Juli 27, 2024

Kolumne 22.01.2024 Nr. 805

     BuchKolumne 22.01.2024 Nr. 805

Carina Schnell – A Breath of Winter – Rabenwinter-Saga 1
Anna Metcalfe – Chrysalis
Cassandra Clare – Sword Catcher – Die Chroniken von Castellan
Amie Kaufman – The Isles of the Gods
Klaus-Peter Wolf – Ostfriesenhass

Hörbuch der Woche:

Lucy Maud Montgomery :
Anne in Avonlea

 Carina Schnell – A Breath of Winter – Rabenwinter-Saga 1

Middangard ist ein Ort uralter Magie, die Heimat von Hexen und Seherinnen. Seitdem sich die Götter aus dem gebeutelten Reich zurückgezogen haben, machen Trolle die Wälder unsicher und Walküren ziehen mordend und brandschatzend umher. Als ein gnadenloser Mörder immer mehr Hexen den Tod bringt, wird der Trupp des gefürchteten Söldnerführers Gent auf den Hexenschlächter angesetzt. Die junge Smilla schließt sich den Söldnern unter einem Vorwand an: Niemand soll wissen, dass sie eine Hexe ist und endlich Rache für die Ermordung ihrer Familie nehmen will. Während ihrer gefahrvollen Suche nach dem Mörder kommen Smilla und Gent einander näher. Doch Smilla ahnt nicht, wie dunkel das Geheimnis ist, das Gent quält.

Carina Schnell – eine der deutschen Fantasy-Queens! In ihrer neuen Saga passiert so viel, was den Puls ansteigen lässt. Carina Schnell hat eine eisig-schaurige Welt erschaffen, in denen Magie, Monster und Kreaturen ihr Unwesen treiben, in dem großer Mut gefragt ist, Kampf und Überlebenswille. Ihr beiden Hauptfiguren Smilla und Gent sind sehr anziehend! Beide haben ihre Ecken und Kanten, ihren Stärken und Schwächen, Mut und Eleganz. Dazu eine eisige Schönheit. Die Autorin lässt die beiden immer abwechselnd die Geschichte erleben und erzählen. So bekommen die LeserInnen einen spannenden Einblick in die Denk- und Gefühlswelten von Smilla und Gent. Die „Rabenwinter“-Saga ist ein Fantasy-Großereignis mit fantastischer Story und berauschenden Figuren!

Knaur, 509 Seiten; 16,99 Euro

Anna Metcalfe – Chrysalis

Sie geht ins Fitnessstudio. Sie verändert ihren Körper drastisch, will nach einer traumatischen Erfahrung schwerer, stärker und gelassener werden. Wie eine Chrysalis, ein Insekt im Zustand der Verpuppung, wird sie eine völlig andere werden. Diesen Wandlungsprozess beobachten drei Menschen, die ihr auf verschiedene Weise verbunden und von ihr fasziniert sind. Eliott, ein schüchterner Einzelgänger, begegnet ihr im Fitnessstudio und verehrt sie wie eine Heilige. Bella, ihre Mutter, muss erkennen, dass für die Tochter ihre Beziehung ein enger Kokon war, aus dem sie sich nun befreit. Susie, die beste Freundin, bietet ihr Zuflucht und Unterstützung während der Verwandlung.

„Chrysalis“ ist der Debütroman der britische Autorin Anna Metcalfe. Da er teils freundlich-spielerische Besprechungen bekam, war ich gespannt auf diesen Roman, auf diese Leseerfahrung. Der Verlag bezeichnet das Buch als „einen Roman über Körperlichkeit und weibliche Emanzipation“. Das ist schon sehr hoch gegriffen, so waren auch meine Erwartungen an den Roman hoch. Diese Erwartungen wurden nur in immer wieder auftretenden kleinen Teilen erfüllt. Anna Metcalfe ist eine scharfe Beobachterin! Sie webt schöne Sätze und auch Szenen, aber das alles reicht nicht für einen Roman, der einen mitreißt. Die Protagonistin ohne Namen ist ein Teil davon. Sie hat mich nicht abgeholt. Sie wird aus der Sicht von Elliot, Bella und Susie beschrieben. Jede der drei Personen hat einen anderen Blick auf sie. Was eine durchaus spannende Ausgangsposition ist, die aber mit zu wenig Leben gefüllt wird, mit zu wenig Geschichte, die einen fesselt. Der Roman fließt schön leise dahin, ohne dass er mich groß gepackt hat.

