Dezember 6, 2024

Kolumne 02.12.2024 Nr. 846

 

      BuchKolumne 02.12.2024 Nr. 846

V. E. Schwab – Shades of Magic – Die komplette Trilogie
Andreas Gruber – Todesspur
Ruth Bennett – Wintertraum in Lappland
Hannah Sloane – The Freedom Clause
Lina Wolff – Der Teufelsgriff

Hörbuch der Woche:

Sabine Städing
Petronella Apfelmus – Die Zauberbox 1

V. E. Schwab – Shades of Magic – Die komplette Trilogie

Vier Farben der Magie. Die Verzauberung der Schatten. Die Beschwörung des Lichts. Die Stadt London gibt es viermal, und sie sind so unterschiedlich. Das Graue London riecht nach Rauch und nach einem Hauch von Wahnsinn. Das Weiße stinkt nach Blut, nach bitterem magischem Kampf. Das Rote duftet nach Rosen, nach Magie und Lebenslust. Und über das Schwarze schweigt man besser. „Shades of Magic“ ist die Geschichte um den Weltenwanderer Kell und die Diebin und Trickbetrügerin Delilah Bard, die in vier unterschiedlichen Versionen von London versuchen, eine magische Apokalypse zu verhindern.

Der TOR Verlag macht den LeserInnen, wie im letzten Jahr, ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk! Im letzten Jahr war es das kolossale Buch „Elric“ von Michael Moorcock (die Rezension dazu können Sie nachlesen in meiner Kolumne Nr. 789 vom 04.12.2023). In diesem Jahr ist es die komplette Trilogie „Shades of Magic“ in einem Band mit über 1.100 Seiten. Ein Prachtband, den sich geneigte Fantasy-LeserInnen nicht entgehen lassen sollten! V. E. Schwab beherrscht das Genre fließend. So fließend wie in ihrer Geschichte ihre Hauptfigur Kell durch die Welten wandert. Kell, für den Magie ein Freund, ja gar ein Familienmitglied ist. Dieses Buch ist durchzogen von Magie, und es wird auch bei Ihnen ein Familienmitglied in Ihrem Bücherregal. Denn dieses Buch ist ein Schmuckstück, außen wie innen. Innen erwartet Sie diese so magische und spannende Geschichte mit diesen fantastischen Welten, die V. E. Schwab für Sie ersonnen hat. Das Graue London, das Rote London, das Weiße London und das Schwarze London.

TOR, 1.140 Seiten; 49,00 Euro

  Andreas Gruber – Todesspur

BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez versuchen bei einem nächtlichen Großeinsatz Dr. Paul Conrad festzunehmen. Der soll entscheidend am Entstehen der nächsten Generation der Terrorgruppe RAF beteiligt sein – und an der Planung einer beispiellosen Anschlagsserie. Doch Conrad gelingt die Flucht, und Sneijder muss zu kreativen Mitteln greifen, um die Gefahr noch abzuwenden. Die Situation verschlimmert sich dramatisch, als Sneijder auf die geheimnisvolle Lea Fuchs trifft. Deren eigene mörderische Pläne stellen seine Ermittlungen völlig auf den Kopf.

Andreas Gruber, ein Autor, der ganz oben auf dem Thriller-Olymp zu finden ist! Mit seiner Reihe um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez hat der Kultstatus erreicht. Und genau diese Kult-Reihe setzt er nach „Todesrache“ mit „Todesspur“ fort. Er belebt darin literarisch wieder die RAF, die vierte Generation der RAF. Linker Terror, ein aktuelles Thema, das Bestseller-Autor Andreas Gruber äußerst spannend in „Todesspur“ verarbeitet. Sneijder und Nemez begeben sich auf die Jagd nach den Terroristen, die gleich mehrere Anschläge in Deutschland verüben. Die Terroristen-Jagd geht über die deutschen Grenzen hinaus, und die Ermittlungen werden immer komplizierter. „Todesspur“ bleibt der Reihe treu. Mächtig viel Spannung, aktuelle Story, starkes Personal – Andreas Gruber!

