Archiv Juni 2019
Kolumne vom 03.06.2019 – Nr.563
Tanja Reich
Jesolo
Kinder sind kein Thema für Andrea. Sie hat einen Job, der okay ist. Sie führt seit vielen Jahren eine Beziehung mit Georg, die okay ist. Jedes Jahr verbringen sie einen netten Urlaub in Jesolo. Was die Zukunft betrifft, will Andrea sich nicht festlegen, aber Georg will ein Fundament für ein gemeinsames Leben. Als sie aus dem gemeinsamen Urlaub zurückkommen, ändert sich alles – Andrea ist schwanger. Hin- und hergerissen entscheidet sie sich für das Kind – und geht damit einen Kompromiss nach dem anderen ein: Sie nimmt einen Kredit auf, obwohl sie nie einen Kredit aufnehmen wollte; sie zieht ins Haus ihrer Schwiegereltern, obwohl sie nie mit ihnen unter einem Dach leben wollte. Von allen Seiten prasseln Ratschläge auf Andrea nieder, und sie wird in eine Mutterrolle gedrängt, mit der sie sich nicht identifizieren kann.
Kühl, präzise, absolut ehrlich! Tanja Raich seziert auf literarisch ansprechende Art die seelische Achterbahnfahrt einer Frau in einer Beziehung. „Jesolo“, der Debütroman der jungen Autorin, zeigt ungeschönt wie die Liebe in einer Beziehung vergehen kann, sich alles anders entwickelt, wie man sich das erträumt hat. Eine Beziehung, eine Liebe kann das schönste auf der Welt sein, aber auch zu einem Minenfeld werden, bei der man immer aufpassen muss, welchen Schritt man als nächsten tut, welchen Satz man als nächsten sagt. Wie alles wieder schön wird, oder doch nicht? Wie man sich in alles fügt, obwohl man eigentlich gar nicht will. Das ist die eine Seite, die andere die, das die Hauptfigur ein Kind bekommt, und das weitere Fragen aufwirft. Will sie das überhaupt? Ein Kind, eine Familie? Will sie das mit ihm? Will sie in einem Leben aus Konventionen gefangen sein? Ein eindrucksvoller Roman mit Nachhall!
Blessing, 221 Seiten; 20,00 Euro
Ingrid Noll
Goldschatz
Fünf junge Leute wollen es der Wegwerfgesellschaft zeigen: Tante Emmas altes Bauernhaus soll nicht abgerissen, sondern in eine alternative Studenten-WG verwandelt werden. Doch für die Renovierung fehlt das Geld. Da taucht in Emmas Trödel ein Säckchen mit wertvollen Goldmünzen auf. Aber der Schatz holt sie nicht etwa aus der Bredouille. Im Gegenteil, er führt sie mitten hinein und macht sie mit den unschönen Regungen des menschlichen Herzens bekannt.
Ingrid Noll war einst die Grand Dame des deutschen Kriminalromans. Doch diese Hochzeit liegt nun schon Jahre zurück. Mit jedem neuen Buch in den letzten Jahren enttäuschte sie mal mehr, mal weniger. So verhält es sie auch mit ihrem gerade erschienenen Roman „Goldschatz“. Wobei sich die Story durchaus vielversprechend anhört. Einen richtigen Krimi sucht man mittlerweile aber vergebens bei Ingrid Noll, so auch in „Goldschatz“. Etwas mehr Spannung hätte der Geschichte sehr gutgetan. Die Autorin schreibt flüssig, in angenehmen Ton, doch gepackt hat mich das nur selten. Auch die Figuren konnten mich über die Dauer des Romans nicht überzeugen.
Diogenes, 358 Seiten; 22,00 Euro
Pamela Druckerman
Vierzig werden á la parisienne
Wie fühlt es sich an, über vierzig zu sein? Was haben wir gelernt, wenn wir so alt sind? Sind wir jetzt endgültig erwachsen? Und warum hat uns niemand davor gewarnt, dass man auch an den Armen Cellulitis haben kann? Die Autorin widmet sich dem entspannten Älterwerden und erforscht das Leben in den Vierzigern und fragt sich, ob ihr Kopf je mit ihrem Gesicht mithalten wird.
