Kolumne vom 04.05.2015 – Nr. 350
Rita Falk
Zwetschgendatschikomplott
Der Rudi zieht ins Münchner Schlachthofviertel und staunt, als ihm eine riesige Krähe einen abgetrennten Frauenfinger zu Füßen legt. Da ruft er doch gleich den Eberhofer an. Doch der will seine Ruhe. Der Rudi sucht und findet, die Leiche zu dem Finger. Und dann tauchen noch mehr Leichen auf. Drei Frauen, alle Dirndelträgerinnen. Ein schwieriger Fall für den Eberhofer, denn wie soll er sich grad auf die Mordermittlungen konzentrieren, wenn es privat Kuhfladen schneit. Die Susi will von ihrem Franz nix mehr wissen. Aus und vorbei. Das packt der Franz aber gar nicht. Und dann hat die Susi auch noch eine faustdicke Überraschung auf Lager …
Rita Falk ist die witzigste Krimi-Autorin Deutschlands! Diese Königskrone bestätigt sie auch mit ihrem neue, dem sechsten Fall für den absoluten Kult-Ermittler Eberhofer Franz. „Zwetschgendatschikomplott“ schießt den Vogel ab! Köstliche Unterhaltung von Seite 1 bis zum Ende. Es schreibt wohl keine bessere und lustigere Gedankengänge und Dialoge im komödiantischen Kriminalroman wie die Rita Falk. Der Eberhofer muss in seinem neuen Fall ja wieder viel leiden, aber wurst. Zwischen Mordermittlungen, Birkenberger Rudi, Oma, Susi, dem depperten Leopold und noch ein paar andere Depperte in Niederkaltenkirchen kämpft sich Eberhofer durch eine ausgetüftelte Geschichte. Ja mei, die Rita Falk halt, die schreibt so gut, wies die anderen nicht machen. Dazu passt auch: „Rita-Falk-Straße dreißig, wer auch immer dieses Weib sein mag“. Sie werden es erleben!Auch als Hörbuch erhältlich bei DAV. Christian Tramitz liest wie immer schwungvoll und lustig. Großes Krimikomödienkino für die Ohren! 19,99 Euro.
dtv, 272 Seiten; 14,90 Euro
Petra Busch
Das Lächeln des Bösen
Nina Bach, 28, chaotischer Freigeist und von ihrer Familie verstoßen, ist schockiert: Ihre ältere Schwester Frauke, eine erfolgreiche Chirurgin, hat sich das Leben genommen – und sich vor dem Suizid offenbar selbst die Haut des Unterarms abgezogen. Nina hat Frauke gehasst. Doch Selbstmord hält sie für ausgeschlossen und beginnt nachzuforschen. Der zuständige Rechtsmediziner Emil Koswig will ihr nicht helfen. Bis Nina entdeckt, dass auch Koswigs Ehefrau sich selbst getötet und davor ein Auge herausgerissen hat. Gemeinsam suchen sie dann nach dem Hintergrund für die entsetzlichen Taten, und Nina verliebt sich dabei in den Arzt. Als die dritte Selbstmörderin auf seinem Obduktionstisch liegt, begreift Nina, dass sie Nummer vier sein soll.
Petra Busch hat schon mehrere lesenswerte Psychothriller geschrieben, zuletzt „Zeig mir den Tod“. Und auch ihr neuer Psychothriller „Das Lächeln des Bösen“ hält wieder einige starke Spannungsmomente parat, aber er zieht sich in einigen Passagen auch ganz schön. Der Lesefluss bleibt nicht konstant, und ein Psychothriller ist das nicht. Es ist in Teilen ein durchaus spannender Kriminalroman, der aber auch oft überkonstruiert ist. Die Hauptfiguren, allem voran Nina, können durchaus überzeugen. Petra Busch ist mit „Das Lächeln des Bösen“ keine durchweg spannender Psychothriller gelungen, sondern ein mittelmäßiger Krimi.
Knaur, 435 Seiten; 9,99 Euro
Stephen King
Revival
Der kleine Jamie lernt Mitte der 1960er Charles Jacob, den jungen Methodistenprediger, kennen, der in der neuenglischen Gemeinde gerade sein Amt antritt. Im Nu gewinnt der charismatische Jacob die Herzen der gottesfürchtigen Einwohner, doch alles endet, als ihn ein entsetzlicher Unfall vom Glauben abfallen lässt und er eine letzte Predigt hält, die in einer rasenden Gottverfluchung gipfelt. Von der Gemeinde verstoßen, tingelt er fortan über die Jahrmärkte, wo er elektrische Experimente vorführt, die zunehmend spektakulärer werden und immer schrecklichere Folgen nach sich ziehen. Über die Jahre trifft Jamie, inzwischen drogenabhängiger Musiker, wiederholt auf Jacobs, der ihn jedes Mal tiefer in seine dämonische Welt zieht. Jacobs‘ finales Experiment steht bevor, und ein Teil davon soll Jamie sein.