Goldmann, 621 Seiten; 13,00 Euro

 Ruth Bennett – Wintertraum in Lappland

Thyra züchtet Rentiere in dem Dorf Tjarojakk. Sie ist seit langem mit Ragnar verlobt, und die beiden führen eine Beziehung mit viel Zuneigung, aber ohne Leidenschaft. Einem Hochzeitstermin weichen sie immer irgendwie aus. Nachdem die Dorfgemeinschaft beschließt, dass es bald soweit sein soll, lenken zwei Besucher von den Vorbereitungen ab. Der Schauspieler Krister ist in den USA berühmt, aber in den Weiten Lapplands kennt niemand seine Filme. Er begleitet seinen Großvater, der aus dem Dorf stammt und es noch einmal sehen will. Krister ist mit dem winterlichen Landleben völlig überfordert. Und obwohl Thyra ihn unmöglich findet, knistert es zwischen ihnen heftig.

Ruth Bennett entführt die LeserInnen wieder in eine winterlich schöne Landschaft! Anfang des Jahres habe ich das erste Buch der Reihe „Wintertraum in Kanada“ besprochen. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Ruth Bennett zaubert die LeserInnen wieder in eine schöne Winterlandschaft, diesmal Lappland und nicht Kanada. Auch strahlt die Story mehr Wärme aus, als das Vorgängerbuch, und auch die Charaktere sind ihr diesmal besser gelungen. Aber so der rechte Funke wollte bei mir trotzdem nicht überspringen. Auch ist die Story vorhersehbar und spannungsarm. Der „Wintertraum in Lappland“ ist eher ein nettes Träumchen!

Lübbe, 283 Seiten; 11,99 Euro

 Hannah Sloane – The Freedom Clause

Daphne und Dominic sind seit drei Jahren verheiratet. Sie haben sehr jung geheiratet. Der Alltag hat sie bequem gemacht, und ihr Sexleben ist alles andere als aufregend. Im Rausch einer Silvesterparty macht Dominic Daphne den Vorschlag, die Ehe zu öffnen. Daphne stimmt zu, unter drei Bedingungen: nur eine Nacht im Jahr, nicht zweimal mit derselben Person und Stillschweigen gegenüber dem anderen. Es dauert nicht lange, da merken sie: Dies ist keine kleine Veränderung, sondern eine gewaltige … Daphne lernt endlich, zu sagen, was sie will, und teilt ihre Erlebnisse auf einem anonymen Blog. Bis die Zweifel kommen, an ihrer Liebe, an der Ehe … Werden sie einen Weg finden, ihre Beziehung zu retten? Und wollen sie das überhaupt?

Ein durch und durch ehrlicher Liebesroman ganz ohne rosa Wolken und klebrig süßer Zuckerwatte! „The Freedom Claus“ ist der Debütroman der in den USA lebenden Engländerin Hannah Sloane. Sie beschreibt darin das „Problem“, das wohl viele Paare nach einiger Zeit ereilt: Sex wird zur Nebensache in der Beziehung. Zu solch einer nebensächlichen Nebensache, dass sie sich mit jedem Tag zu einem Ungetüm für die Beziehung entwickeln kann, dass sie am Ende verschlingt. Wie kann man dem entgegenwirken? Hannah Sloane versucht durch Daphne und Dominic den LeserInnen aufzuzeigen, was man in solch einer Situation richtig und falsch machen kann. Es erwarten Sie nicht wenige Überraschungen!

Pola, 382 Seiten; 18,00 Euro

Werbung auf denglers-buchkritik.de

London: Ein Serienmörder hält die Stadt in Atem. Seine Opfer sind ausschließlich Studentinnen. Er foltert und vergewaltigt sie und präsentiert die grausam zugerichteten Leichen den Behörden. Am Tatort hinterlässt er zudem einen Strauß Rosen und mit Blut geschriebene Botschaften.
Der Privatdetektiv Vincent und die Polizistin Lucy heften sich an seine Fersen, doch der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus und spielt mit ihnen. Die Presse nennt ihn bald darauf „den Schänder“. Vincent und Lucy werden immer verzweifelter, da die Opfer keine Gemeinsamkeiten aufweisen. Jede Studentin könnte sein nächstes Ziel sein. Doch dann finden sie eine mögliche Spur zu ihm. Sie entscheiden sich zu einem riskanten Plan… 