Die Amerikanerin Pamela Duckerman, die in Miami aufgewachsen ist und nun schon länger in Paris lebt, erzählt in köstlich amüsanter, tragisch tiefer und melancholisch angemessener Form wie es ist in den Vierzigern zu sein. Das irgendwie Junge ist vorbei, auch wenn man sich vielleicht noch selbst so fühlt, aber so total Erwachsen möchte man doch auch nicht sein, das wirkt ja dann noch älter. Ein Zwiespalt die Vierziger. Viele Meilensteine sind erreicht, und die eigene Sterblichkeit kommt auch das erste Mal so richtig auf den Plan, auch wenn wir, wenn es gut läuft, noch gut 50 Jahre Leben vor uns haben. Das Buch ist ein Mix aus ganz Grundsätzlichen, was auftaucht, wenn man die Vierziger erreicht hat, und der eigenen Geschichte der Autorin. Eine spritzige Lektüre, genussvoll für alle die, die nun eine 4 und nicht mehr eine 3 vorne stehen haben! Für Frauen … und Männer.
Mosaik, 336 Seiten; 16,99 Euro
Jean Lopez, Nicolas Aubin, Vincent Bernard, Nicolas Guillerat
Den Zweiten Weltkrieg verstehen, 1939 – 1945 in Infografiken
Wir wissen heute so viel über den Zweiten Weltkrieg wie nie zuvor. Doch wie kann man all diese Zusammenhänge anschaulich machen? Mit einem außergewöhnlichen Konzept beantworten ein preisgekrönter Historiker und ein renommierter Grafiker diese Frage. Auf jeder Doppelseite widmen sie sich einem bestimmten Aspekt des Krieges. Infografiken sorgen für Übersichtlichkeit und Tiefenschärfe zugleich.
Ein höchst aufschlussreiches, informatives und anschauliches Werk über den Zweiten Weltkrieg! Durch die vielen detaillierten Grafiken, die das Buch so einzigartig machen, bekommt man einen klaren Blick auf alles. Ein Buch, dass sich kein Leser entgehen lassen sollte, der sich für den Zweiten Weltkrieg interessiert. Die vier Hauptthemen sind: „Mobilisierung, Produktion und Ressourcen“, „Armeen und Waffen“, „Schlachten und Feldzüge“ und „Bilanzen und Brüche“.
dtv, 187 Seiten; 30,00 Euro
Constantin Schreiber
Kinder des Koran
Antisemitismus bei muslimischen Jugendlichen, mangelnde Vorstellungen von Gleichberechtigung, ein anderes Verständnis von Demokratie und Religionsfreiheit – manche Muslime geben nichts auf die liberalen Werte des Westens. Doch woher kommt das? Eine mögliche Antwort: weil junge Muslime es so lernen. Der Autor nimmt Schulbücher in der islamischen Welt unter die Lupe. Was wird dort im Religions- oder Geschichtsunterricht gelehrt? Was lernen Schüler über Philosophie? Der Autor spricht mit Lehrern, Eltern und Schülern und stellt fest: In einigen Ländern sind Schulen kein Ort der Bildung, sondern Orte der Ideologisierung. Junge Menschen lernen dort, die Welt mit anderen Augen zu sehen, als wir es im Westen tun. Und das hat auch Auswirkungen auf Deutschland und Europa.
Der fließen arabisch sprechende Constantin Schreiber hat mit seinem Buch „Inside Islame“ einen Bestseller gelandet. Nun legt er gleich den nächsten nach. Mit „Kinder des Koran“ lernt der Leser die Lebenswahrheiten und die Schulbücher der Kinder und Jungendlichen aus unterschiedlichen arabischen Ländern kennen. Darunter sind Afghanistan, Iran, Ägypten, Palästina und die Türkei. Er lernt so zu verstehen, warum aus einst unschuldigen Kindern ideologisch denkende Erwachsene werden und welche Probleme das für die Gesellschaft und den Frieden bedeuten kann.
Econ, 298 Seiten; 18,00 Euro
Hörbuch der Woche
Elisabeth Herrmann
Schatten der Toten
Judith Kepler kennt den Tod wie wenige andere – denn sie ist Tatortreinigerin. Ihr Chef will, dass sie die Firma übernimmt, und ihre Beziehung zu einem Waisenmädchen entwickelt sich auf unerwartete Weise. Doch dann stirbt Eva Kellermann, eine frühere Stasi-Spionin. Ihr letztes Geheimnis setzt eine tödliche Jagd in Gang, auf einen der größten Verbrecher dieser Zeit: Bastide Larcan. Er ist Judiths Vater – der so viel Leid verursachte und sich nie dafür verantworten musste. Seine Spur führt nach Odessa, und Judith muss sich entscheiden: für ihr Leben oder für eine Reise in die Vergangenheit, in der die Schatten der Toten sie erwarten …
„Schatten der Toten“ ist nach „Zeugin der Toten“ und „Stimme der Toten“ der dritte Roman aus der Reihe um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Elisabeth Herrmann wird mit jedem Buch besser! „Schatten der Toten“ ist der neueste Beweis dafür. Ein Spannungsroman mit ganz starken Figurenzeichnungen und einer hochkarätigen Story! Wenn man zu einem Spannungsroman von Elisabeth Herrmann greift, dann weiß man schon zuvor, man bekommt Großartiges geboten. Nina Petri ist eine DER Frauenstimmen der deutschen Hörbuchszene! Wenn sie vorliest ist man nicht weniger gespannt auf die Geschichte als auf ihre Stimme. Bei „Schatten der Toten“ handelt es sich um eine vollständige Lesung mit über 20 Stunden Gesamtlaufzeit. Hörprobe 7:07 Min.