Stephen King (Jahrgang 1947) kehrt mit „Revival“ auch in seine Jugend zurück. Der Roman beginnt in den 1960ern, man merkt das feine Gespür für die damalige Zeit. „Revival“ stellt große Fragen: Was ist möglich mit Glaube und Hoffnung? Wie falsch und richtig ist Glaube? Was bedeutet Religion? Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein danach? Hierzu ein Satz aus dem Buch: „… ihr Vertrauen in jene ebenso gigantische wie betrügerische Versicherungsgesellschaft investiert, die man als Religion bezeichnet.“ Stephen King rechnet mit vielen falschen Versprechungen ab. Und mit dem Alter. Wie verändert das Alter einen? Wie das Alter die Krankheiten mit sich bringt. Alles ist vergänglich, vor allem der Mensch. Stephen King rechnet hier selbst mit dem Alter ab. Er zeigt, wie fröhlich und unbeschwert die Kindheit und Jugend sein kann, wie offen einem das Leben dann gegenübersteht, und wie der Verfall aber irgendwann nicht mehr aufzuhalten ist. Somit ist „Revival“ versteckt wohl auch ein sehr persönliches Buch, für Stephen King, Jahrgang 1947. Eine fesselnde Lektüre, ein Roman, der einen auch nach der Lektüre noch lange beschäftigt. Unwiderstehlich King!
Auch als Hörbuch erhältlich bei Random House Audio. Stephen King Stammvorleser David Nathan veredelt mit seiner sagenhaften Stimme auch diesen Roman! 19,99 Euro.
Heyne, 511 Seiten; 22,99 Euro
Jochen Rausch
Rache
„Rache“ beleuchtet den Moment, in dem der Mensch sich vergisst und über alle Grenzen geht, die Wut überkocht und zu Gewalt und Radikalität wird. Auswahl der Geschichten: ein Lokalreporter, der unter „Ehrenmörder“ gerät; der Angestellte des Job-Centers, der keine Demütigung mehr erträgt; die Verlierer aus dem ostdeutschen Niemandsland, die nicht noch mehr verlieren wollen; Abgewiesene, die sich endlich holen, was ihnen ihrer Meinung nach schon lange zusteht.
Jochen Rausch hat mit seinem letzten Roman „Krieg“ auf sich aufmerksam gemacht. Nun legt er mit „Rache“ eine Thriller-Storyband mit 11 Geschichten vor. Er lotet in den „Rache“-Geschichten die unterschiedlichen Schichten unserer Gesellschaft aus. Überall kann so viel Wut hochkochen, dass Rachegedanken kommen. Die meisten Menschen schaffen es damit klar zu kommen, die anderen nicht. Von denen erzählt Jochen Rausch u. a. in diesen Storys..
Berlin Verlag, 286 Seiten; 19,99 Euro
S. C. Stephens
Toughtless – Erstmals verführt
Die schüchterne Kiera ist mit dem Australier Denny zusammen. Als er ein Jobangebot in Seattle erhält, zieht sie mit in die neue Stadt. Bei Dennys Freund Kellan Kyle mieten sie ein Zimmer. Er ist Leadsänger einer Rockband, und Kiera findet ihn unwiderstehlich. Als Denny wegen der Arbeit weg ist kommen sich Kiera und Kellan näher. Aus Freundschaft wird mehr, viel mehr …
Eine weitere stürmische Lovestory zu den literarischen Zeiten von „Shades of Grey“. Allerdings wurde dieser Band schon 2009 geschrieben, da gab es die anderen Bücher noch gar nicht. Die Amerikanerin S. C. Stephens hat in ihrer Heimat mit dieser Trilogie Bestseller gelandet. Auch bei uns wird sie viele Leserinnen finden. Die Story erfüllt genau das, was sich die Leserinnen wünschen!
