August 27, 2025

Kolumne 25.08.2025 Nr. 865

     BuchKolumne 25.08.2025 Nr. 865

Abby Jimenez – Say you’ll Remember Me
Neal Shusterman – All Better Now
Mo Malo – Intrigen in Saint-Malo
Beatrix Gerstberger – Die Hummerfrauen
Antonia Wesseling – Loverboy

Hörbuch der Woche:

Thomas Mann – Die Thomas-Mann-Box

Abby Jimenez – Say you’ll Remember Me

Was für Samantha nur ein letzter unterhaltsamer Abend in Minneapolis werden sollte, erweist sich als das beste Date aller Zeiten – und als ein riesiger Fehler. Denn sie und der auf den ersten Blick abweisende Tierarzt Xavier sind ein Match Made in Heaven. Nicht nur, dass er extrem gut aussieht, er pflegt tagtäglich süße Katzenbabies gesund, arbeitet ehrenamtlich für die Hunderettung, und dann stellt er sich auch noch seinen Gefühlen und kann zugeben, wenn er im Unrecht ist. Kurz: Xavier ist alles, was Sam sich jemals von einem Partner gewünscht hat. Das Problem: Direkt am Morgen nach ihrer ersten Verabredung zieht Sam ans andere Ende der USA, da sie sich um ihre an Demenz erkrankte und pflegebedürftige Mutter kümmern muss. Die beiden werden sich also niemals wiedersehen. Und eine Fernbeziehung kommt gar nicht in Frage – aber sie bekommen einander einfach nicht aus dem Kopf. Denn keine Entfernung oder Zeit der Welt könnten sie dazu bringen zu vergessen, was sie hatten.

Abby Jimenez schreibt Lovestorys, die zugleich zartbitter und zuckersüß sind! Eine Autorin, die Charaktere entwirft, die zu Herzen gehen. Ich habe ihren Roman „Part of Your World“ geliebt! Die Rezension können Sie in Kolumne Nr. 838 nachlesen. Nun ist ihr neuer Roman am Start: „Say you’ll Remember Me“. Und alles ist wieder da, was man sich von Abby Jimenez wünscht! Xavier und Samantha kommen wie gewohnt bei Abby Jimenez abwechselnd zu Wort. Man kann sich in ihre jeweilige Welt und Gedankenwelt super einleben. Da ich Hunde und Katzen liebe, ist die Geschichte für mich gleich doppelt schön und emotional. Aber neben den Tieren geht es nach natürlich vorwiegend um die Liebe, und wie schwer es sein kann, diese festzuhalten, weil die Umstände es nicht zulassen. Als ich im letzten Jahr „Part of Your World“ besprochen hatte, hatte ich noch gehofft: „diese Geschichte verdient es, auch bei uns ganz viele Herzen im Sturm zu erobern“. Meine Hoffnung wurde zur Wahrheit. „Say you’ll Remember Me“ ist nun bereits auch bei schon ein Bestseller. Und so habe ich meinen Teil dazu beigetragen, Abby Jimenez auch in Deutschland in viele Leserherzen zu bringen.

dtv, 428 Seiten; 16,00 Euro

Neal Shusterman – All Better Now

Ein beispielloses Virus breitet sich auf dem Planeten aus. Diejenigen aber, die überleben, sind glücklich. Stress, Depression, Einsamkeit – alle negativen Gefühle sind plötzlich verschwunden. Immer mehr Genesene genießen das neue Glücksgefühl. Doch längst nicht alle, denn innere Zufriedenheit ist schlecht fürs Geschäft. Wirtschaftsbosse und Politiker brauchen die Unzufriedenheit ihrer Kunden oder Wähler. Und so beginnt ein gefährlicher Wettlauf um einen Impfstoff, der das Unglück zurückbringen soll. Mariel lebt mit ihrer Mutter in einem verbeulten Ford Fiesta und wünscht sich nichts sehnlicher, als glücklich zu sein. Rons Vater ist Milliardär, doch obwohl ihm jeglicher Luxus offensteht, erscheint Ron das Leben sinnlos. Der Zufall bringt Mariel und Ron zusammen, und das Schicksal schleudert sie mitten hinein in den Machtkampf um eine neue Weltordnung.