Auch als Paperback erhältlich bei Goldmann, 15,00 Euro.
Der Hörverlag, 2 MP3 CDs, 1,248 Minuten; 14,99 Euro
Denglers-buchkritik.de
Kolumne vom 10.06.2019 – Nr.564
Javier Marias
Berta Isla
Tomás – halb Spanier, halb Engländer – ist ein Sprachentalent und verliebt in die junge Berta Isla. Sehr früh sind sich beide sicher, dass sie ein gemeinsames Leben wollen. Als er zum Studium nach Oxford geht, bleibt sie jedoch in Madrid zurück – nicht ahnend, dass Tomás dort einen schwerwiegenden Fehler begeht, der beide in eine verhängnisvolle Lage bringt. Um einer Haftstrafe zu entgehen, beginnt er, heimlich für den britischen Geheimdienst zu arbeiten. Schon bald nach seiner Rückkehr vermutet Berta, die inzwischen seine Ehefrau ist, dass Tomás ein Doppelleben führt. Als er dann zu Beginn des Falklandkrieges plötzlich spurlos verschwindet, beginnt sie endgültig zu hinterfragen, wen sie geheiratet hat.
Es gibt nicht viele Autoren auf der Welt, wo jeder neue Roman des Autors ein literarisches Großereignis ist. Javier Marias ist einer dieser wenigen Autoren! „Berta Isla“ ist eine Geschichte über die Liebe, über Beziehungen, über das große Glück, das zwei Menschen nicht haben dürfen. Ein Melodram allererster Güte! Man lernt beide Hauptfiguren, Isla und Tomás, auf intensive, auf mariassche Art kennen. Ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihr Tun, alles wird greifbar für den Leser. Ein enorm spannendes und psychologisch ausgereiftes Beziehungsdrama, das im literarischen Glanz erstrahlt!
S. Fischer, 654 Seiten; 26,00 Euro
Mary Higgins Clark / Alafair Burke
Mit deinem letzten Atemzug
Die bombastische Met-Gala ist eigentlich der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres in Manhattan. Doch dann stürzt Virginia Wakeling, eine steinreiche Witwe und großzügige Mäzenin, vom Dach des Kunstmuseums. Schnell zeigt sich: Es war Mord. Und auch der Mörder scheint gleich festzustehen: Ivan, der über zwanzig Jahre jüngere Personal Trainer und Geliebte der Witwe. Doch die Polizei findet keine Beweise gegen ihn. Drei Jahre später soll Laurie Moran den Fall mit Hilfe ihrer TV-Sendung „Unter Verdacht“ endlich aufklären. Je näher sie das Umfeld der Verstorbenen kennenlernt, desto klarer wird ihr, dass es eine Vielzahl weiterer Verdächtiger gibt: Virginias erwachsene Kinder und Verwandte ebenso wie ihre angeblich allerengsten Freunde.
„Mit deinem letzten Atemzug“ ist der fünfte Band der Laurie-Morgan-Reihe. Die vier Bände zuvor konnten auch nicht durchweg überzeugen. Mal Spannung, mal Langeweile, ein paar zarte Wendungen hier und da. So und noch etwas schlechter gestaltet sich auch Band fünf. Richtig Spannung will nie aufkommen. Durch die eingängige Schreibweise kommt man zwar schnell voran, aber den Thrill erlebt man dabei eben nicht. Das Personal überzeugt auch nicht richtig. Das Buch bleibt im Mittelmaß hängen. Es steht wohl die einstige Ikone des Thrillers auf dem Cover, Mary Higgins Clark, aber geschrieben wurde das Buch wohl großteils von Alafair Burke. Die aber die Tochter des Bestsellerautors James Lee Burke ist.