Goldmann, 634 Seiten; 9,99 Euro
Hörbuch der Woche
Theresa Prammer
Wiener Totenlieder
Ein Tenor wird mit seinem Kostüm ermordet, eine Soubrette unter einem Kulissenteil begraben und eine Sopranistin vergiftet. Und das am weltberühmten Wiener Opernhaus. Die Polizei ist machtlos und bittet Kaufhausdetektivin Carlotta Fiore um Hilfe. Die ist nicht nur gescheiterte Opernsängerin, sondern auch die Tochter der weltberühmten Sopranistin Maria Fiore. Lotta schwankt, aber sie nimmt den Job dann an, auch weil er gut bezahlt wird. Sie lässt sich als Statistin in die Oper einschleusen. Ihr zur Seite steht Konrad Fürst, ein ehemaliger Kriminalkommissar, der sich als Clown durchschlägt, seit vor langer Zeit seine kleine Tochter verschwunden ist. Dann schlägt der Mörder wieder zu …
Die österreichische Theaterschauspielerin Theresa Prammer hat mit „Wiener Totenlieder“ ein bemerkenswertes Krimidebüt vorgelegt! Die Geschichte entführt einen in die Tiefen der Wiener Oper mit all ihren schönen Seiten, aber vor allem ihren Schattenseiten. Und die sind in diesem Kriminalroman sehr ausgeprägt. Neben der spannenden Hauptgeschichte gibt es noch eine zweite, die von den Figuren ausgeht. Ich kann nur sagen, alles ist wichtig, nichts ist unwichtig. „Wiener Totenlieder“ ist ein klug und fesselnd komponierter Kriminalroman! Die Schauspielerin Vanida Karun gibt vor allem der Figur der Lotta Fiore ein ganz eigenes Gesicht. Die Lesung ist stillvoll dargebracht.
Auch als Paperback erhältlich bei Marion von Schröder, 16,99 Euro.
Hörbuch Hamburg, 6 CDs, 470 Minuten; 19,99 Euro
Denglers-buchkritik.de
Kolumne vom 11.05.2015 – Nr. 351
Harlan Coben
Ich vermisse dich
Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist überzeugter Single, seit sich einst ihre große Liebe einfach aus dem Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, starrt sie fassungslos in die Augen desselben Mannes – auf dem Profilbild einer Dating-Website. Noch während sie überlegt, ob sie ihn kontaktieren soll, wird der Mann auf dem Foto zum Verdächtigen in einem Mordfall – und Kats Ermittlungen führen tief in ihre eigene schmerzhafte Vergangenheit. Währenddessen belauert ein Mörder aus der Ferne jeden einzelnen von Kats Schritten. Denn ihre Nachforschungen drohen einen sorgfältig ausgeklügelten Plan zu stören. Einen Plan, der mit den Sehnsüchten und Hoffnungen einsamer Herzen spielt, bei dem es um viel Geld geht – und der schon so viele Menschenleben gekostet hat, dass es auf eins mehr nicht ankommt …
Thriller-Großmeister Harlan Coben lässt den Leser vor Spannung wieder auf den Nägeln kauen! Allerdings dauert es diesmal etwas, bis die Story an Fahrt aufnimmt. Aber nach gut 100 Seiten bekommt man dann nicht mehr genug von der Story. Da gleiten einem die Seiten dann nur so durch die Hand. Und mit jeder Seite wird die Story spannender und schneller. Die Verwicklungen und Verzweigungen bekommen ein Gesicht, zahlreiche Überraschungen erwarten einen. Ein echter Harlan Coben eben! Zudem führt einen Harlan Coben in die dunklen Gassen des Internets. Wie mit Partnerbörsen, Facebook & Co. Missbrauch getrieben wird, der gar tödlich enden kann. „Ich vermisse dich“ ist eine Thriller-Lektüre mit Schockeffekten!Auch als Hörbuch erhältlich bei der Hörverlag. Die starke Lesung von Detlef Bierstedt, die deutsche Stimme von George Clooney, wird diesem Harlan-Coben-Thriller gerecht. 19,99 Euro.
Page & Turner, 508 Seiten; 14,99 Euro
John Katzenbach
Der Psychiater
Timothy „Moth“ Warner studiert Geschichte an der University of Miami – und er hat ein Drogenproblem. Seit hundert Tagen ist er nun clean, auch dank der Hilfe seines Onkels Ed, eines prominenten Psychiaters. Als Ed tot in seiner Praxis aufgefunden wird, ist Moth verzweifelt. Niemals war dies Selbstmord, auch wenn die Polizei noch so sehr davon überzeugt ist. Moths neue Aufgabe im Leben wird es, den Mörder zu stellen. Seine Nachforschungen führen ihn zu dem pensionierten Psychiatrieprofessor Jeremy Hogan, der seit einiger Zeit anonyme Drohanrufe bekommt. Ein unbekannter »Student Nr. 5« kündigt an, ihn umbringen zu wollen. Jedes Mal eröffnet er seinen Anruf mit der Frage: »Wessen Schuld ist es?« Es scheint, als wolle er Rache nehmen für ein Unrecht, das ihm vor Jahren während seines Studiums angetan wurde …
John Katzenbach schreibt Psychothriller allererster Güte! Er ist normal eine sichere Bank. Ein Buch ist so gut wie das andere. Doch bei seinem neuen Psychothriller „Der Psychiater“ will der Funke nicht so recht überspringen. So beginnt die Story schon sehr zäh und das setzt sich über die Länge des Romans fort. Die echt guten Spannungsmomente sind rar. Auch die Figuren sind zwiespältig: Einerseits interessant, da sie alles gebrochene Persönlichkeiten sind, aber anderseits kann man sich mit ihnen auch nach längerer Zeit nicht recht identifizieren. Trotz zahlreicher Kritikpunkte ist „Der Psychiater“ immer noch besser als zahlreiche andere Psychothriller die derzeit erscheinen, aber man ist von Bestsellerautor John Katzenbach einfach besseres gewohnt.
