Kolumne vom 20.01.2014
Douglas Preston & Lincoln Child
Attack – Unsichtbarer Feind
Special Agent Pendergast reist in das eingeschneite, luxuriöse Wintersportgebiet Roaring Fork in Colorado. Er muss seinen Schützling Corrie Swanson retten. Corrie, Studentin der Forensik, hat dort die exhumierten Leichen von elf Arbeitern einer Silbermine untersucht, die vor über hundert Jahren ums Leben kamen. Angeblich sind die Männer alle einem bösartigen Grizzly zum Opfer gefallen, doch Spuren eines Bärenangriffs kann Corrie nicht feststellen. Ganz im Gegenteil. Mit ihren Nachforschungen ist sie offenbar einem Killer in die Quere gekommen, der nicht nur ihr Leben, sondern die Existenz des ganzen Ortes bedroht. Pendergast ist Corries letzte Hoffnung.
Aloysios Pendergast, der Sherlock Holmes der Neuzeit, zieht wieder alle Register seines Könnens, um den Leser zu fesseln! „Attack – Unsichtbarer Feind“ ist ein Thriller voller Überraschungen. Eine Wendung jagt die nächste, eine rasante Szene die andere. Pendergast und auch sein kratzbürstiger Schützling Corrie Swanson machen aus der Lektüre einen heißen Leseritt. Preston & Child hat wieder ein Spannungs-Highlight abgeliefert, das auch in der absolut genialen Pendergast-Reihe das Prädikat Außergewöhnlich verdient.
Auch als Hörbuch erhältlich bei Argon Hörbuch. Detlef Bierstedt, der auch schon vorherig Preston-und-Child-Abenteuer eingelesen hat, verleiht der Reihe wieder seine prägende Stimme. 19,99 Euro.
Droemer, 473 Seiten; 19,99 Euro
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Alex Dengler
Blätter treiben im Wind
Boston, Massachusetts. Donna Parrish entdeckt im Internet zufällig einen gefühlvollen Liebesbrief. Dort ist er nur kurze Zeit zu lesen. Donna hat sich den Liebesbrief aber ausgedruckt. Geschrieben ist er von einem T. Sie ahnt, dass sich dahinter ein Mann mit großen Gefühlen verbergen muss. Donna begibt sich auf Spurensuche und findet den Namen des Schreibers heraus: Tom Avellone. Donna schreibt Tom. Sie hofft, dass Tom der Mensch ist, der sie versteht und bei dem sie sich für immer fallen lassen kann. Zwischen ihnen entsteht ein Briefwechsel, der keine Zweifel offen lässt. Sie sind füreinander bestimmt. Dann fährt Donna für ein Wochenende zu Tom nach Vermont, wo gerade der Indian Summer begonnen hat. Es folgen 25 Stunden, die ihrer beider Leben für immer verändern werden.
Liebesroman nach einer wahren Geschichte.
Leserstimmen:
„Alex Dengler – der deutsche Nicholas Sparks!“
„Blätter treiben im Wind gehört für mich schon jetzt zu den Buch-Highlights des Jahres 2013!“
„Dramatische Liebesgeschichte in wunderschöner Kulisse.“
Hier können Sie „Blätter treiben im Wind“ als eBook kaufen.
Martha Grimes
Das verschwundene Mädchen
Die 12-jährige Emma Graham kann nichts so schell erschüttern. Auch nicht die Morde in ihrem Heimatort La Porte an Mary-Evelyn Deverau, Rose Queen und Fern Queen sowie die Entführung eines erst wenige Monate alten Babys. Die Neugier der Hobby-Detektivin ist geweckt. Sie will herausfinden, was vor zwanzig Jahren im Luxushotel „Belle Rouen“ geschehen ist, als das Baby verschwand. Dass ausgerechnet jetzt der Vater des Kindes nach La Porte zurückkehrt, kommt ihr gerade recht. Und dann ist da noch der mysteriöse Ralph Diggs, der im Hotel ihrer Mutter anheuert. Vielleicht ist sein plötzliches Auftauchen doch kein Zufall? Emma forscht eifrig nach und bringt sich selbst in Gefahr.
Martha Grimes ist ja weltbekannt für ihre erfolgreichen Inspector-Jury-Romane. Aber seit einigen Jahren hat sie eine weitere Serie begonnen, die um die junge Emma Graham. „Das verschwundene Mädchen“ ist nun ihr dritter Fall. Leider orientiert sich das Buch an seinen Vorgängern, das heißt, dass es fast genauso langweilig und zäh geschrieben ist. Spannung will nie so recht aufkommen, zum Ende hin gewinnt dieses Element dann zumindest etwas an Fahrt. Der grimessche Humor kommt auch in „Das verschwundene Mädchen“ nicht zu kurz, genauso wie manch eigenwilligen Figuren. „Das verschwundene Mädchen“ ist ein Roman der schnell wieder von der Buchbildfläche verschwinden wird.
Goldmann, 383 Seiten; 19,99 Euro
Tracy Chevalier
Die englische Freundin
Die junge Quäkerin Honor verlässt 1850 aus Liebeskummer ihre Heimat, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft wird sie von einer harten Realität eingeholt, die Frage der Sklaverei spaltet die Nation. Zu ihrer einzigen Vertrauten wird die temperamentvolle Hutmacherin Belle. Dass sich ausgerechnet der Sklavenjäger Donovan für Honor interessiert, bringt sie in eine schwierige Lage, und sie muss sich zwischen schönen Worten und mutigem Handeln entscheiden.