Heyne, 367 Seiten; 19,99 Euro
Vincent Kliesch / Sebastian Fitzek
Auris
Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe bereits überführt werden. Hat der Berliner Forensiker nun selbst gelogen? Allzu freimütig scheint sein Geständnis, eine Obdachlose in einem heftigen Streit ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, darauf spezialisiert, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren, will unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch als sie zu tief in Hegels Fall gräbt, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr.
Ein Thriller wie ein Donnerhall! Super spannend von Anfang an. Die vielen Andeutungen lassen einen nicht ruhen und die Seiten fliegen nur so dahin. Das Ende kommt viel zu schnell. So wie „Auris“ muss ein spannender Thriller aussehen. Vincent Kliesch hat aus der Idee von Bestsellerautor Sebastian Fitzek einen genialen Thriller gemacht! Das Thema um den forensischen Phonetiker Matthias Hegel ist auch ein sehr besonders. Nach „Auris“ ist man süchtig nach mehr. Hoffentlich setzt Vincent Kliesch die Reihe um Matthias Hegel und Julia Ansorge schnellstmöglich fort. Beide Figuren haben eine Menge Potenzial.
Droemer, 352 Seiten; 12,99 Euro
Jörg Maurer
Am Tatort bleibt man ungern liegen
Alina Rusche liegt tot in ihrem Garten. Kommissar Jennerwein ist überzeugt, dass es kein Unfall, sondern Mord war. Doch warum musste die Putzfrau sterben? Hatte sie bei ihrer Arbeit Dinge erfahren, die gefährlich waren? Als der Direktor der KurBank zugibt, dass Alina für ihn geputzt hat, führt die Spur direkt in den legendär sicheren Schließfachraum. Hier ruhen versteckt und verriegelt genügend Geheimnisse, für die sich ein Mord lohnt. Der gesamte Kurort gerät in Aufregung, denn Jennerwein ermittelt in alle Richtungen. Das einzige, was er dabei nicht erahnt, ist der nächste Tatort.
Nach dem schwächeren letzten Fall präsentiert sich Jörg Maurer wieder in guter Form! „Am Tatort bleibt man ungern liegen“ bietet eine wunderschöne Kulisse, gut aufgelegtes Personal und einen verzwickten Fall! Und Jennerwein und Hölleisen geben sich die Ehre! Denn Jennerwein agiert in diesem zwölften Band eher im Hintergrund. Ein spannender und zugleich köstlich amüsanter Krimi, der mit überraschenden Wendungen aufwarten kann!
Scherz, 373 Seiten; 16,99 Euro
Andy Seliverstoff
Liebe kennt keine Größe
Großer Hund, kleiner Mensch: Diese Kombination hat es dem Fotografen Andy Seliverstoff angetan. Seine Bilder zeigen die faszinierende Vertrautheit zwischen Kindern und ihren Tieren. So können Hunde für Kinder tolle Spielkameraden sein – auch wenn sie manchmal fast doppelt so groß sind. Eine deutsche Dogge hebt die Pfote, als wolle sie einem kleinen Mädchen den Kopf tätscheln, ein ungarischer Hirtenhund tollt ausgelassen im Schnee herum und eine Gruppe Leonberger macht es sich am Strand bequem …
„Liebe kennt keine Größe“ ist ein Buch zum verlieben! Wer einen großen Hund und Kinder hat, für den ist dieses Buch soundso unverzichtbar. Aber auch alle anderen werden staunen, wie sanft so große Hunde mit so kleinen Menschen sein können. Tolle Fotos, schöne Texte, ein Bildband zum immer wieder durchblättern.
Lübbe, 128 Seiten; 15,00 Euro
Hörbuch der Woche
Stefan Ahnhem
10 Stunden tot
Helsingborg ist nicht mehr der idyllische Ort an der schwedischen Küste, der er mal war. Während eine Reihe von Morden die Stadt erschüttert, kämpft Kommissar Fabian Risk gegen sein ganz persönliches Leid: Seine Familie droht an seiner Arbeit als Mordermittler zu zerbrechen. Aber sein Job ist sein Leben. Er kann nicht anders und nimmt sich der Aufklärung der Morde an, doch er findet keine Spur. Risk und seine Kollegen ahnen nicht, dass der Täter seine Opfer durch ein Würfelspiel rein zufällig auswählt, genau wie die Mordwaffe und den Tatort. So lassen sich keinerlei Verbindungen zu ihm herstellen. Wird dieser Fall ungelöst bleiben?