Droemer, 574 Seiten; 19,99 Euro
Sandrone Dazieri
In der Finsternis
Dante Torre besitzt eine besondere Gabe. Er kann Menschen lesen. Aber er hat teuer dafür bezahlt. Elf Jahre war er eingesperrt in ein Betonverlies und darauf angewiesen, die kleinste Regung seines Entführers zu deuten. Als Jahre nach seiner Befreiung ein kleiner Junge verschwindet, weiß Dante Torre, dass der Mann, den er Vater nennen musste, dahintersteckt. Doch der Vater gilt längst als tot. Nur Colomba Caselli glaubt Dante. Sie ist jung, gerade vom Dienst suspendiert und hat nichts zu verlieren bei dieser Ermittlung fern von allen Regeln. Dantes Spürsinn bringt Colomba auf eine Fährte: Jahrelang sind unzählige Kinder entführt worden – mit dem Ziel, ihre Erinnerung auszulöschen.
Ein Thriller, der in Italien gefeiert und zum großen Bestseller wurde. Schon nach wenigen Seiten versteht man warum. Die Story nimmt einen sofort in den Würgegriff und drückt Seite für Seite fester zu. Dante und Colomba sind sehr prägnante Figuren. Da hat Sandrone Dazieri zwei Helden erschaffen, von denen man noch viel mehr lesen will. „In der Finsternis“ ist ein intensiver und dramatischer Thriller mit außergewöhnlich gut gezeichneten Figuren und einer unerbittlich bösen Geschichte, die zahlreiche Wendungen bereithält! Sandrone Dazieri ist in Italien einer der wichtigsten Drehbuchautoren für Fernsehkrimiserien. Dieses gereifte Können merkt man diesem Roman an. Er weiß was es heißt, Spannung aufzubauen.
Auch als Hörbuch erhältlich bei Osterwold Audio. Jürgen Holdorf verleiht mit seiner kräftigen Stimme auch im Hörbuch den nötigen Thrill! 19,99 Euro.
Piper, 555 Seiten; 19,99 Euro
Christoph Reuter
Die schwarze Macht
Der „Islamische Staat“ und die Strategie des Terrors. Der IS ist weit mehr als die gefährlichste Terrorgruppe der Welt. Er ist eine Mach, die ein zuvor ungekanntes Maß an grausamer Perfektion zeigt. Strategische Planung, skrupellose Wechsel von Allianzen, der präzise eingesetzten Propaganda, der Geldfluss durch erbeutete Ölfelder und anderer Ressourcen. Der Glaube wird zwar nach außen getragen, ist aber nur ein Mittel, ihre Macht immer zu erweitern.
Christoph Reuter ist einer der letzten westlichen Journalisten die noch direkt aus Syrien und dem Nordirak berichten. Das merkt man diesem Buch auch an. Er geht dem IS von Anfang an nach. Der Aufstieg des IS; das Anwerben von ausländischen Dschihadisten; die Eroberungszüge des IS; Herrschaft, Wirtschaft und Alltag im IS. Dem und noch viel mehr geht Reuter in seinem Buch nach. „Die schwarze Macht“ ist eine detaillierte Analyse eines erschreckenden Terrorregimes.
DVA, 352 Seiten; 19,99 Euro
Brandon Sanderson
Die Stürme des Zorns
Roschar ist eine sturmumtoste Welt. Jahrtausendelang wurde Roschar von Herolden und ihren Strahlenden Rittern regiert, übermenschlichen Kriegen, die jedes Leben auslöschen konnten. Doch die Herolde sind verschwunden, und nun droht Roschar zu zerfallen.
Der vierte Band von Brandon Sandersons Roschar-Saga. Ein fulminantes Fantasy-Großwerk! Schon die ersten drei Bände waren Fantasy in Reinkultur. Tolle Charaktere, deftige Story und hoher Spannungsgehalt. Das alles setzt sich nun auch im vierten Band fort. Einmal mit der Saga angefangen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen!