Wer ein Buch von Neal Shusterman liest, der wird dieses so schnell nicht wieder vergessen! Der Autor von u. a. der „Scythe“-Trilogie lässt in seinem neuen Bestseller das Glück sprechen. Das Glück in Form eines Virus, eine sozusagen neue Coronapandemie, nur mit ganz anderen Auswirkungen und Nebenwirkungen. Glück oder Unglück? Was soll unseren Planeten beherrschen? Wenn die Beantwortung der Frage doch nur so einfach wäre, dann bräuchte es gar keine Roman a la Neal Shusterman. „All Better Now“ ist das Beste, was Sie für eine glückliche Lesezeit tun können! Ein Investment in eine spannende und gesellschaftskritische Geschichte, die trotzdem nie auch eine gewisse Leichtigkeit verliert. Die Figuren, die sich in dieser neuen Welt bewegen hat der Autor bravourös gestaltet. Im Herbst 2027 geht es mit „All Over Now“ weiter.

Fischer Sauerländer, 574 Seiten; 21,90 Euro

 Mo Malo – Intrigen in Saint-Malo

Die Sonne strahlt von einem leuchtend blauen Himmel, als eine gewaltige Explosion vor der Küste die Altstadt von Saint-Malo erschüttert. Maggie, Louise und Énora, die als Dreigenerationenteam das charmante Corrigan Inn leiten, wissen bald, dass der örtliche Bürgermeister Lemoine auf seinem Boot Opfer eines Attentats wurde. In der gemütlichen Bar des Corrigan Inn werden manche Besucher redselig, und so erfahren die drei, dass Lemoine sich mit eigennützigen Entscheidungen zu lukrativen Bauprojekten einige Feinde gemacht hatte. Noch ehe die Polizei zum Zuge kommt, sind die Corrigan-Frauen einer stadtweiten Verschwörung auf der Spur, die auch sie selbst in Gefahr bringt.

Der französische Autor Mo Malo feiert in seiner Heimat als Thriller-Autor Erfolge. Nun wagt er sich an eine Cosy-Crime-Serie, die sich durchaus großer Beliebtheit erfreuen. Er schickt ein weibliches Trio ins Rennen, das sich aus drei unterschiedlichen Altersklassen zusammensetzt. Und das auch noch aus einer Familie. Die Breizh Brigade. Schon beim ersten Band „Tod in Saint-Malo“ kritisierte ich die dürftige Spannung. Und nun? Mo Malo macht genau da weiter, wo er aufgehört hat. Die Spannung ist so rar gesät wie die Muscheln am Sandstrand. Das Wort Krimi auf dem Cover ist schon echt eine harte Ansage! Maggie, Louise und Enora sind erneut ganz sympathisch, und auch die Kulisse ist wieder schön, daran hat sich wenig geändert, doch von einem Krimi ist dieses Buch so weit entfernt wie die Bretagne von Buxtehude. Der Titel „Intrigen in Saint-Malo“ ist noch fast das Spannendste am zweiten Fall für die Breizh Brigade.