Nach „Und morgen du“, „Herzsammler“ und „Minus 18°“ ist „10 Stunden tot“ der vierte Krimi aus der Reihe um den schwedischen Ermittler Fabian Risk. „10 Stunden tot“ ist ein düsterer Kriminalroman mit einigen Überraschungen, einer stark gezeichneten Hauptfigur und mit einem ganz fiesen Cliffhanger! Die zahlreichen Nebenhandlungen der Reihe werden auch in diesem Roman fortgesetzt. Manchmal etwas zu viel, da entstehen einige Längen, aber das trübt das Gesamtbild nicht dramatisch. Dabei ist Fabian Risks Privatleben nicht weniger spannend als seine Ermittlungsarbeit. Über manche Schwächen der Geschichte hilft einer ganz besonders hinweg: David Nathan! Er adelt jedes Hörbuch. Seine Stimme ist grandios! Hörprobe 7:55 Min.
Auch als Paperback erhältlich bei Ullstein, 14,99 Euro
Hörbuch Hamburg, 2 MP3 CDs, 840 Minuten; 18,00 Euro
Denglers-buchkritik.de
Kolumne vom 17.06.2019 – Nr.565
Karin Ernst
Überflieger
Claire und ihr Mann Niko glauben, es geschafft zu haben. Sie genießen finanzielle Unabhängigkeit, bewohnen ein wunderbares Haus in einer beliebten Großstadt, sehen blendend aus und sind gesund. Und sie haben natürlich zwei großartige und begabte Kinder, denen der Erfolg quasi in die Wiege gelegt wurde. Cordelia, die Ältere, ist eine talentierte Pianistin, vor allem aber ruhen die Hoffnungen auf dem jüngeren Sohn Raffi, der sich schon als Dreijähriger Lesen und Schreiben beigebracht hat und von dem alle Großes erwarten. Doch mit Raffis Schuleintritt erweisen sich sämtliche Hoffnungen als reine Fantasie, und es beginnt eine wahre Tour de Force für die Familie.
Der Titel des Buches ist Programm. Das Buch ist ein echter Überflieger. Ein deutscher Gesellschafts-, Familien- und Eheroman der Extraklasse! Wie Karin Ernst zeigt, wie ein ach so schönes und auch schön gedachtes Familienleben komplett aus den Fugen gerät, weil sich der Sohn nach Schuleintritt anders entwickelt als gedacht, ist große Kunst. Ich habe mit allen Figuren mitgelebt und mitgelitten. Vor allem zeigt das Buch auch, wie überfordert arbeitende Eltern sein können, weil die eigenen Kinder sie so fordern. Man kann seine Kinder lieben und trotzdem an einen absoluten körperlichen und seelischen Tiefpunkt gelangen. Weiter geht Karin Ernst auch auf das Schulsystem und seine Tücken ein. Hier zeigt sich, dass die Kinder, die Lehrer und eben auch die Eltern oft am Anschlag sind.
Droemer, 440 Seiten; 19,99 Euro
Joe Mungo Reed
Wir wollen nach oben
Sol und Liz sind ein Power-Paar. Sol ist Radprofi und fährt für das britische Team bei der Tour de France, ist aber nicht der Star des Teams. Liz forscht als Genetikerin zur DNA von Zebrafischen und droht ihre Fördergelder zu verlieren, wenn der Durchbruch nicht kommt. Nicht alles lässt sich planen, und seit Sol und Liz einen Sohn bekommen haben, ist ihr Leben nicht leichter geworden. Das Tempo drosseln, Schwäche zulassen, ausruhen, das alles ist keine Option, denn die Tour fordert alles von der jungen Familie. Als Sols Trainer ihm ans Herz legt, sich dopen zu lassen, ist es schließlich Liz, die ihn von dem Schritt überzeugt. Und ist dies erst der Anfang, denn immer tiefer verwickelt sich das Paar in illegale Aktivitäten..
Ein Roman, von dem ich mir viel erwartet hatte! Einen besonderen Eheroman eines besonderen Power-Paars. Doch davon ist auf den 286 Seiten nur in kleinen Ansätzen etwas zu finden. Ein spannender Aufbau der Beziehung von Liz und Sol? Fehlanzeige. Dafür langweilt Joe Mungo Reed einen seitenweise mit Radsport. Das kann man durchaus spannend erzählen, doch in dieser Geschichte liest sich das wie ein platter Radreifen. Wer Radsport über alles liebt, der kann diesem Roman vielleicht ein bisschen etwas abgewinnen, aber für alle anderen ist dieser ein sportliches und literarisches Trauerspiel.
dtv, 286 Seiten; 22,00 Euro
Viola Shipman
Ein Cottage für deinen Sommer
Adie Lou verbrachte die Sommerferien als Kind im Cottage, das Cozy Cottage, ihrer Eltern am Michigansee. Damals waren Schwimmreifen und Angeln genug für das Glück endlos scheinender Tage am Wasser. Auf der Suche nach diesem Gefühl gibt sie nach ihrer Scheidung ihre Stelle in Chicago auf und zieht an den See. Wird es ihr gelingen, das Ferienhaus ihrer Familie in ein stylisches und gemütliches Inn umzubauen? Und wer wird ihr helfen, ihren Traum zu verwirklichen?
