August 13, 2025

Kolumne 11.08.2025 Nr. 864

 

      BuchKolumne 11.08.2025 Nr. 864

Sarah Pearse – Die Wildnis
Ben Aaronovitch – Die Meerjungfrauen von Aberdeen
Juan S. Guse Strubel – Tausendmal so viel Geld wie jetzt
Simon Mason – Ein Mord im November
Catriona Stewart – People Pleaser

Hörbuch zur Ausgabe :

Jason Dark – Geisterjäger John Sinclair Sammleredition – Folge 1 bis Folge 50

Sarah Pearse – Die Wildnis

Atemberaubende Berge, unberührte Wälder, die Stille der Natur. Detective Elin Warner unternimmt einen Hiking-Trip in einen portugiesischen Nationalpark, um sich in der Einsamkeit von den schrecklichen Ereignissen der letzten Zeit zu erholen. Es ist ein Ort zum Auftanken. Oder um spurlos zu verschwinden. Denn in dem Park wird die Backpackerin Kier vermisst. Als Elin von dem Fall erfährt und eine mysteriöse Landkarte entdeckt, die die junge Frau zurückließ, geht sie auf die Suche. Doch in der Gemeinschaft aus Fremden im abgelegenen Camp des Parks stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Elin versucht die Hinweise zu entschlüsseln und die Vermisste zu finden. Doch schon bald wird die Wildnis zur tödlichen Bedrohung und Elin zur Gejagten.

Die Britin Sarah Pearse schreibt unheimlich gute Thriller! Unheimlich, weil sich Sarah Pearse in ihren bisher drei Thrillern immer auf einen engeren Raum eingrenzt. Nach „Das Sanatorium“ und „Das Retreat“ folgt nun „Die Wildnis“. Hauptfigur darin immer die Ermittlerin Elin Warner. In ihrem neuen Thriller ist das Gebiet nun etwas größer und somit noch unheimlicher. Was lauert da draußen in der Wildnis? Zwischen den Bäumen, den Abhängen, den Felsen? Seien Sie gespannt, was Sie da erwarten wird! Sarah Pearse nimmt sich Zeit, die Story aufzubauen. Sie wechselt dabei immer die Blickwinkel, einmal ins Jahr 2018 zu Kier, und dann ins Jahr 2021 zu Elin. Was geschah damals, als Kier begann ihrem Freund Zeph zu misstrauen? „Die Wildnis“ ist ein unheimlicher Psychothriller, der Sie in seine Klauen ziehen wird, und nicht mehr loslässt, bis Sie die Geheimnisse gelüftet haben!

Goldmann, 478 Seiten; 17,00 Euro

Ben Aaronovitch – Die Meerjungfrauen von Aberdeen

Eigentlich wollte Peter nur Urlaub in Schottland machen – besser gesagt: Beverley wollte das. Aber dank eines Schafs mit ungeklärter Todesursache landet wenig später ein Großteil der Londoner Magiepolizei sowie Peters Familie mit erweitertem Anhang im schönen Aberdeenshire. Und spätestens als die Obduktion einer männlichen Leiche sehr ungewöhnliche Ergebnisse liefert, ist es mit dem beschaulichen Badeurlaub an der schottischen Küste vorbei. Es stellt sich heraus: Nicht nur in den Tiefen der See leben unbekannte Wesen, auch am Himmel ist magisch einiges los. Trotzdem hält keineswegs nur der spektakuläre Fall Peter auf Trab – die zweijährigen Zwillinge sind schwerer zu hüten als eine außer Kontrolle geratene Herde Schafe.

Ben Aaronovitch lässt den magischen Kult-Ermittler Peter Grant wieder vom Haken – ein turbulentes und zauberhaftes Fest für alle LeserInnen! Nach „Die Silberkammer in der Chancery Lane“ folgt nun mit „Die Meerjungfrauen von Aberdeen“ der 10. Fall für Peter Grant. Und der liebe Peter muss sich nicht nur mit mystischen und magischen Wesen herumschlagen, sondern auch mit den eigenen Kindern und der Familie. Das kann auch den begabten Peter an den Rand der Erschöpfung bringen. Für die LeserInnen ist es dagegen ein Heidenspaß, das alles zu verfolgen. Ben Aaronovitch bietet immer einen spannenden und unheimlichen Plot, und seine Geschichten sorgen bei den LeserInnen dabei auch immer für gute Laune. „Die Meerjungfrauen von Aberdeen“ reiht sich als weiteres Kult-Buch in die Kult-Reihe um Peter Grant ein!