Blick zum Buch

  Lina Wolff – Der Teufelsgriff

Eine Frau entflieht ihrem Alltag und zieht nach Florenz. In der südlichen Stadt wirkt alles fremd und verlockend zugleich, die Ziegeldächer, die Kirchtürme, die Liebespaare, der Mann, den sie kurz nach ihrer Ankunft kennenlernt. Sie denkt, dass sie selbst aus einer kargen Gegend kommt, dass sie viel zu lernen hat und dass er derjenige sein könnte, der den gefrorenen Boden in ihr auftaut. Im Gegenzug hat auch sie ihm etwas beizubringen. Der Roman ist die Geschichte der beiden, ihrer Körper und ihrer Seelen. Über ihren Griff nach ihm und seinen immer festeren Griff nach ihr. Den Teufelsgriff.

Die Schwedin Lina Wolff hat mit „Der Teufelsgriff“ einen literarischen Liebesroman geschrieben, der aber nur vortäuscht, ein Liebesroman zu sein. Unter der Oberfläche entpuppt er sich als ein literarisch bestialischer Gefühlstornado, der keinen psychologischen Stein auf den anderen lässt! Die weibliche Hauptfigur, eine begehrenswerte Frau, möchte die männliche Hauptfigur, „ein harmloser kleiner Fettklops“, nach ihren Wünschen umgestalten. Sie hat somit die Macht über ihn. Er sagt zu Beginn: „Die Leute starren, weil sie nicht begreifen, wie jemand wie du mit jemanden wie mir zusammen sein kann.“ Doch im Laufe der Geschichte wechseln die Rollen. Sie wird plötzlich eifersüchtig auf „ihr Produkt“. Er gewinnt an Stärke, und lässt ihn dann diese Aussage treffen: „Es reicht, wenn du eins weißt: Du musst du mir hingeben. Wenn du dich mir nicht hingibst, raubst du mir die Männlichkeit, und dann will ich dich nicht mehr.“ Die Spiele sind eröffnet für den „Teufelsgriff.“ Doch der soll nicht alles sein. Plötzlich befindet sich die weibliche Hauptfigur in einem echten Käfig und denkt: „Diese verfluchte Lust. Diese verfluchte Lust, die ihr Leben ruiniert hat.“ Ein Roman, der Grenzen überschreitet!

Rowohlt, 254 Seiten; 25,00 Euro

Das Kurz-und-Knapp-Trio

Abigail Owen
The Games Gods Play – Schattenverführt

Lyra wird für Spiele ausgewählt, in denen 12 Gottheiten des griechischen Pantheons um die Vorherrschaft kämpfen. Abigail Owen wandelt auf den Spuren von Fantasy-Bestseller-Queen Tracy Wolff! „The Games Gods Play“ wird Sie spielend um den Finger wickeln. Ein „New-York-Times“-Nr.-1 Bestseller.

dtv, 689 Seiten, 25,00 Euro

 
Dorling Kindersley
Tiere – Die große Enzyklopädie

Weltweit über 1,5 Millionen Exemplare verkauft. Nun liegt die komplett aktualisierte Neuausgabe vor mit über 3.800 Fotos und mehr als 2.000 Arten. Tauchen Sie in diesem prächtigen Bild- und Erzählband in die faszinierende Welt der Tiere ein!

Dorling Kindersley,
632 Seiten, 59,95 Euro

Hamad Abdel-Samad
Der Preis der Freiheit

Eine Warnung an den Westen. Bestseller-Autor Hamad Abdel-Samad erklärt, warum die Zeit der „kostenlosen“ Freiheit vorbei ist, sondern wir als Gesellschaft dafür arbeiten und kämpfen müssen. Am Puls der Zeit! Leider.

dtv, 284 Seiten, 24,00 Euro