Rowohlt, 272 Seiten; 24,00 Euro

 Cassandra Clare – Sword Catcher – Die Chroniken von Castellan

Kel war ein Straßenkind ohne Eltern, ein Niemand ohne Zukunft. Doch dann wurde er zum Schwertfänger – zum Doppelgänger des königlichen Erben von Castellan, Prinz Conor Aurelian. Kel wuchs mit Conor auf, sie sind wie Brüder, doch ein Schwertfänger hat nur einen Zweck: statt des Thronfolgers zu sterben. Ein vereiteltes Attentat führt Kel mit der Heilerin Lin an den Hof des gefürchteten Lumpensammlers, den Herrscher über Castellan‘s Unterwelt. Und dort entdecken Lin und Kel eine Verschwörung, welche ihre Welt ins Chaos zu stürzen vermag. Denn eine Liebe, die nicht sein darf, steht im Begriff das Königreich zu zerstören.

Cassandra Clare ist eine der außergewöhnlichsten Autorinnen des Fantasy-Genres! Sie hat bereits mit ihren Sagen Literatur-Geschichte geschrieben. Und nun legt sie ihren ersten High-Fantasy-Roman vor. Ein Roman, der enorm bildhaft und ereignisreich ist. Der eine Welt beherbergt, die ganz viel zu bieten hat. Cassandra Clare spart nicht an spektakulären kleinen Geschichten in der großen Geschichte. Mit Kel fiebert man von Anfang an mit. Ebenso mit den anderen Charakteren. „Sword Catcher“ wird auch Sie in Ihren Bann ziehen!

Penhaligon, 796 Seiten; 24,00 Euro

Amie Kaufman – The Isles of the Gods

Selly ist nur ein Schiffsmädchen auf der Kleinen Lizabetta, aber sie träumt davon, eines Tages selbst Kapitänin zu sein. Da betritt ein Fremder das Schiff, und mitten in der Nacht setzen sie heimlich die Segel. Der Fremde ist Prinz Leander von Alinor, der mächtigste und leider auch der attraktivste Magier des Reiches. Ausgerechnet er soll die Götter besänftigen und einen drohenden Krieg verhindern? Ehe sie sich’s versieht, wird Selly zur Anführerin einer lebensgefährlichen Mission, und notgedrungen kommen Leander und Selly sich näher.

Nach „A Breath of Winter“ und „Sword Catcher“ geht es mit „The Isles of the Gods“ weiter. Das nächste Fantasy-Werk, das hohe Wellen schlägt, da es von einer Autorin verfasst wurde, die mit ihrer „Aurora-Rising“-Trilogie viele LeserInnen begeistert hat. Und weil es auf den Wellen der Meere spielt. Amie Kaufman hat eine fantastische Welt mit einer taffen Heldin erschaffen, die weiß, wie man starke Gegner bezwingt und die LeserInnen um den Finger wickelt! „The Isles of the Gods“ ist als Dilogie konzipiert, somit dürfen sich die LeserInnen auf einen zweiten Band freuen. Nach dem spannenden ersten, wartet man ungeduldig auf Amie Kaufmans zweiten Streich.

Sauerländer, 481 Seiten; 19,90 Euro

  Klaus-Peter Wolf – Ostfriesenhass

Er musste es tun. Nur er hatte die Gabe eines Auserwählten. Andere sahen nicht das, was er sah. Sie waren längst in Norden, getarnt als harmlose Urlauber, als normale Menschen, die ihren Urlaub an der Küste verbringen wollten. Aber er wusste es besser. Er musste die Menschheit retten. Heute hatte er nur eine erwischt. Eigentlich hatte er beide töten wollen. Er musste besser werden, durfte keine Fehler mehr machen. Hier, unter dem Sternenhimmel am Deich, schöpfte er neue Energie. Denn er hatte noch eine große Aufgabe vor sich.

Was wäre die deutsche Krimi-Landschaft ohne die Ostfriesland-Krimis von Klaus-Peter Wolf? Eine ziemlich trockene! Doch dank Klaus-Peter Wolf blüht die Landschaft mit viele Spannung, blutigen Geschichten und unvergesslichen Charakteren in den schönsten Krimi-Farben. So auch im neuen, dem 18. Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. „Ostfriesenhass“ bietet genau das Krimi-Niveau, das man von Klaus-Peter Wolf gewohnt ist!

Fischer, 572 Seiten; 13,00 Euro

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