Heyne, 794 Seiten; 24,99 Euro
Hörbuch der Woche
Kathryn Taylor
Daringham Hall – Das Erbe
Die Familienverhältnisse auf Daringham Hall im malerischen East Anglia geraten durcheinander, als der reiche amerikanische IT-Unternehmer Ben Sterling auf dem englischen Gut auftaucht. Denn Ben ist der eigentliche Erbe – und nun sinnt er auf Rache an der Familie, die seine Mutter so schlecht behandelte. Doch dann verliert er durch einen Überfall das Gedächtnis und gewinnt einen ganz anderen Blick auf Daringham Hall und seine Bewohner. Er verliebt sich auch noch leidenschaftlich in die Tierärztin Kate, doch dann kommt sein altes Leben plötzlich wieder zurück. Ben ist wieder der alte, und der alte Ben will Rache und keine leidenschaftliche Liebe.
Bestsellerautorin Kathryn Taylor legt nach der erfolgreichen erotischen „Colours-of-Love“-Reihe nun mit „Daringham Hall“ eine Liebes- und Familienroman-Reihe ohne große Erotik vor. „Daringham Hall“ entfaltet schon nach kurzem seinen Glanz“. Eine fein gesponnen und liebreizende Story, die zum Ende hin immer spannender wird. Die Charaktere überzeugen durchweg und man ist gespannt, wie die Verwicklungen rund um „Daringham Hall“ weitergehen. „Das Erbe“ ist ein verheißungsvoller Auftakt der Trilogie, die mit „Die Entscheidung“ und „Die Rückkehr“ fortgesetzt wird. Marie Bierstedt bringt mit ihrer dramatisch schönen Feenstimme „Daringham Hall“ noch mehr zum leuchten.
Auch als Taschenbuch erhältlich bei Bastei Lübbe, 9,99 Euro
Lübbe Audio, 4 CDs, 298 Minuten; 14,99 Euro
Denglers-buchkritik.de
Kolumne vom 18.05.2015 – Nr. 352
Lilly Lindner
Winterwassertief
Mit sechs wiederholt vergewaltigt, mit 13 an Magersucht erkrankt, mit 21 ausgerechnet in einem Bordell Zuflucht gesucht: Lilly Lindners Geschichte war sehr aufwühlend. In diesem Buch erzählt sie nun, was danach kam: Von der Schwierigkeit, mit ihrer nackten Geschichte plötzlich in der Öffentlichkeit zu stehen, von der Ambivalenz ihrer eigenen Gefühle – aber auch von den berührenden Begegnungen, die sie seit dem Erscheinen ihres ersten Buches hatte: mit Menschen, die ähnliche Schicksale haben wie sie, die sich ihr anvertrauen und denen sie mit ihren Worten helfen konnte. Für Lilly Lindner wurde der Schritt in die Öffentlichkeit zur Zerreißprobe. Am Ende ist sie aber daran gewachsen.
„Winterwassertief“ ist die Fortsetzung des sensationellen Bestsellers „Splitterfasernackt“. Lilly Lindner führt in diesem Buch ihre eigene, schmerzvolle Geschichte fort. Angefangen von der Entscheidung ein Buch über ihre grausamen Erlebnisse zu schreiben und damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Wie es ihr erging, bis sie einen Verlag gefunden hatte; die Zweifel, ob dieser Schritt richtig war und noch so viel mehr. Wie Lilly Lindner über ihr Leiden schreibt das ist poetisch, schmerzvoll, wie ein Stromschlag. Lilly Lindner ist eine Wortakrobatin, Wortzauberin und Wortpurzelbaumschlagerin. Ihre Sprache ist was ganz Besonderes. Lilly Lindner packt ein ganz schweres Thema in watteweiche Worte.Droemer, 356 Seiten; 12,99 Euro
Liza Marklund
Jagd
Reporterin Annika Bengtzon gilt unter ihren Kollegen als tough und unbestechlich. Als sie zur Villa des Politikers Ingemar Lerberg gerufen wird, betritt sie eine andere Welt: wertkonservativ, traditionell und gediegen. Auf den erfolgreichen Geschäftsmann wurde ein Anschlag verübt. Für die Journalistin ist er kein Unbekannter, denn ein durch die Presse befeuerter Steuerskandal hatte Lerberg zum Rücktritt gezwungen. Annika Bengtzon folgt bald schon einer ganz eigenen Theorie und bringt gegen alle Widerstände Licht in ein Dunkel aus Gier und Verlogenheit.
Die schwedische Bestsellerautorin gehört nun schon fast zwei Jahrzehnte lang zur ersten Liga der europäischen Krimiautorinnen. Bei ihr wechseln sich sehr gute Krimis mit wieder sehr durchwachsenen ab. Ihr neuer „Jagd“ gehört zu den durchwachsenen. Die Story hat kaum richtige Spannungsmomente, sie wirkt bemüht und fließt einfach so dahin. Große Überraschungen? Fehlanzeige! Auch die Figuren haben nicht das Zeug, die Story irgendwie rumzureißen. Man ist wenig bei ihnen und es ist einem egal, was sie da treiben. Und Annika Bengtzon ist halt Annika Bengtzon. Man mag sie oder hasst sie.
