Am 8. November 1939 explodierte im Münchner Bürgerbräukeller eine Bombe. Eigentlich hätte sie Adolf Hitler töten sollen, während er gerade eine Rede hielt. Wenn dieser Plan aufgegangen wäre, hätten der 2. Weltkrieg und mit ihm die Weltgeschichte einen völlig anderen Verlauf genommen. Doch der „Führer“ verließ vorzeitig den Saal und kam mit dem Leben davon. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Mannes, der die Tat ganz allein plante und ausführte: Johann Georg Elser.
Früher als die meisten Deutschen erkannte der Schreiner Georg Elser, dass Hitlers Regime Krieg und Verderben bedeutete. Um das zu verhindern, fasste er den Entschluss zum Attentat, konstruierte – technisch perfekter als die Offiziere des militärischen Widerstands – eine Bombe samt Zündmechanismus und versteckte sie unbemerkt in einer Säule des Bürgerbräukellers. Heute ist Elser zwar fast so berühmt wie die Geschwister Scholl und Graf Stauffenberg, der Held des 20. Juli 1944. Aber als Person blieb er unbekannt. Das will diese Biografie nun ändern. Wolfgang Benz gelingt eine fesselnde Aufarbeitung von Elsers Leben und seinem Entschluss, in den Widerstand zu wechseln! Wer Johann Georg Elser kennenlernen möchte, über dem, was man landläufig von ihm weiß, dem ist Wolfgang Benz’ Biographie sehr zu empfehlen. Die Hauptkapitel sind: „Acht Tote und 63 Verletzte – aber Hitler lebt. Der Mordanschlag im Münchner Bürgerbräu“, „Königsbronn: Industriedorf auf der Schwäbischen Alb – Idyll und Rebellen“, „Kindheit, Jugend, Wanderjahre“, „Der Aufstieg der NSDAP in Württemberg“, „Prekäre Existenz in der Heimat“, „Tyrannenmord: Ethische Voraussetzungen und technische Problem“, „Entschluss und Obsession“, „Vorbereitung der Tat“, „Der historische Augenblick“, „Verhaftung“, „Reaktionen und Wirkung des Attentats“, „Verhöre, Terror, Sippenhaft“, „Einsamkeit und Todesangst“, „Das Ende“, „Vergessen, verleugnet, verleumdet“ und „Lichtgestalt des Widerstands“.
C. H. Beck, 224 Seiten; 27,00 Euro