März 28, 2024

BuchTipp 03.2023

Der BuchTipp des Monats März  2023

Das jeweilige Buch ist bei den Rezensionen besonders im Kopf geblieben und daher zum BuchTipp des Monats gewählt worden!

   Stefan von der Lahr – Dämonen im Vatikan

Commissario Bariello ist sehr überrascht, als er im römischen Hochsommer zu einem Toten gerufen wird, der offenbar erfroren ist. Das Rätsel um den Verstorbenen wird noch dunkler, als sich herausstellt, dass er Priester, Redakteur beim „Osservatore Romano“ und in den Wochen vor seinem Tod der festen Überzeugung war, in der Vatikanstadt einen Dämon gesehen zu haben. Vor einem Rätsel ganz anderer Art steht Sua Eccellenza Montebello, der Weihbischof von Neapel. Zum Geburtstag hat er ein kostbares Geschenk bekommen: eine einzigartige Ausgabe der Legenda Aurea – einst das meistgelesene Buch des Mittelalters mit vielen Heiligenlegenden. Doch sein Exemplar birgt außergewöhnliche Zeichnungen, die ein kirchenpolitisches Erdbeben im Vatikan auslösen könnten. Kaum, dass er und seine Leute sich nach Rom begeben, um zu untersuchen, was es damit auf sich hat, ereignen sich weitere mysteriöse Todesfälle. Montebello und Bariello stören offenbar gleichermaßen die Interessen von Kirchenfürsten, Wirtschaftspotentaten und Mafiagrößen. Der Weihbischof und der Kommissar müssen erkennen: Wer auch immer diesen Kreisen in die Quere kommt, dem leuchtet bald das ewige Licht.

Nach „Das Grab der Jungfrau“ und „Hochamt in Neapel“ ist „Dämonen im Vatikan“ der dritte Fall für das Ermittlerduo Commissario Bariello und Weihbischof Montebello. Stefan von der Lahr ist promovierter Altertumswissenschaftler. Wenn es um den Vatikan & Co. geht, oder die Kirchengeschichte, genauso wie die Archälogie, merkt man, da schreibt ein Mann, der Detailwissen hat. An einigen Stellen übertreibt er es ein wenig, aber dafür vermittelt er in diesen Szenen durchaus interessante geschichtliche Details. Doch das Gute überwiegt bei den Fällen seines Ermittlerduos um Commissario Bariello und Weihbischof Montebello. Er versteht es, die geschichtlichen Details spannend in die Geschichte einzubinden und daraus dann einen entsprechend spannenden Fall zu konstruieren. Das schafft er auch wieder in „Dämonen im Vatikan“. Und natürlich sind seine beiden Hauptfiguren, und nicht nur die, charmante Akteure, von denen man gerne noch mehr lesen möchte. Bei den ersten drei Bände kann ich auf jeden Fall nur sagen: Halleluja!

C. H. Beck, 441 Seiten; 22,00 Euro