Die Amerikanerin Viola Shipman schreibt Romane, die zum träumen und fürs Herz sind! Mit ihren ersten drei Büchern „Für immer in deinem Herzen“, „So groß wie deine Träume“ und „Weil es dir Glück bringt“ hat sie sich eine große Fangemeinde aufgebaut Nun ist ihr vierter Roman erschienen „Ein Cottage für deinen Sommer“. Mit Adie Lou erlebt man schöne, leichte und stürmische Zeiten im Cozy Cottage. Man fühlt sich sofort wohl dort und erlebt alles intensiv mit. „Ein Cottage für deinen Sommer“ wird einen weit über den Sommer hinaus in Erinnerung bleiben. Eine Geschichte, die einen umarmt. Eine Geschichte, wie eine Wärmflasche für die Seele!
Krüger, 442 Seiten; 14,99 Euro
Kate Harris
Auf der Seidenstraße
Vom Bosporus bis in den Himalaja – zwei Frauen auf der Reise ihres Lebens. Schon als Teenager träumte Kate Harris davon, eine Entdeckerin zu werden und als Astronautin zum Mars zu fliegen. Doch während ihres Wissenschaftsstudiums strauchelt sie. Und gemeinsam mit ihrer Freundin Mel bricht sie auf, um die sagenumwobene Seidenstraße mit dem Fahrrad zu erkunden: von Istanbul aus entlang des Schwarzen Meers über den Kaukasus bis nach Tibet und Indien. Dabei taucht sie ein in eine Welt jenseits aller Grenzen, die so ungestüm ist wie sie selbst.
Ein Buch voller bewegender Momente und Abenteuer! Zwei Frauen, die einen Traum Wirklichkeit werden lassen. Kate Harris entführt einen in ferne Länder mit spannenden Begegnungen, atemberaubende Naturerlebnissen und zeigt die Seidenstraße, wie sie heute ist. Durch Chinas Seidenstraßenprojekt ist die ja in aller Munde. Das macht das Buch noch interessanter.
Malik, 333 Seiten; 18,00 Euro
Walt Whitman
Leben und Abenteuer von Jack Engle
So schmutzig und glanzvoll ist Amerika: Der Waisenjunge Jack Engle wächst um 1850 im multikulturellen New York auf. Er muss lernen, sich zu behaupten zwischen Armut und Wohlstand, zwischen korrupten Geschäftsleuten und windigen Politikern, zwischen verführerischen Tänzerinnen und nicht ganz trockenen Alkoholikern. Doch Jack schlägt sich durch in der wimmelnden Metropole. Gemeinsam mit seinen Freunden Nat und Martha gelingt es ihm schließlich sogar, die Machenschaften eines betrügerischen Anwalts aufzudecken.
Dtv lässt Walt Whitman wiederaufleben. Applaus dafür! Zuletzt habe ich bereits „Der schöne Mann“ freudig gelesen und besprochen. Nun erscheint auch bei dtv, der bereits 2017 bei Manesse und von mir besprochene Roman, „Leben und Abenteuer von Jack Engle“. Dieses Werk erschien 1852 als Fortsetzungsroman anonym in der „Sunday Dispatch“, und war über 150 Jahre verschollen. Walt Whitman zeigt darin schon seine großen literarischen Stärken! Und er erzählt von dem einfachen, aber spannenden Leben des Jack Engle und von einer pulsierenden, aufregenden, aber auch gefährlichen Stadt New York.
dtv, 244 Seiten; 22,00 Euro
Hörbuch der Woche
Mario Giordano
Tante Poldi und die Schwarze Madonna
Lecktsmiamarsch, Poldis Geburtstag steht vor der Tür! Blöderweise sieht es nicht so aus, als ob sie den überleben würde. Denn als in Rom eine junge Ordensschwester vom Dach des Apostolischen Palastes stürzt, gerät die Poldi höchstpersönlich unter Verdacht. Einziger Hinweis auf den Täter: eine Schwarze Madonna. Und diesmal hat es die Poldi mit sehr gefährlichen Leuten zu tun. Als sich dann noch in Torre Archirafi auf einmal alle von ihr abwenden, reicht es ihr. Poldi stürzt sich in einen neuen Fall und gerät mit dem Commissario ihres Herzens ins Visier der Mörder.