Tracy Chevalier hatte mit „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ ihren großen Durchbruch. Auch ihr letzter Roman „Zwei bemerkenswerte Frauen“ war wie der Titel, sehr bemerkenswert. „Die englische Freundin“ ist eine Geschichte, die einen begeistert durch ihre tiefen Einblicke in eine vergangene Zeit und einen bestimmenden Lebensstil. Die Hauptfigur Honor zu mögen fällt einem nicht schwer. Man leidet mit ihr von der Überfahrt in das neue Leben in Amerika und freut sich mit ihr, wenn sie dort mit Nähen Freude findet, geht mit ihr den schwierigen Fragen nach, die sie beschäftigen und eine Entscheidung fordern. Tracy Chevaliers Stil ist leicht und bringt einem die Geschichte schnell nah. Sie lässt einen nicht wieder vom Faden, wenn sie einen einmal hat.
Knaus, 359 Seiten; 19,99 Euro
Adriana Lisboa
Der Sommer der Schmetterlinge
Nach dem Tod ihrer Eltern und vielen vergangenen Jahren treffen sich die beiden ungleichen Schwestern Maria Ines und Clarice wieder, um das Unerklärliche zu klären, das ihr Leben geprägt hat. Es kommen unausgesprochene Wahrheiten ans Licht …
Elegant und ruhig erzählt mit kleinen Lebensbildern, die Adriana Lisboa durch ihren Stil ganz groß werden lässt. Die brasilianische Autorin zeigt, wie vielfältig und ausgeprägt die Literatur des Landes sein kann. Das Land ist literarisch noch nicht so groß wie die Fußballnation Brasilien, aber für alle, die das Land der diesjährigen Fußball WM auch literarisch kennenlernen wollen, dem sei Adriana Lisboa empfohlen.
Aufbau, 283 Seiten; 19,95 Euro
Edith Wharton
Dämmerschlaf
New York. Die High Society ist kein einfaches Feld. Pauline Manford weiß das nur zu gut. Die unterwirft sich dem Diktat der besseren Kreise. Ein Fulltimejob. Doch können sich die Manfords auch in den Kreisen halten? Das Hamsterrad der gesellschaftlichen Verpflichtungen dreht sich immer schneller. Alles ist gut, solange der Terminkalender voll ist.
Die amerikanische Erstveröffentlichung war 1927. Jetzt erscheint dieser Klassiker endlich auch wieder bei uns. Ein vorzüglicher Roman über das New York und die höhere gesellschaftliche Schicht der 1920er Jahre! Edith Wharton (1862 – 1937) war auch ein Kind der New Yorker Upperclass. Aus ihr sprechen hier kuriose und nachdenkliche Erfahrungswerte.
Manesse, 299 Seiten; 22,99 Euro
Hörbuch der Woche
Marc Gruppe
Sherlock Holmes Folge 5 bis Folge 10
In „Die Affenfrau“ (5) müssen Holmes und Watson eine tote Affenfrau wieder finden, die in einem Kuriosenkabinett die große Schau war und gestohlen wurde. In „Spurlos verschwunden“ (6) verschwinden gegen Bezahlung in Pflege gegebene uneheliche Kinder spurlos. Was geschieht mit ihnen? „Der Smaragd des Todes“ (7) ist ein Stein mit einer dunklen Geschichte. Die Tänzerin Tahi Swawis trägt diesen bei ihren Darbietungen. Bald wird der Edelstein seinem Ruf gerecht. In „Walpurgisnacht“ (8) ist in einem Theater die Hölle los. Das Stück ein großer Erfolg, aber es geschehen auch immer wieder schreckliche Vorfälle. Was verbirgt sich dahinter? Zwei Mädchen behaupten in „Die Elfen von Cottingley“ (9) mit solchen Wesen Umgang im nahen Wald gehabt zu haben. Kann man das glauben? In „Der Vampir von Sussex u. a.“ (10) wird die junge Frau von Robert Ferguson immer wieder dabei ertappt, wie sie ihrem Kind das Blut absaugt. Ist sie ein Vampir?
„Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ ist eine fantastische Hörspielserie, die einen in die lieb gewonnene Holmes-Zeit zurückversetzt. Die Folgen sind: „Die Affenfrau“ (5), „Spurlos verschwunden“ (6), „Der Smaragd des Todes“ (7), „Walpurgisnacht“ (8), „Die Elfen von Cottingley“ (9) und das 2er CD-Set „Der Vampir von Sussex u. a.“ (10). Die Serie ist mit ausgezeichneten Sprechern besetzt, u. a. Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes, Detlef Bierstedt als Dr. Watson und Regina Lemnitz als Mrs. Hudson, sowie Ingrid van Bergen, Susanne Uhlen, Dirk Petrick, Anna Grisebach, Sonja Deutsch, Tayfun Bademsoy, Sabine Jäger, Dagmar von Kurmin, Wolfgang Pampel, David Nathan, Sigmar Solbach, Anita Locher, Maria Koschny, Charles Rettinghaus, Evelyn Maron, Hans-Werner Bussinger und vielen mehr.
Lübbe Audio / Titania Medien, je 1 CD, je ca. 60 – 80 Minuten; je 8,99 Euro
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