dtv, 415 Seiten; 17,00 Euro

 Juan S. Guse – Tausendmal so viel Geld wie jetzt

Daumen runter rotviolett

Der eine hat Geografie studiert und arbeitet für Mindestlohn als Friedhofsgärtner in Dortmund, verfügt aber über digitale Assets im Wert von 20 Millionen Euro. Der andere fährt noch seinen verbeulten Saab-Kombi durch die Gegend, obwohl er sich bald im Neunstelligen sieht. Juan S. Guse hat sich ein Jahr lang mit normalen Männern getroffen, die mit Kryptowährungen reich geworden sind. Keine Developer, keine Hedgefondsmanager, keine Krypto-Influencer, sondern einfach Typen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. „Tausendmal so viel Geld wie jetzt“ handelt von ihnen und davon, was ein solcher Klassensprung mit ihnen gemacht hat, was sie an den Versprechungen dieser Technologie angezogen hat, warum es immer Männer sind, und wie der Wunsch nach schnellem Geld zu einer Gesellschaft im Krisenmodus passt.

Kryptowährungen – allein bei dem Wort leuchten schon bei vielen die Augen. Ich selbst verfolge den Bitcoin, seitdem er 2.000 Dollar gekostet hat. Nicht zu investieren war ein teurer Fehler, aber damals wie heute handelt es sich für mich bei Bitcoin & Co. um nichts Greifbares, wie z. B. Gold oder Aktien von Unternehmen, denen ein reeller Wert zugrunde liegt. Doch viele auf der Welt sind mit Kryptowährungen reich geworden. Dieses Buch erzählt von vier Männern, die dazugehören. Was bewirkt der neue Reichtum im Leben der Männer? Macht Geld echt glücklich? Fragen, die in diesem Buch gestellt werden. Doch wer ein rasantes und spannendes Buch über Kryptowährungen, deren Auswirkungen auf den Kapitalmarkt und die Gesellschaft erwartet, wird enttäuscht sein. Aus dem ganzen Thema hätte man ein richtig großes Sachbuch machen können, das alle Seiten beleuchtet und auch spannende, sowie kriminelle, Einzelgeschichten erzählt. All das bietet dieses Buch nicht.

S. Fischer, 190 Seiten; 23,00 Euro

 Simon Mason – Ein Mord im November

DI Ryan Wilkins kennt die Universität Oxford nur aus der Ferne. Aufgewachsen in einem Trailerpark ist ihm diese elitäre Welt so fremd wie suspekt. Nun führt ihn der grausame Mord an einer jungen Frau ausgerechnet in die ehrwür-digen Hallen eines der Colleges – und an die Seite seines Namensvetters, des smarten DI Ray Wilkins, Spross einer wohlhabenden nigerianisch-britischen Familie und Oxford-Absolvent. Das ungleiche Team muss herausfinden, wer die Unbekannte ermordet hat, deren Leiche im Arbeitszimmer von Sir James Osborne, dem Prorektor von Barnabas Hall, gefunden wurde. Die Ermittlungen erfordern Takt und Fingerspitzengefühl, beides nicht gerade Ryans Stärken. Dafür ist er ein brillanter Beobachter.

Der Brite Simon Mason wird für sein Ermittler-Team Wilkins & Wilkins in seiner Heimat gefeiert. Dort sind bereits drei Bücher erschienen, bei uns erscheint nun der 1. Fall „Ein Mord im November“, der bei seinem Erschein in Großbritannien als bester Spannungsroman des Jahres für den Gold Dagger nominiert war. Ein feiner und erlesener Kriminalroman! Simon Mason hat mit DI Ryan Wilkins und DI Ray Wilkins zwei so unterschiedliche Ermittler entworfen, dass es nur so eine Freude ist ihn zu folgen. Außer dem Nachnamen verbindet die beiden recht wenig, was die Sache noch spannender macht. Ganz abgesehen vom Fall, der auch nicht mit Spannung und der einen oder anderen Überraschung geizt. „Ein Mord im November“ ist ein sehr guter Kriminalroman in bester britischer Tradition! Und vom Ermittler-Duo Wilkins & Wilkins möchte man unbedingt noch mehr erfahren, daher ist die Freude auf die nächsten Bände groß.