Nach „Tante Poldi und die sizilianischen Löwen“, „Tante Poldi und die Früchte des Herrn“ und „Tante Poldi und der schöne Antonio“ ist „Tante Poldi und die Schwarze Madonna“ der vierte Roman der Reihe. Die Tante-Poldi-Reihe ist Kult! Mario Giordano hat mit Tante Poldi eine bayerisch-italienische Miss Marple des 21. Jahrhunderts erschaffen. Und auch die Nebencharaktere haben unheimlich viel Charme. Die Tante-Poldi-Krimis sind einfach ein wahrer Leckerbissen! So auch der vierte Fall für die forsche Poldi. Christian Baumann hat nach dem genialen Philipp Moog mittlerweile auch das Tante-Poldi-Gen! Nachdem Baumann Moog im dritten Band ersetzt hatte war ich etwas enttäuscht, er kam nicht an Moog heran. Mit diesem vierten Band hat man Christian Baumann mittlerweile aber auch ins Hörerherz geschlossen. Hörprobe 10:00 Min.
Auch als Paperback erhältlich bei Lübbe, 15,00 Euro.
Lübbe Audio, 6 CDs, 445 Minuten; 16,00 Euro
Denglers-buchkritik.de
Kolumne vom 24.06.2019 – Nr.566
Marie Lacrosse
Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben
1871. Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz‘ Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?
Die „Weingut“-Saga löst alle Versprechen ein, die man an sie hat: eine fantastische historische Atmosphäre, einnehmende Charaktere und ein durchweg spannender Verlauf der Geschichte. Marie Lacrosse zeigt in ihrer Romansaga ein fesselndes Gesellschaftsbild der damaligen Zeit. Man bekommt interessante Einblicke geboten. Die Autorin hat bei der Recherche große Sorgfalt walten lassen. „Aufbruch in ein neues Leben“ ist nach „In stürmischen Zeiten“ der zweite Band der Saga. Der dritte „Tage des Schicksals“ erscheint bereits im September 2019.
Goldmann, 703 Seiten; 13,00 Euro
Jonathan Franzen
Das Ende vom Ende der Welt
Jonathan Franzens große Liebe gilt der Literatur und den Vögeln, und das Buch soll ein Plädoyer für beides sein. Während in den neuen Medien eigene Vorurteile eher noch untermauert würden, so Franzen, lade die Literatur dazu ein, „sich zu fragen, ob man selbst vielleicht ein bisschen oder sogar vollkommen falschliegt, und sich vor Augen zu führen, warum jemand anders einen wohl hassen könnte“. Seine Essays sollen laut Verlag skeptisch gegenüber vorgefassten Meinungen, selbstkritisch und voller Ironie sein. Seine Reportagen und Reflexionen – über Meeresvögel in Neuseeland, Zweigsänger in Ostafrika, Pinguine in der Antarktis – sollen ein Aufruf zur Rettung all dessen, woran uns etwas liegt.
Was tut ein Weltbestsellerautor, der keine Idee für einen großen neuen Roman hat und trotzdem ordentlich Geld verdienen will? Er holt gewissen literarischen Unrat aus der Schublade und macht daraus ein Buch. Das Ergebnis ist Jonathan Franzens „Das Ende vom Ende der Welt“. Das Cover ist noch das Beste an Buch. Es geht vorwiegend um Vögel, und die sollten der Menschheit schon wichtig sein, aber muss ich das lesen, wenn ich kein Vogelnarr bin. Nein. Die eine oder andere Geschichte ist im bekannten Franzen-Stil hochwertig verfasst, aber ansonsten ist das Buch eine Anhäufung belangloser kleiner Geschichten. Hätte diese nicht ein Jonathan Franzen beim Verlag eingereicht, wären diese direkt in den Mülleimer gewandert. Mehr muss man zu diesem Buch nicht mehr sagen.
Rowohlt, 252 Seiten; 25,00 Euro
Phoebe Locke
Rachemädchen
1990 Vier Mädchen folgen einem Schatten in den Wald. 2000 Die junge Mutter Sadie Banner verschwindet kurz nach der Geburt ihrer Tochter Amber spurlos. 2018 Ein Filmteam will die Wahrheit über Amber Banner aufdecken. Die rätselhafte junge Frau wurde gerade des Mordes angeklagt und freigesprochen. Aber welcher düstere Schatten liegt über ihr? Und ist sie tatsächlich unschuldig?