Lübbe, 316 Seiten; 16,00 Euro

Beatrix Gerstberger – Die Hummerfrauen

Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte Mina jedes Jahr auf einer kleinen Insel in Maine, gemeinsam mit ihren Eltern und dem großen Bruder. Auf Eagle Island fühlte sich das Leben frei und leicht an, doch ein schicksalhafter Sommertag veränderte alles, die Wege von Mina und Sam trennten sich. Nun, fast 20 Jahre später, ist Minas Familie durch den plötzlichen Tod des Bruders zerbrochen. Sie hat allen Halt verloren, auch sich selbst ist sie fremd geworden. Und sie weiß: Ihre Suche nach sich selbst muss an jenem Ort beginnen, an dem sie zum letzten Mal glücklich war. In Maine. Mina strandet in einem Hummerfischerdorf bei den beiden Fischerinnen Ann und Julie. Die 72-jährige Ann lebt seit der Trennung von ihrer Lebensgefährtin allein in einem großen Haus am Wasser, nur ein seltener blauer Hummer namens Mr. Darcy leistet ihr Gesellschaft. Julie ist Mitte 50 und musste sich ihren Platz in der männlich geprägten Dorfgemeinschaft hart erkämpfen. Sie packt an, wo es nötig ist und nimmt kein Blatt vor den Mund, aber ihre Gefühle für den Fischer Nat kann sie aufgrund alter Verletzungen nicht zulassen. Mit Ann und Julie fährt Mina hinaus aufs Meer, von ihnen erfährt sie Wärme und ein noch nie gekanntes Gefühl von Zugehörigkeit. Dann begegnet sie jedoch Sam wieder. Die tiefe Verbindung aus Kindheitstagen ist vom ersten Moment an wieder spürbar …

Beatrix Gerstberger ist eine anerkannte Autorin, nun möchte sie auch eine Schriftstellerin sein. Gelingt ihr das mit ihrem Debütroman „Die Hummerfrauen“? Ja! „Die Hummerfrauen“ ist so eine Geschichte, die einen umschließt wie eine warme Decke, in die man sich hineinkuscheln kann, bei der man aber auch weiß, dass nicht alles gut ausgehen wird. Beatrix Gerstberger hat ihre Geschichte im amerikanischen Main angesiedelt, vorwiegend spielt diese im Jahr 2000, mit kurzen Rückblicken ins Jahr 1982. Erzählt wird die Geschichte von Ann, Julie und Mina, der so unterschiedlichen Frauen aus drei unterschiedlichen Generationen, aber an einem Ort vereint, und mit dem was dann doch alle verbindet, das Meer, die Freiheit, das Hummerfischen. „Die Hummerfrauen“ ist ein Debütroman, der aufhorchen und auf mehr hoffen lässt!

dtv, 398 Seiten; 22,00 Euro

  Antonia Wesseling – Loverboy

Lola freut sich sehr, als sich ihre Mitbewohnerin Vivian in den charismatischen Pascal verliebt, denn Vivian galt immer als Außenseiterin. Nach ein paar Wochen mit Pascal ist Vivian jedoch nicht mehr wiederzuerkennen. Sie wird unzuverlässig und verstrickt sich in Lügen. Die Lage spitzt sich zu, als Vivian nach einem Streit mit Lola wie vom Erdboden verschwindet. Für Lola ist klar: Hier stimmt etwas nicht! Das fürchtet auch Elias, Vivians Halbbruder. Weil die Polizei in der Sache nichts unternehmen kann, beschließen Lola und er, Vivian auf eigene Faust zu helfen. Während sich die beiden bei ihrer Suche immer näherkommen, ahnen sie nicht, welche Grenzen Vivian für die vermeintliche Liebe längst überschritten, hat …

Antonia Wesseling ist schon in jungen Jahren eine gefeierte Bestseller-Autorin! Die Fans lieben ihre New-Adult-Romane. Doch nun wird es düster und ernst – mit ihrem neuen Roman „Loverboy“. Antonia Wesseling greift das Thema auf, das nicht wenige Frauen in Beziehungen erleben, das sich aufgeben, um dem anderen unbedingt gefallen zu wollen. Sein Ich unterdrücken, um geliebt zu werden. Doch solche Beziehungen sind Fallen, aus denen man so schnell wie möglich flüchten sollte, wenn man die Kraft dazu hat. Mit „Loverboy“ treibt die Autorin aber es noch weiter, auf die Spitze der Abhängigkeit. Der Titel verrät hier ja schon einiges. Die Geschichte wir vorwiegend aus zwei Sichten erzählt: die von Lola und die von Elias. So bekommt man detaillierte Einblicke in die Welt von jedem. „Loverboy“ ist kein Dark-Romance-Roman, wie es im Vorwort zu lesen ist, denn dafür ist das Thema viel zu ernst und leider in der Gesellschaft verankert. „Loverboy“ ist spannend, emotional, dramatisch, nervenaufreibend – eine Geschichte, die einen stark mitnimmt! Wenn Antonia Wesseling so weitermacht, kann sie die deutsche Karen Rose werden.