Goldmann, 396 Seiten; 17,00 Euro

  Catriona Stewart – People Pleaser

Maggie Lathrop ist jung, schön und dank der Dating-Show „LoveShack“ unglaublich erfolgreich. Sie und ihr Reality-TV-Husband führen ein perfektes Leben – bis Maggie eines Tages brutal ermordet wird. Emma ist das absolute Gegenteil ihrer Schwester Maggie und hatte nie Interesse an deren Jetset-Leben. Trotzdem will sie ihren Mörder finden. Also folgt sie der einzigen Spur, die sie hat: Sie sieht sich endlich die Show an, die Maggie berühmt gemacht hat. Doch mit jeder Folge wird Emma klarer, dass ihre Schwester ein dunkles Geheimnis verbarg. Ein Geheimnis, das Emma lüften muss, um den Killer aus seiner Deckung zu locken – und sich selbst zu retten.

Catriona Stewart ist eine erfahrene Autorin und sie liebt „Love Island“. Warum nicht beides zusammenbringen, und daraus, ihren Debüt-Thriller formen. Genau das hat die Autorin mit „People Pleaser“ getan. Ein durch und durch moderner Thriller mit allem, was man sich von TV-Reality-Formaten und Influencern wünscht, und dabei auch spannend unterhalten wird! Catriona Stewart hat eine kluge Erzählweise gewählt. Vier Frauen tragen die Geschichte: Emma, Maggie, Amanda und Jill. Abwechselnd erzählen sie ihre Geschichte und für die LeserInnen setzt sich so immer mehr das Puzzle von „People Pleaser“ zusammen. Ein Thriller-Puzzle, das nach mehr verlangt! Catriona Stewart hat das Zeug dazu, eine richtig gute Thriller-Autorin zu werden.

Goldmann, 432 Seiten; 13,00 Euro

Das Kurz-und-Knapp-Trio

Rebecca Yarros
Onyx Storm – Flammengeküsst 3

Violet weiß, dass die Zeit der Übungen am Basgiath War College vorbei sind. Der Krieg hat begonnen. Violet muss jenseits des Schutzzaubers in unbekannten Ländern nach Verbündeten suchen. Die Reise wird ihren Verstand, ihre Fähigkeiten und ihr Glück fordern, aber sie wird alles tun, um zu retten, was sie liebt: ihre Drachen, ihre Familie, ihre Heimat – und ihn. Nach „Fourth Wind“ und „Iron Flame“ ist „Onyx Storm“ der dritte Band der „Flammengeküsst“-Saga. Und erneut darf ich schreiben: „Onyx Storm“ ist intensiv, kämpferisch, leidenschaftlich und höllisch spannend! Violets Reise und die der anderen geht unvermindert hart und halsbrecherisch weiter. Rebecca Yarros entzückt ihre Fans!

dtv, 923 Seiten, 28,00 Euro

Robert Shore / Eva Rossetti
Blow up!

Was macht ein Urinal, eine Dose Suppe, einen eingelegten Hai oder eine an die Wand geklebte Banane zu einem Kunstwerk? Dieses Buch erzählt über einen Zeitraum von 100 Jahren die Geschichte revolutionärer Künstlerinnen und Künstler – von Marc Duchamp bis Andy Warhol, Yayoi Kusama, Jean-Michel Maurizio Cattelan und vielen anderen. „Blow up!“ ist die „explosive Geschichte der modernen Kunst“. Eine Graphic Novel über die Geschichte der modernen Kunst! Echt jetzt? JA! Was für ein geiles Teil von einem Buch. Es geht um moderne Kunst, dabei ist dieses Buch selbst ein modernes Kunstwerk! Jede und jeder, der auch nur den Hauch Interesse an der Geschichte der modernen Kunst hat, sollte sich dieses Teil in sein Bücherregal holen!

C. H. Beck, 232 Seiten, 28,00 Euro

Axel S. Meyer
Die Herren der See

Nordeuropa, 1471. Zwischen der Hanse und England tobt ein erbitterter Seekrieg um die Vorherrschaft über die Nordsee. Till Landers, ein junger Kaufmann aus Wismar, heuert auf dem „Mariendraken“ an, mit dem der Kaperfahrer Paul Beneke, Seeheld und grausamer Krieger, gegen England segelt. Und dieser hat mit dem Danziger Kaufmann Bernt Pawest noch eine Rechnung offen. Pawest ist mit dem größten Kriegsschiff seiner Zeit auf dem Weg in die Nordsee. Und für Beneke ist die Zeit der Rache gekommen. Axel S. Meyer ist eine Institution, wenn es um hochwertige historische Romane geht! „Die Herren der See“ ist ein packender See-Abenteuer-Roman, den man sich als Fan des Genres nicht entgehen lassen sollte.

Rowohlt, 478 Seiten, 15,00 Euro

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