Der römische Kaiser Nero fasziniert die Nachwelt seit eh und je: Er ist der Muttermörder und Brandstifter, der Tyrann und der exzentrische Anti-Kaiser, der sich zum Künstler stilisiert. Dieses Buch entdeckt Nero neu, indem es sich dessen Leben und politischer Karriere über die Alltagsrituale des römischen Kaiserreichs nähert, die sozialen und politischen Institutionen beschreibt und auch Nebenfiguren des römischen Alltags in ihren Berührungspunkten mit Nero hervortreten lässt: Senatoren, die abhängig waren von ihrer Nähe zum Kaiser, einfache Bürger, die als Handwerker und Kaufleute ihr tägliches Auskommen im Moloch Rom suchten, jungfräuliche Priesterinnen, Intellektuelle, Soldaten und ehemalige Sklaven, die als Ammen oder Vorkoster dem Kaiser so nah kamen wie kaum jemand sonst.
An Nero wurde sich geschichtlich schon viel abgearbeitet. Trotz seines, wollen wir es mal freundlich ausdrücken, sehr eigenwilligen Charakters, liest und sieht man begeistert, was es zu Nero gibt. Genrationen wurden geprägt durch den genialen Film „Quo Vadis“, mit dem einzigartigen Peter Ustinov in der Rolle des Nero. Nun nimmt sich ein neues Buch Nero an. Alexander Bätz lässt Nero neu auferstehen! Er macht das bildewaltig und mit viel Liebe zum Detail, so dass sich sein Buch oft wie ein spannender historischer Roman von Robert Harris liest. Die Hauptkapitel sind: „Neros Welt (Rom und das Imperium Romanum im 1. Jahrhundert n. Chr.)“, „Geburt und Kindheit (Aufwachsen im Schatten der Dynastie 37 – 50 n. Chr.)“, „Ins Rampenlicht gestellt (43 Monate als Thronfolger 51 – 54 n. Chr.)“, „Ein vielversprechender Anfang (Mäßigung und erste Zügellosigkeiten 54 – 57 n. Chr.)“, „Sehr eigene Interessen (Wagenrennen und Vortragskunst 57 – 59 n. Chr.)“, „Entfesselt (Die Missachtung des Herkommens 59 – 62 n. Chr.)“, „Selbstisolation (Bruch mit dem Senat 62 – 64 n. Chr.)“, „Der Brand Roms (Ursachen, städtebauliche Folgen und die Frage der Christen 64 – 65 n. Chr.)“, „Allgemeine Radikalisierung (Verschwörung und Repression 65 – 66 n. Chr.)“ und „Triumph und Untergang (Von Griechenland ins Grab 66 – 68 n. Chr.)“.
Rowohlt, 576 Seiten; 34,00 Euro