Ullstein, 375 Seiten; 16,99 Euro
Sven Koch
Dünenkiller
Ostfriesische Küste: Ein Geisterschiff auf der Nordsee, eine Yacht mit drei Toten und einer Überlebenden an Bord, die kein Wort spricht: Ein schwieriger Fall für die Sondereinheit des LKA Niedersachen rund um die Ermittler Femke Folkmer und Kriminalhauptkommissar Tjark Wolf. Die Toten scheinen zu einer Gesellschaft zu gehören, die Offshore-Windparks betreibt. Zunächst glaubt die Polizei, die Überlebende sei die Täterin. Doch als ein Mordanschlag auf die junge Frau verübt wird, ist klar, dass etwas ganz anderes hinter den Morden steckt …
Sven Koch gehört immer noch zu den Geheimtipps unter den deutschen Krimiautoren. Doch wenn er so weiter macht, dann nicht mehr lange. Sein neuester Kriminalroman „Dünenkiller“ ist fein gesponnen mit viel Lokalkolorit. Nach „Dünengrab“ und Dünentod“ ist „Dünenkiller“ der dritte Fall für das ostfriesische Ermittlerduo Tjark Wolf und Femke Folkmer. Der Krimi wird von der Stärke seiner Figuren getragen. Das sind die Ermittler, aber auch die Bösen. Das ist nicht viel weniger spannend als der Fall, der einige Rätsel aufgibt, die gelöst werden müssen. „Dünenkiller“ ist brandaktuell!
Knaur, 423 Seiten; 8,99 Euro
Siri Hustvedt
Die gleißende Welt
Harriet Burden ist eine talentierte bildende Künstlerin und Witwe eines einflussreichen New Yorker Galeristen. Nach dessen Tod beginnt Harriert ein heimliches Experiment: eine künstlerische Karriere, die sich hinter dem angeblichen Werk dreier männlicher „Masken“ verbirgt, die in Wahrheit sie selbst erschaffen hat. Doch einer dieser Maskenmänner durchkreuzt ihr Rollenspiel. Es kommt zum Kampf zweier großer Geister.
Bestsellerautorin Siri Hustvedt kehrt in diesem Roman in die New Yorker Kunstwelt aus ihrem berühmten Buch „Was ich liebte“ zurück. „Die gleißende Welt“ zeigt wie man mit „männlicher“ Kunst große Erfolge haben kann, mit „weiblicher“ dagegen keine Beachtung finden würde. Diesen Irrsinn der Kunstwelt zeigt Siri Hustvedt in ihrem Roman deutlich auf. Ein sprachlich funkelndes Werk, das durch eine klasse Geschichte zu einem echten Hingucker auf der literarischen Bühne wird.
Auch als Hörbuch erhältlich bei Argon Hörbuch. Corinna Harfouch und acht weitere Sprecherinnen und Sprecher machen aus diesem Hörbuch ein künstlerisches Meisterstück! 24,99 Euro.
Rowohlt, 491 Seiten; 22,95 Euro
Wolf S. Dietrich
Friesische Rache
Die Männer suchen ihre Opfer unter Borkums Feriengästen. Viele Jahre bleiben ihre Taten ungesühnt. Doch dann will sich eine Frau, ein Opfer von damals, an den Männern rächen. Nach diesem Todesfall wird Rieke Bernstein vom LKA zu dem Fall hinzugezogen. Sie soll die Tat aufklären. Das wird gefährlich …
Wolf S. Dietrichs hat schon zahlreiche Krimis geschrieben. Er versteht sein Handwerk. Und auch der erste Fall seiner neuen Ermittlerin Rieke Bernstein ist ein guter. „Friesische Rache“ wird in zwei Erzählsträngen aufgeteilt, einmal das Jahr 1990 und dann 2014. Abwechselnd kommt man der Vergangenheit und der Gegenwart näher. Spannend aufgebaut, auch wenn die großen Überraschungsmomente fehlen. Rieke Bernstein, bitte der nächste Fall!
Bastei Lübbe, 395 Seiten; 8,99 Euro
Hörbuch der Woche
Gaby Köster
Die Chefin
Marie Sanders Leben ist in Schieflage geraten. Bei der erfolgreichen Rocksängerin, von allen nur „Die Chefin“ genannt, läuft’s nicht mehr. Es sitzt sich nur noch. Und zwar im Rollstuhl. Schlaganfall, kurz nach ihrem zweiundvierzigsten Geburtstag. Also ideale Voraussetzungen, um die Verfolgung einer verbrecherischen Bande aufzunehmen. Um sich auf eine Odyssee durch halb Europa zu begeben. Um sich in einen selbstverliebten Bodybuilder zu verlieben. Um zwei Roma-Kindern ihren Eltern wiederzugeben. Um das Leben neu anzugehen.