Phoebe Locke liebt True-Crime-Geschichten. Für ihren ersten Thriller lies sie sich von einer inspirieren. Und das mit Nachdruck. Geheimnisvoll, mysteriös, dramatisch und unheimlich spannend! „Rachemädchen“ fesselt mit einer vielschichtigen und undurchsichtigen Geschichte. Phoebe Locke versorgt den Leser, durch den geschickten Aufbau der Geschichte und die verschiedenen Zeitsprünge, nur Stückchen für Stückchen mit neuen Wahrheiten und Lügen. So bleibt man immer an der Story dran und ist gespannt, welche Entwicklung diese und ihre Hauptdarsteller nehmen. Denn die Figuren in „Rachemädchen“ sind alle sehr prägend.
Scherz, 347 Seiten; 14,99 Euro
John Ironmonger
Der Wal und das Ende der Welt
Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.
Sind Sie vor der Lektüre dieses Buches betrübt, dann wird Ihre Stimmung nach der Lektüre eine andere sein! Ein Buch, das einen glücklicher macht und zugleich zum nachdenken anregt, seine Mitmenschen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. John Ironmonger fängt die Stimmung des Fischdorfs wunderbar ein, genauso wie er seinen Charakteren etwas Besonderes verleiht. „Der Wal und das Ende der Welt“ ist der Anfang von etwas Neuem!
S. Fischer, 477 Seiten; 22,00 Euro
Hans-Ulrich Grimm
Echtes Essen – Der Anti-Aging-Kompass
Super-Fruits, zuckerfrei oder doch einfach das gute mediterrane Olivenöl? Was hilft uns, gesund und glücklich alt zu werden? Reicht es, ab und an Obst in den Entsafter zu werfen und Smoothies zu schlürfen, oder muss ich meine Ernährung komplett auf den Kopf stellen? Bisher war die Lebenserwartung stetig gestiegen, aber jetzt droht das zu kippen. Ein wichtiger Grund: Die moderne Ernährung. Aber was sorgt da vorzeitig für Falten und geistigen Verfall? Oder für beneidenswerte Fitness und glatten Teint?
Die Bücher von Hans-Ulrich Grimm sind immer eine Bereicherung, um ein gesünderes Leben zu führen! So auch sein neues Werk „Echtes Essen“. Die Kernaussage des Buches ist für mich nun nicht neu und überraschend. „Echte“ Lebensmittel sollen es sein, die man verspeist, und keine von den Food-Riesen hergestellte. Vor allem Zucker sollten Sie meiden, denn er lässt sie schneller altern, erzeugt körperliche Schmerzen, Krankheiten und lässt Sie ein kürzeres Leben führen. Ein Buch mit hohem Mehrwert! Es kann dafür sorgen, dass man ein länger gesundes Leben führt, wenn man sich an das hält, was Hans-Ulrich Grimm einem rät.
Droemer, 336 Seiten; 19,99 Euro
Hörbuch der Woche
Leila Slimani
All das zu verlieren
Nach außen hin führt Adèle ein Leben, dem es an nichts fehlt. Sie arbeitet für eine Pariser Tageszeitung, ist unabhängig. Mit ihrem Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn lebt sie in einem schicken Viertel, ganz in der Nähe von Montmartre. Sie reisen, sie fahren übers Wochenende ans Meer. Dennoch macht Adèle dieses Leben nicht glücklich. Gelangweilt eilt sie durch die grauen Straßen, trifft sich mit Männern, hat Sex mit Fremden. Sie weiß, dass ihr die Kontrolle entgleitet. Sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte. Trotzdem setzt sie alles aufs Spiel.
Die französisch-marokkanische Autorin Leila Slimani landete mit ihrem Roman „Dann schlaf auch du“ einen internationalen Bestseller. Nun erscheint auch ihr Debüt „All das zu verlieren“ auf Deutsch, der in 25 Ländern erschienen ist und derzeit verfilmt wird. Leila Slimani lässt einen schmerzhaft intensiv teilhaben an dem Leben von Adèle, einer Frau die nach und nach eine Langeweile und Leere in ihrer Ehe verspürt und diese nur mit Sex mit anderen Männern zu stillen und zu füllen weiß. Ein Ritt auf der psychologischen Rasierklinge! Ihr Mann wiederum denkt, es sei alles in Ordnung und plant ihre wunderbare Zukunft. Adèle versteht sich so auch in der Kunst des Schauspiels und der akribischen Planung. Die faszinierende Nora Waldstätten liest dieses melancholisch-erotische Werk in kühler Perfektion! Hörprobe 5:28 Min.
Auch als Hardcover erhältlich bei Luchterhand, 22,00 Euro
Der Hörverlag, 1 MP3 CD, 303 Minuten; 22,00 Euro
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