Knaur, 431 Seiten; 16,00 Euro

Das Kurz-und-Knapp-Trio

Markus Heitz
Die Legenden der Albae – Blutroter Himmel

Über dem Geborgenen Land erscheinen Albae in Flugmaschinen und stellen den Bewohnern ein Ultimatum: Entweder es erfolgt die Herausgabe eines wertvollen Steinsarkophags samt Dieb oder nichts und niemand ist mehr vor den Albae sicher. Allerdings weiß kaum jemand im Geborgenen Land etwas von dem Sarkophag und der Person, die ihn gestohlen hat. Außer den verhassten Ragana, Caphorias und Khitâburàs. Aber Caphorias sitzt isoliert im Gefängnis, und Khitâburàs ist die Drohung egal. Doch die kleine Albin Sajù will ihren Freund Caphorias aus dem Kerker befreien, und plötzlich stecken die drei mitten in der fieberhaften Suche nach dem Sarkophag. Und das ist noch lange nicht alles, was sich Neues im Geborgenen Land zuträgt. Markus Heitz macht wieder Markus-Heitz-Sachen! Geborgenes Land – Albae – Markus Heitz = Bestseller.

Knaur, 553 Seiten, 18,00 Euro

Amat Levin
Black History

Für Historiker war Afrika lange weniger interessant, aber das ändert sich nach und nach. Dieses Buch rückt die Geschichte der Schwarzen Menschen und Völker in den Vordergrund und damit die Ereignisse und Kulturen, die meist vergessen werden. Es erzählt die Geschichte Afrikas von den Hochkulturen in Nubien, Aksum oder Südafrika, in Äthiopien, Mali oder Groß-Simbabwe über die Epoche der Unterwerfung und Versklavung bis hin zum Freiheitskampf in der Karibik, dem Widerstand von Angela Davis und Sister Rosetta Tharpe, der Patin des Rock’n’Roll. Amat Levin erzählt mit „Black History – Die vergessene Geschichte Afrikas“ die Geschichte des Kontinents wie es bisher zuvor noch kein Autor getan hat. Vielseitig und vielschichtig, klar und detailliert, und dabei immer fesselnd!

C. H. Beck, 528 Seiten, 32,00 Euro

Constanze Wilken

Rückkehr nach Fisherman’s Cove

Als sie vom plötzlichen Tod ihres geliebten Vaters erfährt, ist Arline zutiefst erschüttert. Die junge Frau macht sich sofort auf den Weg zu ihrer Heimatinsel Orkney – ins malerischen Fisherman’s Cove. Ihr Vater hat ihr nicht nur das alte Cottage, sondern auch das Tagebuch ihrer früh verstorbenen Mutter Colina vermacht, von der sie das Gesangstalent geerbt hat. Arline will mehr über das geheimnisvolle Schicksal ihrer Mutter erfahren. Als Arline im örtlichen Pub den Barkeeper Quinn kennenlernt spielen ihre Gefühle verrückt. Denn als Arline mit ihrer zum Folkfestival angereisten Band im Pub singt, funkt es gewaltig zwischen ihr und Quinn. Constanze Wilken ist seit vielen Jahren eine Schatzkammer an guten Geschichten! Vertrauen Sie sich dieser Autorin an – Sie werden nicht enttäuscht werden.

Goldmann, 462 Seiten, 13,00 Euro

 

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