Stockholm 2003: Der afghanische Schiedsrichter ??? der Fußballjugend wird erschlagen aufgefunden. Der Verdacht fällt sofort auf einen überengagierten Vater, doch es fehlen Beweise. Der neue Polizeichef holt daraufhin zwei Außenseiter ins Team: die junge Streifenpolizistin Micaela Vargas, die aus demselben Problemviertel wie der Verdächtige stammt, und den renommierten Psychologen Hans Rekke, ein brillanter Beobachter und Spezialist für Verhörtechniken. Rekke folgt bald einer ganz anderen Spur und gibt nicht nur Vargas Rätsel auf. Doch nur wenn beide an einem Strang ziehen, haben sie eine Chance gegen übermächtige Gegner. Denn dieser Fall ist weit größer, als anfangs angenommen.
Der Schwede David Lagercrantz ist weltweit bekannt geworden durch das Fortführen von Stieg Larssons „Millennium“-Trilogie. Nun widmet er sich mit „Der Mann aus dem Schatten“ einem eigenen Projekt. Die Geschichte hat manch Länge, aber David Lagercrantz schafft es trotzdem, diese nicht langweilig wirken zu lassen. Ansonsten bietet die Story einiges Überraschungspotenzial. Da die Geschichte nur relativ kurz nach 9/11 angesiedelt ist, ist das Thema Afghanistan noch ein ganz anderes, als es heute ist. Und auch wieder nicht, denn die Taliban sind ja wieder an der Macht. Doch bildet das ja nur den Rahmen, für eine Geschichte um Flucht, Verrat, religiöser Hass und Rache. David Lagercrantz hat mit Hans Rekke und Micaela Vargas zwei sehr unterschiedliche und sehr anziehende Persönlichkeiten entworfen. Von den beiden will man unbedingt mehr lesen!
Heyne, 476 Seiten; 24,00 Euro
Auch als Hörbuch erhältlich bei Random House Audio. Dietmar Wunder, die Stimme von Ex-007-Darsteller Daniel Craig, liest gewohnt gekonnt und kantig! 24,00 Euro.