Gaby Köster hat sich nach ihrem Schlaganfall wieder in das Leben zurückgekämpft. Ganz großen Respekt dafür! Mit ihrem Roman „Die Chefin“ verarbeitet sie dort nun auch ihr Schicksal in Form von Marie Sanders. Aber vor allem ist der Roman eine total schräge Komödie mit unzähligen Lachern. Gaby Köster in Hochform! Unter der lauten Komik streut Gaby Köster aber auch ruhige Momente mit ein und spart auch nicht mit so mancher Gesellschaftskritik. Gaby Köster liest selbst. Sie liest etwas abgehakt, dafür aber mit voller kösterischer Inbrunst. Sie weiß am besten um ihrer zahlreichen Gags und betont diese in ihrer ganz eigenen Manier.
Auch als Hardcover erhältlich bei Pendo, 19,99 Euro.
Random House Audio, 1 MP3 CD, 444 Minuten; 19,99 Euro
Denglers-buchkritik.de
Kolumne vom 25.05.2015 – Nr. 353
Mo Hayder
Wolf
Vor vierzehn Jahren wurde ein junges Liebespaar brutal ermordet. Der Hauptverdächtige gestand das Verbrechen und wurde verurteilt. Als Oliver Anchor-Ferrers mit seiner Familie in das einsam gelegene Ferienhaus in der Nähe des damaligen Tatorts zurückkehrt, macht er eine schockierende Entdeckung: Ist der Täter von einst etwa wieder auf freiem Fuß? Noch kann er nicht ahnen, dass das schon bald nicht mehr seine größte Sorge sein wird. Der Albtraum kehrt mit Macht zurück, nur diesmal ist er die Hauptfigur …
Wenn Mo Hayder einen Thriller schreibt, dann ist das immer eine Story, die an die Nerven geht. „Wolf“ zeigt erneut diese Stärken. In diesem Psychothriller baut sie die Spannung langsam auf, aber man ist sofort gefesselt von der Story. Das liegt daran, wie Mo Hayder sie erzählt. Schnell klar ist in dem Buch gar nichts. Zahlreiche Überraschungen erwarten den Leser. Wieder ein Detective-Inspector-Jack-Caffery-Thriller der überzeugt. Mo Hayder versteht es, sich in die Psyche ihrer Leser zu schleichen, dort herumzugeistern und nicht mehr zu verschwinden. „Wolf“ – ein echter Thriller-Biss!Goldmann, 442 Seiten; 14,99 Euro
Joann Sfar
Der Ewige
In New York begibt sich ein junger Ukrainer in die Psychoanalyse, er will endlich seine Biografie aufarbeiten. Am Anfang des letzten Jahrhunderts starb er auf einem Schlachtfeld in Europa – nur um kurz darauf als Vampir wiederaufzuerstehen. Ein Zustand, mit dem er sich nie anfreunden konnte, der ihm zuwider war, der ihn von seiner großen Liebe entfernte und der neben dem ungemütlichen Blutsaugen auch noch andere Unannehmlichkeiten mit sich brachte. Der so höfliche Mann verliebt sich nun hundert Jahre später in seine Therapeutin. Beiden ist nicht bewusst, wie verwoben ihre Geschichten sind und in welcher Gefahr sie schweben.
In „Der Ewige“ geht es ganz schön zur Sache. Mit Herzchenromantik, wie das Cover suggeriert, hat dieser Roman nichts am Hut. Hier gibt’s reichlich Blut, Sex und Vampirfantasy. Joann Sfar ist ein bekannter französischer Comiczeichner. Dieses Können merkt man auch diesem Roman an. Er zeichnet hier nun Bilder mit Worten, sehr anschaulich. Das ist bei der Heftigkeit, die der Roman oft zu bieten hat, nicht für jeden etwas. Joann Sfar nimmt einen mit auf eine abgefahrene Reise in eine literarische Geisterbahn. Und der Franzose beweist trotz dieser Tour, dass er Sinn für Humor hat. Doch das alles ist auch verwirrend und bruchstückhaft erzählt, so dass „Der Ewige“ nicht vollkommen überzeugen kann.
Eichborn, 365 Seiten; 22,99 Euro
Martha Lea
Die Entdeckungen der Gwen Carrick
Cornwall, 1859. Gwen Carrick ist anders. Statt sich für häusliche Dinge zu begeistern, liebt sie die Naturwissenschaften. Da ihr der Zugang zur Universität verwehrt ist, zeichnet und malt sie die Insekten ihrer Heimat. Bei einem ihrer Ausflüge lernt sie den Arzt Edward Scales kennen und verliebt sich sofort in ihn. Denn Edward verspricht ihr Freiheit, Selbstbestimmung und Anerkennung als Wissenschaftlerin. Und so lässt sie sich auf eine gewagte Reise zur Erforschung der Insekten im Amazonas-Becken ein, nicht ahnend, dass Edward ein Geheimnis verbirgt, das alles zerstören könnte.
