Als der iranische Botschafter in Ägypten 1947 seinen Dienst antritt, muss er zwei Aufgaben lösen: Er soll Fausia, die Schwester des ägyptischen Königs, zur Rückkehr in den Iran bewegen, wo sie seit 1939 mit Schah Mohammed Reza Pahlevi verheiratet ist. Sie ist aus der unglücklichen Ehe zurück in ihre Heimat geflohen. Und er soll dafür sorgen, dass der Leichnam des in Südafrika verstorbenen Vaters Schah Rezas in den Iran überführt wird. Während sich der Botschafter in Kairo an die Erfüllung seiner Aufträge macht, verliebt er sich in Sakineh, die Frau eines indischen Philosophieprofessors in der ägyptischen Metropole.
Der Iraner Amir Hassan Chehelzan hat mit „Der Teheran-Trilogie“ und „Der Zirkel der Literaturliebhaber“ schon eindrucksvolle Werke geschrieben. Darauf folgt nun „Eine Liebe in Kairo“. Amir Hassan Chehelzan versteht es, eine historisch spannende Geschichte zu erzählen und dabei die Schönheit der Wörter immer wieder im Blick zu haben. Darunter fällt auch, wie Sakineh durch die Augen des Botschafters beschreibt: „Ein klares, unschuldiges Gesicht, glänzende Augen, Lippen, Zähne, Mund wunderschön, einfach makellos! Sogar aus ihrer Art zu atmen, sprachen Gesundheit und Jugend.“ Und, mit einer Brise Humor versehen: „Hervorgehoben wurde die Schönheit noch durch das verdrießliche, stark zerfurchte Gesicht ihres armen Gatten, das aussah wie ein durchgepflügter Acker.“ Und wie die Erotik nirgendwo Halt macht: „Ob in Palästen in Teheran oder in Kairo, hier wie dort resultierten endlose Verwicklungen aus erotischen Bedürfnissen.“ „Eine Liebe in Kairo“ – ein Buch zum Verlieben! Literarisch, geschichtlich, politisch. Ein Roman, der so viel umfasst, in so eleganter Sprache erzählt. Ein Buch, dem man nicht entkommen kann!
C. H. Beck, 380 Seiten; 25,00 Euro