, „Freunde. Für immer“ und „Eine perfekte Mutter“ folgt nun „Tochterliebe“. Die US-Autorin Kimberly McCreight, weiß wovon sie schreibt, da sie selbst lange Zeit als Anwältin gearbeitet hat. Das macht ihre Bücher so authentisch und spannend. In „Tochterliebe“ befasst sich die Autorin mit den schwierigen Mutter-Tochter-Beziehungen, in Form von Katrina und Cleo. Doch auch ein Pharmaunternehmen spielt eine wichtige Rolle. Aber die Leben von Katrina und Cleo sind der Mittelpunkt der Geschichte. Die Autorin geht intensiv auf die Gedanken- und Gefühlswelten der beiden ein. „Tochterliebe“ ist eine spannende Story um Mütter, Töchter, Liebe und Pharmaunternehmen, denen ein Menschenleben nicht viel bedeutet!
Droemer, 399 Seiten; 18,00 Euro
Das Kurz-und-Knapp-Trio
Tilmann Lahme
Thomas Mann – Ein Leben
Tilmann Lahme ist voll im Thema, sein Buch „Die Manns. Geschichte einer Familie“ war ein Bestseller. Und nun schreibt er ein Buch über Thomas Mann und sein wirkliches Leben, über den ganzen Thomas Mann, mit all seinen Facetten. Thomas Mann, der literarische Magier des 20. Jahrhunderts, der gefeierte Nobelpreisträger, Großbürger und Familienvater, und über seine wirkliche Liebe, die er nicht leben darf. Über Thomas Mann wurde schon viel geschrieben, aber noch kein Buch wie dieses. Ein Jahrhundert-Buch über das Genie Thomas Mann!
dtv, 590 Seiten, 28,00 Euro
Dorling Kindersley
LEGO Star Wars – Lexikon der Minifiguren
LEGO-Stars-Wars-Fans aufgepasst! Dieses Buch dürfen Sie sich nicht entgehen lassen. Denn es bietet Ihnen über 200 der Minifiguren im ausführlichen Porträt – von legendären Charakteren wie Luke Skywalker und Darth Vader bis hin zu neuen Stars aus Serien wie „The Mandalorian“ und „The Bad Batch“. Dazu gibt es eine „Imperator Palpatine“ Minifigur, die es nur in diesem Buch gibt. Das Star Wars Universum entwickelt sich laufend weiter, daher braucht es auch immer wieder eine Auffrischung dieses Lexikons. Mit dieser Neuausgabe werden alle LEGO-Stars-Wars-Sammelfans glücklich gemacht!
Dorling Kindersley,
220 Seiten, 22,95 Euro
Soraya Lane
Die verschwundene Tochter
„Die verschwundene Tochter“ ist nach „Die verborgene Tochter“ der 5. Band der romantisch-dramatischen Familiensaga „Die verlorenen Töchter“. In diesem geht nun Blake den Familiengeheimnissen nach. Vom London der Gegenwart reisen wir nach Frankreich der Vergangenheit. Dort reicht die Geschichte von 1927 bis 1946. Warum musste Blakes Urgroßmutter 1939 aus Paris fliehen? Dieses und weitere Geheimnisse werden gelüftet werden. Soraya Lane lässt die LeserInnen weiter träumen und unterhält sie mit spannender und glücklich machender Lektüre!
Knaur, 367 Seiten, 12,99 Euro