Ein Roman, der mich sehr positiv überrascht hat! Martha Lea schafft es auf unheimlichen Wegen eine Geschichte zu erzählen, die die damalige Zeit, die Gesellschaft und deren Menschen in einem guten Erzählton darstellt. Die Hauptfiguren hat die Autorin vielschichtig und geheimnisvoll gestaltet. Ich wollte immer wissen, wie Gwen Carrick ihren Weg weitergeht, was aus ihr und Edward Scales wird, und was es mit dem großen Unbekannten auf sich hat. Der große Unbekannte ist ein Kriminalfall in Form einer Gerichtsverhandlung, der parallel zur Hauptgeschichte läuft. Das bringt weitere Spannungsmomente, die bis zum Ende anhalten. „Die Entdeckungen der Gwen Carrick“ ist eine echte Entdeckung!
Droemer, 408 Seiten; 19,99 Euroo
Dörte Hansen
Altes Land
1945 stehen Flüchtlinge vor der Tür der Bäuerin Ida Eckhoff, Hildegard mit ihrer Tochter Vera. Doch Hildegard verlässt den Hof und lässt ihre Tochter Vera zurück. Die erbt den Hof. Sie hat aber Angst vor dem großen Haus, lässt es verfallen, bis sechzig Jahre später wieder zwei Flüchtlinge vor der Tür stehen. Veras Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn. Vera, die Zahnärztin, und Anne, die Musikerin, haben mehr gemeinsam als sie ahnen.
Literatur auf hohem Niveau! Dörte Hansen bringt eine schöne Sprache mit einer dramatischen, herzlichen und humorvollen Geschichte zusammen. Ein Buch, das immer wehrende Themen aufgreift: Vertreibung, Flucht, das finden eines neuen Zuhauses. Sehr aktuell, heute wie vor 70 Jahren
Knaus, 287 Seiten; 19,99 Euro
Roger Smith
Leichtes Opfer
Kapstadt, Südafrika. Das Ehepaar Michael Lane und seine Frau Beverly hat ein Problem, ihr Sohn Christopher hat mit einer Hantel eine junge Frau erschlagen. Für Beverly steht schnell fest: Sie brauchen einen Schuldigen, der nicht ihr Sohn ist. Den finden sie auch, aber das hat tödliche Auswirkungen …
Ein Thriller wie ein lauter Knall! Roger Smith schreibt schnell und kühl, er lässt dem Leser keine Zeit zum Luft holen. Schlag auf Schlag geht die Story voran. Wie die Verwicklungen immer tragischer und dramatischer werden ist starker Stoff. Die Figuren wandeln am Abgrund und der Fall ist nur eine Frage der Zeit.
Tropen, 334 Seiten; 19,95 Euro
Hörbuch der Woche
Miranda Beverly-Whittemore
Bittersweet
Ev Winslow ist reich, beliebt und wunderschön. Alles, was ihre College-Zimmergenossin Mabel nicht ist. Umso mehr freut sich Mabel, als Ev sie einlädt, den Sommer mit ihr in Bittersweet zu verbringen, ihrem eigenen Ferienhäuschen auf dem Landsitz der Winslows in Vermont. Mabel genießt das Leben dort. Bevor sie weiß, wie ihr geschieht, hat sie alles, wovon sie je geträumt hat: Freunde, die erste Liebe, und zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, dazuzugehören. Doch dann macht Mabel eine schreckliche Entdeckung, und sie muss entscheiden, ob sie aus dem Paradies vertrieben werden will – oder die dunklen Geheimnisse der Familie bewahrt, um endlich eine der ihren zu werden.
Ein passender Buchtitel. Eine bittersüße Geschichte, die sehr viel Wert auf die Figurenzeichnung legt. Spannung gibt es bis zum letzten Drittel hin eher wenig, aber dann bekommt auch hier der Roman seinen Drive. Doch Miranda Beverly-Whittemore ist keinesfalls zu vergleichen mit Lucinda Riley oder einer Kate Morton. In Sachen Storyaufbau muss die Autorin noch sehr viel lernen. Was dieses Hörbuch trotzdem zu etwas Besonderem macht ist die Sprecherin. Katharina Wackernagel, eine von Deutschlands bekanntesten Schauspielerinnen, spricht „Bittersweet“. Und wie. Sie hat eine klare und melodische Stimme. Ihr lauscht man super gerne und sie lässt auch manch Länge in der Geschichte vergessen.
Auch als Paperback erhältlich bei Insel, 14,99 Euro.
Der Hörverlag, 2 MP3 CDs, 767 Minuten; 14,99 Euro
Denglers-buchkritik.de